Einkommen So wohlhabend sind Sie im Vergleich zu anderen – machen Sie den Test

Einkommen: Gehören Sie zu den reichsten zehn Prozent? Quelle: imago images

In Deutschland wird nicht gern über Gehalt und Geld gesprochen. Dadurch ist es schwer abzuschätzen, ab wann man als reich gilt. Eine IW-Studie zeigt: Singles zählen ab einem Einkommen von 3700 Euro zu den oberen zehn Prozent.

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Die Diskussion, ab wann man als reich gilt, wird mitunter heftig geführt. Denn hier gehen die Meinungen in Deutschland weit auseinander: Immer weniger Deutsche glauben, dass sie zu Reichtum kommen können. Warum? Weil kaum einer über Geld und Gehalt spricht und damit die nötige Vergleichbarkeit fehlt. Beim Gehalt können zwar Plattformen wie Kununu oder Glasdoor helfen und auch der Gehaltsreport der WirtschaftsWoche stellt eine gute erste Hilfestellung da. Mit ihm kann das eigene Einkommen innerhalb der Branche analysiert werden. Aber was ist darüber hinaus?

Eine aktuelle Studie der Forscher Judith Niehues und Maximilian Stockhausen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) blickt noch einmal tiefer, nicht nur aufs Gehalt, sondern insgesamt auf Zahlen und Fakten rund ums Geld, bezieht Faktoren wie Haushalt, Geschlecht, Alter und Wohnort mit ein. Für die Studie untersuchten die Ökonomen das Nettoeinkommen von 35.000 Deutschen in knapp 19.000 Haushalten und zeigten so, dass Alleinstehende mit einem Einkommen von 3700 Euro zu den oberen zehn Prozent gehören. Mit 4560 Euro zählen sie schon zu den reichsten fünf Prozent und ab 7190 Euro zu den ein Prozent der Einkommensreichsten. (In sieben Schritten zu mehr Gehalt: So gelingt es!)

Nicht nur Alleinstehende können in der interaktiven Grafik nachschauen, wo sie mit ihrem Gehalt liegen. Auch Paare mit und ohne Kind sowie Rentner können ihr Einkommen vergleichen. Auch bietet die Studie viele soziodemografische Merkmale und stellt damit einige Vergleichsgruppen gegenüber, wie zum Beispiel Männer und Frauen, Hauseigentümer und Mieter, Akademiker und Nicht-Studierte sowie Junge und Alte.



Einige Bevölkerungsgruppen stechen dabei hervor: So zeigt sich, dass Paare, deren Kinder nicht (mehr) im Haushalt leben, 27,1 Prozent zum einkommensreichsten Prozent gehören. In der Gesamtbevölkerung sind sie nur mit 9,3 Prozent vertreten. Die Paare mit Kindern im Haushalt sind im oberen Einkommensbereich weder unter- noch überrepräsentiert, denn ihr Anteil an den oberen zehn, fünf und ein Prozent entspricht jeweils ungefähr einem Fünftel. Das entspricht auch ihrem durchschnittlichen Anteil in der Gesamtbevölkerung von 20,4 Prozent.

Paare ohne Kind sind im oberen Einkommensbereich überdurchschnittlich stark vertreten im Vergleich zum Anteil an der Gesamtbevölkerung: Dort machen sie 4,6 Prozent aus, bei den oberen zehn Prozent, also den einkommensreichsten Deutschen, stellen sie 11,4 Prozent und bei den oberen fünf Prozent sogar 13,3 Prozent. Fast jedes zwölfte Paar ohne Kind gehört zu dem obersten Prozent.

Ganz im Gegensatz stehen dazu die Alleinerziehenden: Während sie in der Gesamtbevölkerung 5,4 Prozent darstellen, ist nur jeder hundertste unter den oberen zehn Prozent. Bei den fünf Prozent Einkommensreichsten sind es lediglich 0,9 Prozent und nur 0,5 Prozent kann sich zum einkommensreichsten Prozent zählen.

Das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen, also das Einkommen, das jedes Haushaltsmitglied erhalten würde, wenn es alleine wohnen würde, liegt im Schnitt bei 2300 Euro im Monat. Damit soll der Lebensstandard verschiedener Haushaltstypen vergleichbar werden. Bei den oberen zehn Prozent liegt das durchschnittliche Einkommen bei 4070 Euro. Die einkommensreichsten fünf Prozent haben 5460 Euro erreicht und das obere Prozent im Durchschnitt 12.760 Euro.

von Varinia Bernau, Dominik Reintjes

Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass die soziodemografischen Daten für einige Gruppen große Unterschiede aufzeigen. So belegten die Daten von 2018, dass der Abschluss ein relevanter Faktor zu sein scheint: Akademiker, die 2700 Euro verdienen, bilden in ihrer Gruppe die Mitte. In der Gesamtbevölkerung gehören sie zum reichsten Viertel. Dagegen gehören Deutsche ohne Abschluss zum unteren Viertel der Gesamtbevölkerung, wenn sie 1490 Euro verdienen. In ihrer Gruppe bilden sie mit dem Einkommen aber die Mittelschicht.

Neben den Abschlüssen betrachtet die IW-Studie auch weitere Merkmale, etwa ob die Menschen Vollzeit- oder Teilzeitjobs haben oder ob sie Hauseigentümer oder Mieter sind. Je nach Auswahl verändert sich der Median. Im Falle der Wohnsituation heißt das: Der Median liegt bei Hauseigentümern bei 2400 Euro und bei Mietern bei 1615 Euro Monatseinkommen.

Und wo ordnen Sie sich ein? Machen Sie den Test:



Dieser Artikel erschien ursprünglich im Dezember 2021.

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