
Frankfurt/München Im Ermittlungskomplex um millionenschwere Anlagebetrügereien beim Frankfurter Immobilienunternehmen S&K sind neue Vorwürfe gegen die Prüfgesellschaft Tüv Süd bekannt geworden. Der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ liegen interne Mails von Tüv-Mitarbeitern vor, die bereits Monate vor der großen S&K-Razzia im Februar 2013 vor Haftungsrisiken gewarnt haben sollen – ohne dass das Unternehmen dann darauf reagiert habe.
Der Tüv Süd hielt am Donnerstag hingegen an seiner Auffassung fest, dass sich sämtliche Mitarbeiter rechtskonform verhalten hätten. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen Tüv-Mitarbeiter wegen des Verdachts der Beihilfe zum schweren Betrug.
Die S&K-Gruppe hatte für ihre Immobilienzertifikate mit einem TÜV-Siegel geworben. Das Münchner Unternehmen hat den Ermittlungen zufolge zwar 90.000 Euro Honorar erhalten, will aber kein zu veröffentlichendes Zertifikat verteilt haben. Die S&K-Gründer stehen wegen schwerem und bandenmäßigem Betrug in Frankfurt vor Gericht.