Anlagebetrügereien bei S&K Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Tüv-Süd

Die S&K-Gründer stehen wegen schwerem und bandenmäßigen Betrug vor Gericht. Nun liegen der „Wirtschaftswoche“ interne Mails von Mitarbeitern der Prüfgesellschaft Tüv-Süd vor, die vor Haftungsrisiken gewarnt haben sollen.

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Jonas Köller und Stephan Schäfer waren bekannt für ihre Parties. Damit dürfte es erst mal vorbei sein. Denn die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Anlagebetrug in dreistelliger Millionenhöhe gegen die Frankfurter Unternehmensgruppe S&K.

Frankfurt/München Im Ermittlungskomplex um millionenschwere Anlagebetrügereien beim Frankfurter Immobilienunternehmen S&K sind neue Vorwürfe gegen die Prüfgesellschaft Tüv Süd bekannt geworden. Der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ liegen interne Mails von Tüv-Mitarbeitern vor, die bereits Monate vor der großen S&K-Razzia im Februar 2013 vor Haftungsrisiken gewarnt haben sollen – ohne dass das Unternehmen dann darauf reagiert habe.

Der Tüv Süd hielt am Donnerstag hingegen an seiner Auffassung fest, dass sich sämtliche Mitarbeiter rechtskonform verhalten hätten. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen Tüv-Mitarbeiter wegen des Verdachts der Beihilfe zum schweren Betrug.

Die S&K-Gruppe hatte für ihre Immobilienzertifikate mit einem TÜV-Siegel geworben. Das Münchner Unternehmen hat den Ermittlungen zufolge zwar 90.000 Euro Honorar erhalten, will aber kein zu veröffentlichendes Zertifikat verteilt haben. Die S&K-Gründer stehen wegen schwerem und bandenmäßigem Betrug in Frankfurt vor Gericht.

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