Rat vom Steuerexperten "Am Jahresende mehr rausholen"

Ein Gespräch mit Jörg Schöber, Anlageberater in Bad Salzuflen

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Jörg Schöber, Anlageberater in Bad Salzuflen

WirtschaftsWoche: Herr Schöber, es lohnt sich, im Dezember einen Blick auf das Depot zu werfen. Warum?
Jörg Schöber: Es ist ein guter Zeitpunkt, sich Gewinne und Verluste anzusehen. Ziel ist aber auch, den Sparer-Pauschbetrag zu nutzen. Anleger können jährlich bis zu 801 Euro Kapitalertrag kassieren, Verheiratete sogar 1602 Euro, ohne dass Abgeltungsteuer fällig wird. In zehn Jahren kämen für sie 16 020 Euro steuerfrei zusammen. Die ersparte Abgeltungsteuer macht inklusive Soli und Kirchensteuer rund 4500 Euro aus. Wer den Pauschbetrag ausschöpft, kann am Jahresende mehr rausholen.

Dafür müssen Anleger aber auch wirklich Aktien oder Fonds verkaufen.
Ja, relevant sind Gewinne und Verluste mit Aktienanlagen seit Anfang 2009. Verluste zieht die Bank direkt von Gewinnen ab, wobei Verluste aus Einzelaktien nur mit Gewinnen aus Einzelaktien verrechnet werden. Wollen Anleger die Depotposten eigentlich weiter halten, können sie diese erneut kaufen.

Dann fallen jedoch neue Kaufgebühren an, bei Fonds eventuell weitere Aufschläge, und das Finanzamt könnte einen Missbrauch wittern.
Gebühren fallen an. Das stimmt. Bei Fonds bieten viele Vermittler aber einen Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. Und zulässig ist die Strategie: Der Bundesfinanzhof sieht keinen Gestaltungsmissbrauch.

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