Währungskrise Türkei erlaubt Immobiliengeschäfte nur noch in Lira

Die Währungskrise in der Türkei hat auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Verträge dürfen künftig nur noch in Lira abgeschlossen werden.

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Lira: Türkei erlaubt Immobiliengeschäfte nur in Landeswährung Quelle: Reuters

Istanbul In der Türkei dürfen angesichts der Währungskrise Immobiliengeschäfte künftig nur noch in der heimischen Lira abgeschlossen werden. Dies gelte nicht nur für neue Kauf- und Mietverträge, heißt es am Donnerstag im Amtsblatt.

Auch alle bereits in einer ausländischen Währung abgeschlossenen Verträge müssten binnen 30 Tage auf Lira umgeschrieben werden. Immobilienverträge, die in einer ausländischen Währung wie Euro oder Dollar abgeschlossen werden, sind in der Türkei weit verbreitet.

Mit dem Schritt reagiert Präsident Recep Tayyip Erdogan auf den massiven Kursverfall der Lira: Die türkische Währung hat seit Jahresanfang etwa 40 Prozent an Wert verloren.

Mit ein Grund für den Kurssturz sind Sorgen um die Unabhängigkeit der Notenbank: Der mit großer Machtfülle ausgestattete Präsident ist ein erklärter Gegner von hohen Zinsen.

Am Mittag (13 Uhr MESZ) entscheidet die türkische Notenbank über den Leitzins, der derzeit bei 17,75 Prozent liegt. Die Währungshüter sehen angesichts der ausufernden Inflation im Land Handlungsbedarf, haben aber bislang keine Details verlauten lassen.

Ökonomen setzen auf eine Erhöhung auf 22,0 Prozent. Sollte es nicht zu einer deutlichen Zinserhöhung kommen, droht ein weiterer Absturz der Landeswährung - mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft.

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