Recht Die ärgerlichsten Bußgelder

Ab Mai ändert sich für Autofahrer einiges: Das Punktesystem in Flensburg bekommt einen neuen Namen und die Bußgelder werden erhöht - teilweise sogar um 100 Prozent. Nicht nur bei Verkehrsdelikten, auch ein seltenes Souvenir am Flughafen, ein Tag länger Ferien oder ein Bindestrich zu wenig im Fahrzeugbrief können viel Geld kosten. Ein Überblick über die ärgerlichsten Bußgelder.

Ab dem 1. Mai erhöhen sich die Bußgelder bei vielen Verkehrsdelikten. Wer den TÜV um mehr als acht Monate überzogen hat, der zahlt bald nicht mehr 40 Euro, sondern 60 Euro. Eine Steigerung um 50 Prozent. Genauso teuer wird es, wenn bei Regen, Nebel oder Schnee die falsche Beleuchtung eingeschaltet wird. Auch wenn Kinder nicht (ausreichend) gesichert sind und wenn sich an Schulbussen falsch verhalten wird, muss ab dem 1. Mai 20 Euro mehr gezahlt werden. Quelle: dpa
Viele greifen während der Fahrt schnell mal zum klingelnden Handy. Wer einen Anruf ohne Freisprechanlage annimmt, der zahlt ab dem 1. Mai statt 40 Euro ein Bußgeld von 60 Euro. Quelle: dpa
Um die Autofahrer zum Reifenwechsel anzutreiben, hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer die Bußgelder angehoben: Wer als Autofahrer bei Schnee oder Glätte von der Polizei mit Sommerreifen erwischt wurde, musste 40 Euro bezahlen. Ab dem 1. Mai sind es 60 Euro, eine Steigerung um 50 Prozent. Quelle: AP
Wer ohne eine Umweltplakette in eine Umweltzone fährt, der muss tief in die Tasche greifen. Bisher lag das Bußgeld bei 40 Euro und einem Punkt. Ab Mai sind es 80 Euro - stolze 100 Prozent mehr. Quelle: AP
Die Europäische Union brachte viele Vorschriften. Eine besonders schöne: die Vereinheitlichung von Autokennzeichen. Danach wird auf den neuen europäischen Nummernschildern zwischen der Ortsmarke und der persönlichen Buchstaben- oder Zahlenkombination kein Bindestrich mehr gesetzt. Auch diese Tatsache kann Geld kosten. Nämlich dann, wenn im Fahrzeugschein der Strich noch abgedruckt ist, Kennzeichen und Dokument also nicht übereinstimmen. Ein deutscher Autofahrer musste jetzt in Italien genau für diesen Lapsus 500 Euro Bußgeld bezahlen. Wer gar kein Kennzeichen am Auto hat, der muss ab dem 1. Mai eine Strafe von 60 Euro zahlen. Davor waren es 20 Euro weniger. Wenn das Kennzeichen zwar da, aber abgedeckt und deshalb nicht zu erkennen ist, wird eine Strafe von 65 Euro fällig. Vor dem 1. Mai lag das Bußgeld für dieses Vergehen bei 50 Euro und einem Punkt. Quelle: dpa
Radarwarngerät Quelle: dpa
Umweltschutz wird in Deutschland groß geschrieben. Je nach Bundesland können Ordnungswidrigkeiten zu Lasten der Natur teuer werden. Wer seinen ausgesonderten Hausstand und Krempel in freier Natur ablädt, kann je nach Menge mit bis zu 2.500 Euro belangt werden, gleiches gilt für die unrechtmäßige Entsorgung von Altreifen. Deutlich höhere Strafen sind fällig, wenn gefährlicher Müll, wie etwa Asbestplatten, zurückgelassen werden. Quelle: dpa
Wer seinen Zigarettenstummel achtlos auf die Straße wirft, muss ebenfalls mit einer Geldstrafe von bis zu 25 Euro rechnen. Quelle: dpa/dpaweb
Zeigen Sie dem netten Herrn im Audi gegenüber nie den Vogel: Das könnte teuer werden. Zwar sind nach Angaben des ADAC gegenseitige Beschimpfungen und abfällige Gesten auf Deutschlands Straßen keine Seltenheit. Häufigste Auslöser für Beleidigungen sind Missachtung der Vorfahrt, Drängeln oder Schneiden. Doch können für Beleidigungen saftige Geldstrafen fällig werden. Bis zu 4.000 Euro zahlt Autofahrer für einen gestreckten Mittelfinger, eine der meistgezeigten Gesten. Wer einen anderen Verkehrsteilnehmer mit „fieses Miststück“ beschimpft, kann noch mit bis zu 2.500 Euro belangt werden.
In jedem Jahr treffen sich rund sechs Millionen Menschen auf Deutschlands bekanntestem Volksfest. Die Münchner Wiesn ist legendär - in den Zelten darf gefeiert, seit 2010 aber nicht mehr geraucht werden. Bei Verstoß ist für Raucher und Gastronomen ein Bußgeld von 5 bis zu 1000 Euro möglich. Quelle: AP
Bella Italia. An den Mautstellen, vor Einfahrt auf die autostrada, wird gern gedrängelt. Ehe man es sich versieht, steht man in der Schlange, an dessen Ende nur mit Karte bezahlt werden kann. Guter Rat ist dann teuer für den, der nur Bargeld dabei hat. Denn Rückwärtsfahren an Mautstellen kann in Italien mit einer Geldbuße zwischen 389 und 1500 Euro geahndet werden. Quelle: dpa/dpaweb
Ein Tag länger am Strand, dafür die große Heimreisewelle mit den nervigen Staus vermeiden, oder billiger fliegen. Finanziell lohnt sich ein zusätzlicher, "selbst-genehmigter" Ferientag kaum. Denn Schulschwänzen ist eine Ordnungswidrigkeit und kann teuer werden. Wie teuer, zeigt ein Blick auf die Hauptstadt. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung haben die Bezirke im vergangenen Schuljahr insgesamt 737 Bußgeldverfahren gegen Eltern von Schulabtrünnigen eingeleitet. Die Kosten: zwischen 63 und 800 Euro. Quelle: obs
Tote Seepferdchen für den Haarwuchs, Skorpione in Acrylharz, Schmuck oder Figuren aus Elfenbein, Riesenmuscheln, Krokodile: Werden Sie auf der Heimreise aus dem Urlaub mit einem Souvenir erwischt, das unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fällt, beschlagnahmt der Zoll die Ware - und ein Bußgeld kann fällig werden. Quelle: AP
EnEV: Vier Buchstaben und im Zweifel viel Ärger. Denn die 2009 verabschiedete Energieeinsparverordnung schreibt vor, dass Hauseigentümer ihre Dachböden wärmedämmen müssen - eigentlich bereits bis Ende 2011. Ist nicht gedämmt, darf der Zustand des Gebäudes nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) als baurechtswidrig eingeschätzt werden. Ein Ordnungsverstoß kann bis zu 50.000 Euro kosten. Quelle: dpa
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