Einführung, Höhe, EU-Vergleich Sechs Fakten zur Mehrwertsteuer

Erstmals seit ihrer Einführung in der heutigen Form wird in Deutschland die Mehrwertsteuer gesenkt. Die Abgabe fällt auf 16 Prozent, der ermäßigte Satz auf 5 Prozent. Das Wichtigste im Überblick.

Wie sie heute ausgestaltet ist, entstand die Mehrwertsteuer in der Bundesrepublik im Jahr 1968, damals unter Kanzler Kurt Georg Kiesinger (l). Neben dem Regelsatz von ursprünglich 10 Prozent wurde seinerzeit auch ein halb so hoher ermäßigter Satz eingeführt. Dieser gilt seither für viele Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs. Quelle: dpa
Die reguläre Mehrwertsteuer wurde immer wieder erhöht, seit dem 1. Januar 2007 liegt sie bei 19 Prozent. Der ermäßigte Steuersatz blieb seit 1983 bis jetzt konstant bei 7 Prozent. Quelle: dpa
Die Mehrwertsteuer macht etwa ein Drittel des staatlichen Gesamtsteueraufkommens aus. Im Jahr 2019 kamen von insgesamt knapp 800 Milliarden Euro Steuereinnahmen mehr als 243 Milliarden Euro aus der Umsatzsteuer. Im vergangenen Jahr bekamen der Bund davon 48,9 Prozent, die Länder 47,7 Prozent und die Gemeinden 3,4 Prozent. Dieser Verteilschlüssel ändert sich immer wieder. Quelle: dpa
Zuletzt ging der Arbeitskreis Steuerschätzung wegen des Konsum-Einbruchs in der Coronakrise von 22,3 Milliarden Euro weniger Einnahmen aus der Umsatzsteuer im Jahr 2020 aus. Quelle: dpa
Mit der Senkung der Steuersätze ab 1. Juli dürften nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums von Olaf Scholz weitere 19,6 Milliarden Euro im Staatssäckel fehlen. Diese Mindereinnahmen will allein der Bund schultern. Quelle: dpa
Die Mitgliedsländer der Europäischen Union müssen jeweils einen regulären Umsatzsteuersatz von mindestens 15 Prozent erheben. Ermäßigte Sätze dürfen (mit wenigen Ausnahmen) 5 Prozent nicht unterschreiten. Eine Obergrenze setzt die entsprechende EU-Richtlinie nicht. In Vor-Corona-Zeiten (Stand: 1.1.2020) gehörte Deutschland mit seinen 19 Prozent zu den fünf EU-Ländern mit dem geringsten regulären Mehrwertsteuersatz. Ungarn liegt mit 27 Prozent an der Spitze. Quelle: dpa
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