




Bei der Einführung der neuen Fünf-Euro-Banknoten im Mai 2013 ließ es sich Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele nicht nehmen, die neuen Scheine höchstpersönlich unters Volk zu bringen. In der Nacht, in der die zweite Auflage des Fünfers offizielles Zahlungsmittel wurde, habe er mit den neuen Scheinen in einer Pizzeria bezahlt, erzählt Thiele. „Da guckten die Kellner alle ganz groß, weil sie den neuen Schein noch nicht kannten.“ Mittlerweile hat die Bundesbank eine gewisse Routine darin, neue Scheine in herauszubringen: Nach dem Fünfer, dem Zehner und dem Zwanziger kommt am 4. April nun ein neuer Fünfziger in Umlauf.
Um ein Chaos wie bei der Einführung des neuen Fünfers zu vermeiden, bekamen Banken und Einzelhändler die neuen Scheine neun Monate vorab zu Testzwecken. So mussten beispielsweise 32.000 Bankautomaten und automatische Kassen umgestellt werden. Die Zahl der Verkaufsautomaten in Deutschland, die Banknoten nehmen, schätzt die Bundesbank auf rund eine Million. Die Mehrheit akzeptiere jedoch keine Fünfziger, sagt Bundesbankvorstand Thiele. Bei der Einführung des Fünfers gab es zunächst Probleme mit Automaten, welche die neuen Banknoten noch nicht akzeptieren.
Bargeld: Was eine Million Euro in großen Scheinen wiegt
Bargeld dient auch dem Horten von Vermögen. Mit welchen internationalen Banknoten die Wertaufbewahrung in bar besonders "leicht" fällt.
Singapur-Dollar (SGD)
Banknote: 10.000 SGD / 1000 SGD
Wert: 6564 Euro / 656 Euro
Ungefähres Gewicht pro Schein: 1,6 g / 1,4 g
Gewicht von 1 Mio. Euro: 0,2 kg / 1,8 kg
Ausgabe eingestellt*: 2014 / -
*Umlaufende Scheine bleiben weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.
Stichtag für Wechselkurse: 30. September 2016
Quellen: EZB, nationale Zentralbanken, Deutsche Bank Research
Schweizer Franken (CHF)
Banknote: 1000 CHF
Wert: 919 Euro
Ungefähres Gewicht: 1,3 g
Gewicht von 1 Mio. Euro: 1,4 kg
Stichtag für Wechselkurse: 30. September 2016
Kanadischer Dollar (CAD)
Banknote: 1000 CAD
Wert: 681 Euro
Ungefähres Gewicht: 1,1 g
Gewicht von 1 Mio. Euro: 1,5 kg
Ausgabe eingestellt*: 2000
*Umlaufende Scheine bleiben weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.
Stichtag für Wechselkurse: 30. September 2016
Euro (EUR)
Banknote: 500 Euro / 200 Euro
Wert: 500 Euro / 200 Euro
Ungefähres Gewicht: 1,1 g / 1,1 g
Gewicht von 1 Mio. Euro: 2,2 kg / 5,4 kg
Ausgabe wird eingestellt*: Ende 2018 / -
*Umlaufende Scheine bleiben weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.
Stichtag für Wechselkurse: 30. September 2016
US-Dollar (USD)
Banknote: 100 USD
Wert: 90 Euro
Ungefähres Gewicht: 1,0 g
Gewicht von 1 Mio. Euro: 11,0 g
Stichtag für Wechselkurse: 30. September 2016
Auf den ersten Blick kaum Unterschiede
Farblich unterscheidet sich die neue Banknote nur wenig von der alten. Wie der Vorgänger ist auch der neue Fünfziger orange. „Die Farben sind kräftiger“, sagt Bundesbankvorstand Thiele. Sie sollten einen möglichst guten Kontrast zur nächst höheren und nächst niedrigeren Banknote bilden. Ebenso wie beim aktuellen Fünfer, zehner und Zwanziger zeigt eine smaragdgrüne Zahl am unteren linken Rand den Nennwert der Note.
Zahlreiche neue Sicherheitsmerkmale, wie Hologramme, fühlbare Strukturen an den Rändern des Scheins und Farbeffekte unter Schwarzlicht-Einstrahlung sollen es den Fälschern so schwer wie möglich machen. Denn der Fünfziger ist mit 9,23 Milliarden Stück nicht nur der häufigste Schein. Er wird auch besonders oft gefälscht: Allein im vergangenen Jahr zog die Bundesbank 82.000 Blüten ein – 60 Prozent davon waren 50-Euro-Scheine. Wer Fälschungen erkennen will, soll sich an drei einfache Arbeitsschritte halten, empfiehlt Thiele: "Sehen, fühlen, kippen."
Die neuen Sicherheitsmerkmale verteuern die Herstellung des Fünfziger deutlich: Die Produktion einer Banknote kostet laut Bundesbank rund zehn Cent. Der Vorgänger lag noch bei rund sechs Cent. Doch die Investitionen in die Sicherheit des Bargelds zahlen sich aus Sicht der Bundesbank aus. Denn Bargeld ist nach wie vor beliebt: Im vergangenen Jahr stieg der Wert der ausgegebenen Scheine und Münzen um rund sieben Prozent – und das obwohl deutlich weniger 500-Euro-Scheine in Umlauf gebracht wurden. Laut einer Studie des Kreditverleihers Vexcash haben die Deutschen im Schnitt rund 100 Euro im Portemonnaie – fünf Euro davon in Münzen. Allerdings gibt es deutliche Altersunterschiede: Menschen über 65 haben haben im Schnitt 125 Euro dabei, junge Leute im Alter von 18 bis 24 dagegen nur 66 Euro.
Aller Währungsreformen und neuen Scheine zum Trotz: Die Deutschen hängen weiterhin an ihrer D-Mark. Parallel zu den 19,5 Milliarden Euro sind auch 16 Jahre nach ihrer Abschaffung 6,75 Milliarden Mark im Umlauf.