Am Mittwoch in den frühen Morgenstunden hat sich ein Großaufgebot von Zoll und Polizei am Gelände der Cargo City Süd am Frankfurter Flughafen positioniert. Vor zahlreichen Lagerhallen logistischer Unternehmen sichern Einheiten der Polizei die Eingänge. Der Grund der Razzia ist die Bildung eines deutsch-türkischen Netzwerkes. Dieses soll ein Firmengeflecht aus mehreren Unternehmen aufgebaut haben, mit Schwerpunkt am Frankfurter Flughafen. Dieses Netzwerk soll als Subunternehmen von Generalunternehmen aufgetreten sein und Schwarzarbeitern beschäftigt haben. Die Bezahlung der Arbeitnehmer sei mittels im Firmengeflecht durch Scheinrechnungen „gewaschenem“ Geld geleistet worden, indem sich die Firmen untereinander Rechnungen gestellt und eingebucht hätten, ohne dass diesen Rechnungen eine Leistungserbringung gegenüber gestanden hätte. Rund 30 Personen werden beschuldigt, bislang wurden sechs mutmaßliche Haupttäter verhaftet. Geschädigt wurden durch das Netzwerk möglicherweise Fraport und DHL, die Schaden belaufen sich auf mehr als 17,6 Millionen Euro. Dabei entfallen 8,2 Millionen Euro auf die Nichtentrichtung von Sozialversicherungsbeiträgen und 9,4 Millionen Euro auf Steuerbetrug.
Bei der Razzia handelte es sich um eine der größten Aktionen von Zoll und Polizei gegen Schwarzarbeit. Mehr als 1200 Zollbeamte waren im Einsatz, darüber hinaus Beamte der Bundespolizei, der Polizei der Länder und drei Spezial-Einsatzkommandos.
Gleichzeitig zu der Razzia am Frankfurter Flughafen fanden weitere Aktionen an den Flughäfen in Düsseldorf und München sowie an weiteren Standorten in Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen statt. Insgesamt wurden 170 Zielobjekte durchsucht.
