Girokonto-Ranking Die günstigsten Gehaltskonten

Girokonto: Die günstigsten Gehaltskonten im Ranking Quelle: Getty Images

Nervt der Gebührendschungel bei Ihrer Bank? Dann sollten Sie den Anbieter wechseln. Ein exklusives Ranking für die WirtschaftsWoche zeigt günstige Alternativen für Gehaltskonten bei Filialbanken.

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So fühlt es sich an, wenn Banken an der Gebührenschraube drehen: 30 Cent verlangt die Sparkasse Erlangen-Höchstadt für jede Kontobewegung, obwohl die Kontoführung schon 1,95 Euro im Monat kostet. Dieses Kontomodell richtet sich laut Sparkasse vor allem an Nutzer, die normalerweise nur wenige Umsätze haben und das Konto gern bei einer Filiale führen wollen. Für online-affine und jüngere Kunden hat die Erlanger Sparkasse noch zwei Alternativmodelle im Angebot, die ohne das lästige Buchungspostenentgelt von 30 Cent auskommen. Immerhin.

Das Beispiel zeigt, wie schwer es ist, im Gebührendschungel den Überblick zu behalten. Das Problem: Die Banken haben die Konditionen so detailliert ausgetüftelt, dass die Angebote kaum vergleichbar sind. Viele Institute bieten, wie in Erlangen, unterschiedliche Kontomodelle an, was die Übersicht zusätzlich erschwert.

Im Dezember haben Wettbewerbshüter zuletzt das Angebot einer Volks- und Raiffeisenbank erfolgreich als irreführend beanstandet. Das Provinzinstitut hatte ein Kontomodell als kostenlos beworben, bei dem die Bankkarte fürs Geldabheben am Automaten und für das bargeldlose Bezahlen an der Ladenkasse extra kostete. Es war übrigens nicht die erste Bank, die es mit einer solchen Nummer versucht hatte.

Wer sich von intransparenten Konditionen oder hohen Gebühren seiner Bank genervt fühlt, muss sich das nicht bieten lassen und sollte schnell den Anbieter wechseln. Die FMH-Finanzberatung hat passend dazu die Angebote von Gehaltskonten von 28 Filialbanken ausgewertet und ein Ranking erstellt, das Verbrauchern bei der Wahl eines günstigen Kontos helfen kann.

Die besten Gehaltskonten mit Kontoführung in der Filiale - bundesweite Banken


Von Gehaltskonten ist die Rede, wenn Banken einen monatlichen Geldeingang in Form von Lohn, Gehalt oder Rente verlangen. Bafög-Auszahlungen an Studenten dagegen zählen oft nicht zu dieser Definition. Das kann entscheidend sein, denn bei manchen Anbietern kommen Kunden nur in den Genuss der kostenlosen Kontoführung, wenn sie monatliche Mindesteingänge haben. Bei der Targobank etwa liegt die Schwelle bei 2000 Euro. Wer darunter liegt, muss bei dem Institut 8,95 Euro Gebühr im Monat zahlen. Für Gutverdiener ist das kein Problem, doch wer ein niedrigeres Nettogehalt hat, den schmerzen Kontogebühren besonders.

Für Pfennigfuchser durchaus interessant sind die Boni, die Banken ihren Neukunden bieten. Bei manchen Anbietern bleibt dadurch nach Abzug der über zwei Jahre angefallenen Gebühren sogar noch Geld übrig, wie bei Santander oder bei der PSD Bank Nürnberg.

Die besten Gehaltskonten mit Kontoführung in der Filiale - regionale Banken


Studenten, die kein Gehalt beziehen und unregelmäßige Geldeingänge auf ihrem Konto haben, sind daher in der Regel mit einem Konto bei einer Onlinebank auf der sicheren Seite, wenn Sie Gebühren vermeiden wollen.

Sehr kulant an dieser Stelle ist die Commerzbank. Sie verlangt für ihr Null-Euro-Konto nur einen symbolischen Mindesteingang von einem Cent im Monat. Wie kommt die Bank ausgerechnet auf einen Cent? Hier handelt es sich um eine aktuell laufende Werbeaktion für neue Kunden, wobei dieses Kontomodell der Commerzbank laut Kundenhotline normalerweise erst ab 1200 Euro Zufluss im Monat kostenlos ist. Wie der Mindesteingang sichergestellt wird, ist der Commerzbank egal. Es spielt also keine Rolle, ob es sich um ein regelmäßiges Gehalt handelt oder um eine Überweisung etwa von Verwandten.

Das ist nicht bei allen Anbietern so. „Den meisten Banken ist die Höhe des Eingangs egal, solange es sich um ein Gehalt handelt“, sagt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung. Grund ist, dass die Bank gern die Rolle der Hausbank spielt, die ihrem Kunden neben dem Konto weitere Dienste wie Versicherungen oder Kredite anbieten will.


Neuer Job, Umzug oder Volljährigkeit – die Anlässe für den Wechsel zu einer anderen Bank sind für Normalverbraucher selten. Laut einer Umfrage des Digital-Branchenverbands Bitkom aus dem Jahr 2016 haben drei Viertel der Deutschen noch nie ihre Hauptbankverbindung gewechselt. Wer sich einmal für einen Anbieter entschieden hat, bleibt oft ewig treu, vielleicht weniger aus Überzeugung als aus Trägheit. Wer mit dem Service unzufrieden ist oder Gebühren sparen will, muss aber angesichts der Fülle der unterschiedlichen Anbieter nicht bleiben.

Den Kopfschmerz beim Kontowechsel braucht man übrigens nicht mehr so zu fürchten wie einst. Denn seit 2016 dürfen Banken laut einer EU-Richtlinie ihren Kunden keine Steine mehr in den Weg legen, wenn sie zur Konkurrenz wechseln wollen. So müssen sie dem neuen Institut rasch die Kontobewegungen und Daueraufträge melden, damit der Kunde nicht erst alles selbst neu einrichten muss. Die auf Kontowechsel spezialisierte Tech-Firma FinLeap zum Beispiel wickelt das für Banken entsprechend der neuen Regularien ab, etwa bei der Deutschen Bank oder bei der DKB. Der Kunde braucht dafür keine zehn Minuten – so lautet zumindest das Werbeversprechen.

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