Die Tage von Private Equity waren gezählt, so schien es mitten in der Finanzkrise vor einem Jahr. Doch seit vergangenem Herbst erholt sich die Branche wieder: Allein im vierten Quartal 2009 lagen die weltweiten Private-Equity-Transaktionen bei 39 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so hoch wie Ende 2008, registriert die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Auf das gesamte Jahr 2009 gerechnet, kam es allerdings noch zu einem Einbruch um mehr als die Hälfte auf 96 Milliarden Dollar.
Laut Ernst & Young hängt die jüngste Erholung mit der wieder gestiegenen Bereitschaft von Banken zusammen, sich bei Private-Equity-Geschäften mit höher verzinslichen und entsprechend riskanten Krediten zu engagieren. Dies liege daran, dass die alternative Anlage in festverzinslichen Staatsanleihen wegen der niedrigen Renditen kaum noch attraktiv sei, erklärt Ernst & Young.
Mehr Geld für Beteiligungen
Die rasche Erholung setzte sich im ersten Quartal 2010 fort; das Transaktionsvolumen stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 50 Prozent auf 27 Milliarden Dollar. John Harley, Private-Equity-Experte von Ernst & Young, spricht von einem „verblüffenden Jahr 2010“.
Allerdings dürfte sich die Renaissance in der EU in Grenzen halten, weil Brüssel Hedgefonds und Private-Equity-Fonds mit einer neuen Richtlinie vor allem zu mehr Transparenz zwingen will.