Großer Praxistest Die beste Steuersoftware für Ihr Geld

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Steuersoftware im Test: Taxfix und ElsterFormular

Taxfix: Noch unbrauchbar, aber mit Potenzial

Für Nervenstarke Taxfix ist eine seit 2017 verfügbare App für Smartphone und Tablet. Nach eigener Darstellung die „wohl am einfachsten zu bedienende Lösung für die Steuererklärung“. Weit gefehlt! Eine gemeinsame Steuererklärung für Ehepartner, die Übernahme von Vorjahresdaten oder der automatische Abruf von Steuerdaten, die der Finanzverwaltung schon vorliegen, wird bislang nicht angeboten.

Die Lohnsteuerbescheinigung sollen Nutzer abfotografieren. Im Test führte das zu völlig falschen Ergebnissen. Der Kundenservice per E-Mail war bemüht, konnte aber nicht wirklich helfen. Auch die Alternative, das Hochladen eines Fotos, half nicht. Erst manuell klappte die Eingabe, wenn auch umständlich. Bislang denkt Taxfix kaum mit, fragt bei Kindern jedes Mal die Daten des anderen Elternteils ab, anstatt die gleiche Person vorzuschlagen. Immerhin: Die App löst sich komplett vom Steuerfachchinesisch, stellt simple Fragen. Nur kann das zu neuer Unsicherheit führen (Zählt bei der Handwerkerrechnung die Netto- oder Bruttosumme?). Manche Erläuterungen sind zudem ungenau. So zählen Ausgaben für die im privaten Minijob beschäftigte Putzhilfe auch bei Barzahlung, anders als Taxfix behauptet.

Preis: 34,99 Euro (ab 50 Euro Erstattung)

Fazit: Taxfix sieht gut aus, ist angesichts der vielen Schwächen bislang aber noch keine echte Unterstützung. Ausbaufähig!

ElsterFormular: Mit dem Charme der Paragrafen

Für Steuerfans Sie kostet nichts und taugt doch etwas: die Software der Finanzverwaltung. Nach dem Herunterladen unter www.elsterformular.de und der schnellen Installation zaubert das Programm die grünen Steuerformulare auf den Bildschirm, wenn auch nur auf Windows-Systemen. Im Vergleich zur Papierversion geht das Ausfüllen viel schneller. Außerdem bietet das Programm Unterstützung: Nutzer können Vorjahresdaten übernehmen. Aktuelle Daten, etwa aus Lohnsteuerbescheinigung oder Riester-Vertrag, lassen sich automatisch an die richtige Stelle laden. Und im Hintergrund prüft das Programm die Eingabe, weist auf mögliche Fehler hin und berechnet die voraussichtliche Erstattung. Wenn es aber kompliziert wird oder Nutzer nicht wissen, ob und wo etwas gemeldet werden muss, stößt ElsterFormular an seine Grenzen. Wer zum Beispiel damit überfordert ist, ein beruflich genutztes Notebook steuerlich abzuschreiben, wird hier allein gelassen. Angezeigte Erklärungen beschränken sich auf Verständnishilfe, wenn überhaupt. Berechnungshilfen, Tipps zum Steuersparen und Hinweise auf Gerichtsurteile gibt es nicht. Wer sich nicht sehr gut auskennt, droht zu viel zu zahlen.

Preis: kostenlos

Fazit: Gut nutzbar als komfortable Alternative zu den Papierformularen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr bietet die Software.

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