
Die rund 34.000 Anleger der isländischen Kaupthing Bank in Deutschland können nach acht Monaten endlich mit der Rückzahlung ihrer Einlagen rechnen. Die deutsche Niederlassung des fast zusammengebrochenen und inzwischen verstaatlichten Instituts teilte heute mit, rund 20.000 Kunden erhielten bereits in den nächsten Tagen ihr Geld zurück - allerdings zunächst ohne Zinsen. Die übrigen folgten in den nächsten Wochen.
Die BaFin hat heute die Sperrung der Einlagen der isländischen Kaupthing Bank aufgehoben. Die Finanzbehörde BaFin hatte die Konten der deutschen Kaupthing-Kunden nach dem Zusammenbruch der Muttergesellschaft im vergangenen Oktober eingefroren, um die Vermögenswerte der Bank zu sichern.
SdK prüft Zinsanspruch
Diese Maßnahmen halte die BaFin nun nicht mehr für erforderlich, erklärte die Behörde. Der isländische Wirtschaftsminister habe in einem Schreiben an die BaFin verbindlich klargestellt, dass die Auszahlung der deutschen Einleger im Einklang mit dem isländischen Recht und den EU-rechtlichen Anforderungen erfolge.
Noch zu prüfen sei nun, ob die Kunden auch Anspruch auf die seit dem Zusammenbruch aufgelaufenen Zinsen hätten, sagte Daniel Bauer, Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Die Kaupthing Bank hatte angekündigt, zunächst nur Zinsen, die vor dem 9. Oktober 2008 gutgeschrieben worden sind, auszuzahlen.
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Ein Sprecher der BaFin sagte, Kaupthing werde das Geld aus eigenen Mitteln unter der Kontrolle der isländischen Finanzaufsicht auszahlen. Die Zahlung werde über ein Konto der Bundesbank abgewickelt. Erste Rückzahlungen sollen nach Angaben der zwangsverstaatlichten isländischen Bank im Laufe der Woche veranlasst werden.