
Viele Bundesbürger staunten nicht schlecht, als ihnen dieser Tage ein rosafarbener Umschlag oder Postkarte ins Haus flatterte. Mit dem Anschein eines Behördenstempels stand darauf "Wiederholter Zustellversuch". Betreff: "DVB-T-Abschaltung erfordert Umstellung auf moderne TV-Versorgung".
Das Schreiben, das vom Netzanbieter Vodafone stammt, macht Druck mit dem Hinweis, man müsse "rasch handeln" und sich bis zu einem bestimmten Termin telefonisch melden - und verweist auf das "hochleistungsfähige Kabelnetz" des Unternehmens. Angeboten wird eine "spezielle, kostenfreie Rufnummer".
Verunsicherte Verbraucher suchten um Rat - und nun warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz offiziell vor den unseriösen Schreiben. Der wie ein amtlicher Schriftverkehr aufgemachte Brief führe Verbraucher in die Irre, mahnt die Institution.
Pech #Vodafone, ich bin kein gutgläubiger Rentner, der auf Eure betrügerische Werbung reinfällt! 👎 pic.twitter.com/B2KmtWz1fs
— Georg Albrecht (@GeorgAlbrecht1) 21. Januar 2017
Zudem enthalte der Brief auch sachliche Fehler. So heißt es, der "analoge Fernsehdienst DVB-T" werde abgeschaltet. DVB-T war aber bereits digital, die Abkürzung DVB steht für "Digital Video Broadcasting". "Analoges DVB-T gibt es nicht", erklärt Michael Gundall, TV-Experte der Verbraucherzentrale, in einer Mitteilung.
Richtig ist: der alte DVB-T-Standard wird ab dem 29. März in weiten Teilen Deutschlands eingestellt. Wer weiter digitales Antennenfernsehen empfangen möchte, kann dies aber mit einem DVB-T2-kompatiblen Empfänger tun, und muss nicht zwangsläufig ins Kabelnetz wechseln.
"Bereits bei der Einführung von DVB-T vor über zehn Jahren gab es ähnliche irreführende Werbung", berichtet Gundall. "Damals noch unter dem Namen Kabel Deutschland."
#Verbraucherzentrale kritisiert #Vodafone Werbeschreiben zur Umstellung auf #DVBT2: führt Verbraucher in die Irre https://t.co/OYlSEHL0bb pic.twitter.com/prBxFFD87u
— VZ Rheinland-Pfalz (@VZRLP) 24. Januar 2017