
Viele Lebensversicherungen und Aktienfonds investieren in den USA. Nicht immer ist das auf den ersten Blick ersichtlich. Doch wenn 2013 neue US-Steuerregeln (Foreign Account Tax Compliance Act, FATCA) in Kraft treten, mit denen die USA Steuerhinterziehung bekämpfen wollen, kann ein hoher US-Anteil drastische Folgen haben. Im schlimmsten Fall ziehen die US-Steuerbehörden von allen Geldabflüssen aus den USA 30 Prozent Strafsteuer ab.
US-Bürger sind meldepflichtig
Um das zu vermeiden, schließen Banken, Fondsgesellschaften und Versicherungen einen Vertrag mit der Steuerbehörde IRS. Sie verpflichten sich darin, ihre Kunden genau zu überprüfen. Sobald es Indizien dafür gibt, dass ein Kunde US-Bürger ist (etwa US-Kontoverbindung oder Geburtsort in den USA), muss das jeweilige Institut dies klären und alle US-Bürger melden.
Wer keine Angaben macht, muss zahlen
Will ein Kunde keine Angaben machen, fällt die Strafsteuer für ihn an. Will sich das ganze Finanzunternehmen der Prozedur nicht unterwerfen, ziehen die Steuerbehörden die 30 Prozent auf die US-Geldabflüsse aller Kunden ab. Verkauft eine widerspenstige Fondsgesellschaft dann US-Aktien für zehn Millionen Euro, bleiben nur sieben Millionen übrig. "Viele Deutsche haben indirekt Geld in den USA investiert, etwa über Riester-Rentenversicherungen", sagt Christian Essl, Projektkoordinator beim Wertpapierabwickler dwpbank. In Zukunft werden Kunden daher auch bei solchen Anlagen lange Fragenkataloge beantworten müssen.