Spektakulärer Juwelenraub: Bewaffnete rauben Diamanten aus Frachtflugzeug
Bei einem spektakulären Coup haben Unbekannte am Brüsseler Flughafen Diamanten im Millionenwert geraubt. Die acht schwer bewaffneten Männer erbeuteten laut Staatsanwaltschaft 120 Päckchen mit Edelsteinen, die gerade in ein Flugzeug mit Ziel Zürich verladen wurden. Der Wert der Diamanten beläuft sich nach Medienberichten auf rund 50 Millionen Dollar (37,4 Millionen Euro). Die Staatsanwaltschaft wollte bei einer Pressekonferenz am Dienstag keine Summe bestätigen.
Die Edelsteine stammen aus der flämischen Hafenstadt Antwerpen, dem Zentrum des weltweiten Diamantenhandels. Über den Adressaten war zunächst nichts bekannt. Der Handel in Antwerpen ist immer wieder das Ziel von Kriminellen.
Die Sprecherin des World Diamond Centre in Antwerpen, Caroline De Wolf, nannte laut flämischer Zeitung „De Morgen“ dem Sender Radio 1 die Summe von 50 Millionen Dollar. Sie ergänzte: „Es geht um einen gigantischen Betrag.“ Auch der flämische Rundfunk VRT bestätigte diesen Betrag, nachdem der Sender zunächst von 350 Millionen Euro Beute gesprochen hatte. Der Flughafen sprach lediglich von „Wertgegenständen“, die geraubt worden seien.
Millionenbeute bei Überfällen und Einbrüchen
Mehrere Männer - einige von ihnen als Frauen verkleidet - stürmen in Paris einen Laden der amerikanischen Luxusjuwelierkette Harry Winston. Die mit Pistolen und einer Handgranate bewaffneten Ganoven räumen zahlreiche Ringe, Ketten und Uhren im geschätzten Gesamtwert von 85 Millionen Euro ab. Das Geschäft war bereits 2007 überfallen worden. Die Beute betrug damals nach unterschiedlichen Quellen 20 bis 44 Millionen Euro.
In einer Bank im Diamantenviertel von Antwerpen werden Edelsteine im Wert von rund 21 Millionen Euro gestohlen.
Sechs Gangster erbeuten in Tonbridge/England knapp 78 Millionen Euro beim Überfall auf ein Depot für Wertgegenstände.
Bei einem Banküberfall im brasilianischen Fortaleza werden umgerechnet rund 57 Millionen Euro erbeutet. Die Räuber hatten einen 80 Meter langen Tunnel bis in den Tresorraum gegraben.
Bei einem Überfall auf dem schwer bewachten Frachtgelände des Amsterdamer Flughafens Schiphol werden Schmuck und Diamanten im Wert von 80 Millionen Euro geraubt.
Beim größten Bankraub in der Geschichte Nordirlands erbeutet eine Bande 38 Millionen Euro, nachdem sie zuvor die Familien zweier leitender Angestellter als Geiseln genommen haben.
Einbrecher lassen sich am Wochenende im Diamond Center in Antwerpen einschließen. Sie brechen 120 Schließfächer auf und erbeuten Diamanten und Wertpapiere für rund 100 Millionen Euro.
Dem Geldboten eines Brokerhauses werden in der Londoner City auf dem Markt kaum absetzbare Wertpapiere im Gegenwert von 413 Millionen Euro gestohlen. Der größte Teil der Beute taucht in den kommenden Monaten wieder auf.
Der minutiös geplante Überfall begann am Montagabend um 19.47 Uhr. Laut Staatsanwaltschaft fuhren zwei schwarze Limousinen mit Blaulicht auf das Flughafengelände. Darin saßen jeweils vier vermummte Männer, schwer bewaffnet mit Maschinengewehren. „Die wollten sich als Polizisten ausgeben“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ine Van Wymersch. Es handle sich um Profis: „Das war eine genau vorbereitete Tat. (..) Das waren professionelle Täter.“
Obwohl die Männer schwer bewaffnet waren, seien keine Schüsse gefallen. „Es gab keine Schießerei und niemand wurde verletzt“, teilte der Flughafen in einer Stellungnahme mit. Die gesamte Tat habe lediglich fünf Minuten gedauert. Der Überfall geschah genau in dem Moment, als Sicherheitsleute aus dem Werttransporter eines Unternehmens die kostbare Ware in die Maschine einluden. Nach Angaben der Schweizer Nachrichtenagentur sda handelte es sich um ein Flugzeug der Helvetic Airways, die für Swiss flog. Das Ziel war Zürich.
Die Täter griffen zu und verschwanden danach unerkannt in der Dunkelheit. Dem Piloten, Co-Piloten und den Wachleuten des Werttransporters sei nichts passiert, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Der Flugverkehr wurde nach Angaben des Flughafens nicht gestört. Eines der vermuteten Fluchtautos wurde laut Staatsanwaltschaft später in Zellik in der Nähe von Brüssel gefunden. Nach dem zweiten wurde ebenso wie nach den Tätern noch gefahndet.