Wohnungspreise Immobilienkäufer können mit sinkenden Preisen rechnen

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Immer weniger neue Büroflächen


Die von Union und SPD geplanten Freibeträge für einzelne Käufergruppen für den Immobilienerwerb – etwa für Familien – kritisiert Feld. Sie könnten zu einer unnötigen Verkomplizierung des Steuersystems und höheren Kosten für andere Käufergruppen führen.

Mit seiner Kritik ist Feld nicht allein. Auch aus Sicht von Mieter- und Eigentümerverbänden wird das geplante Baukindergeld den Wohnungsmangel nicht nachhaltig beheben. Die Beihilfe werde vermutlich von den Bauunternehmen abgeschöpft, indem sie die Preise entsprechend erhöhen, hieß es vom Verband Haus und Grund und vom Deutschen Mieterbund.

Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, appellierte am Dienstag an die Parlamentarier, neben dem bestehenden Innenausschuss einen eigenen Ausschuss zum Thema Bauen, Wohnen, Stadt- und Landentwicklung einzurichten. „Der Wohnungsmarkt zeigt es derzeit mehr als deutlich: Es gibt viel zu tun, und die Themen müssen sofort auf die politische Agenda“, sagte Gedaschko.

Das Thema Bauen und Wohnen wird künftig im Innenministerium angesiedelt sein, nicht mehr im Umweltministerium. „Die Vielzahl der Themen rund um das Wohnen bis hin zu den Fragen der Energieeffizienz im Gebäudebereich erfordert die ungeteilte Aufmerksamkeit und Intensität in der Ausschussarbeit“, ist der GdW-Chef überzeugt. Der Innenausschuss sei für sich schon mit immens wichtigen Themen beladen. Ebenso habe aber das Wohnen und Bauen in Stadt und Land eine zentrale Bedeutung für die Menschen in Deutschland.

Trotz aller Kritik: Wohnimmobilien stehen im Fokus der Politik – möglicherweise zum Nachteil von Büroimmobilien. 2017, das zeigt das Gutachten, kam es zu einem starken Einbruch bei den Fertigstellungszahlen von Büroflächen. Lediglich 1,6 Millionen Quadratmeter Neubaufläche wurden 2017 insgesamt in den 127 Büromärkten in Deutschland fertiggestellt – 320.000 Quadratmeter weniger als 2016. Der Leerstand ging zum siebten Mal in Folge zurück, auf nunmehr 1,9 Prozent beispielsweise in München und 2,4 Prozent in Berlin.

In diesen zehn Städten sind Mieter im Vorteil
Rostock Quelle: imago images
Frankfurt am Main Quelle: imago images
Düsseldorf Quelle: imago images
Potsdam Quelle: imago images
Kiel Quelle: imago images
Freiburg Quelle: imago images
Hamburg Quelle: imago images

Andreas Schulten, Vorstand des Immobilienanalysehauses Bulwiengesa, der im Frühjahrsgutachten die Entwicklung der Büro-, Unternehmens-, Logistik- und Hotelimmobilien analysiert, spricht von einem „eklatanten Mangel an Bautätigkeit im Bürosegment“. Dieser könne deutliche Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung der Städte bedeuten. Unternehmen könnten gezwungen sein, bestehende Expansionen zu verschieben oder neue Flächen an anderen Standorten anzumieten. „Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist eine Büroverknappung ein gefährliches Signal.“

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