Scheidung Teurer Rosenkrieg ums Häuschen

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Mindestens die Hälfte der Eheverträge sind unwirksam

Die teuersten Scheidungen aller Zeiten
Cooper-Hohn gegen HohnJamie Cooper-Hohn wird durch die Scheidung reich: Von ihrem Ex-Mann Christopher Hohn, einem bekannten Londoner Hedgefondsmanager, erstritt sie am 27. November 2014 nach 17 Ehejahren die gigantische Summe von 530 Millionen Dollar, umgerechnet 425 Millionen Euro. Christopher Hohn leitet "The Children's Investment Fund Management", kurz TCI und damit einen der erfolgreichsten Hedgefonds der vergangenen Jahre. Sein Vermögen wird auf 1,3 Milliarden Dollar geschätzt. 2013 soll TCI ein Plus von 47 Prozent erreicht haben, nach 29 Prozent Steigerung im Jahr zuvor. Für die 49-jährige Cooper-Hohn also ein guter Zeitpunkt für eine Scheidung. Es wart die bislang teuerste Scheidung, die je ein britisches Gericht verkündete. Quelle: REUTERS
Michael DouglasBereits sechs Wochen, nachdem sie sich kennenlernten, heirateten Michael und Diandra Douglas im Jahr 1977 - Und ließen sich 21 Jahre später wieder scheiden. Den Hollywood-Star kostete das 45 Millionen Dollar. Quelle: Reuters
Paul McCartneyMonatelang wurde die Trennung zwischen dem Ex-Beatles-Sänger und Heather Mills in den Medien ausgetragen, am Ende kam McCartney die Scheidung im August 2008 doch nicht so teuer zu stehen wie geschätzt. "Nur" etwa 45,2 Millionen Dollar musste er seiner Ex-Frau zahlen. Quelle: AP
Phil CollinsPhil Collins trennte sich 2006 von der Schweizerin Orianne Cevey - und zahlte dafür 25 Millionen Pfund, also damals rund 46 Millionen Dollar. Quelle: Reuters
James CameronJames Camerons dritte Ehe hielt nur zwei Jahre - 1999 ließ er sich von seiner Frau Linda Hamilton scheiden. Für sie hatte sich die kurze Ehe in finanzieller Hinsicht mehr als gelohnt - mehr als 50 Millionen Dollar wurden ihr zugesprochen. Quelle: dapd
Kevin CostnerNach 16 Jahren Ehe und drei gemeinsamen Kindern bekam Costners Ex-Frau Cindy Silva 1994 über 80 Millionen Dollar zugesprochen. Quelle: AP
Harrison Ford2004 war es zwischen dem Schauspieler und der Drehbuchautorin Melissa Mathison nach 18 Jahren Ehe aus. Bei der Scheidung ging es um 85 Millionen Dollar. Quelle: Reuters

Hat der Mann beispielsweise 300.000 Euro in die Ehe eingebracht und besaß zum Zeitpunkt der Trennung 400.000 Euro, besteht eine Differenz von 100.000 Euro. Die Hälfte davon, also 50.000 Euro, stehen der Ehefrau dann als Zugewinnausgleich zu. Dementsprechend "wichtig ist, dass sich beide über den Zeitpunkt der Trennung einig werden. Auch von diesem Zeitpunkt hängt ab, wer welchen Zahlungsanspruch hat", erklärt Rudolf Haibach, Fachanwalt und Mitglied des Deutschen Anwaltvereins sowie der Arbeitsgemeinschaft Familien- und Erbrecht.

Frau und Kindern kann Nutzungsrecht zugesprochen werden

Neben dem Streit um Zugewinn, Kinder, Sorgerecht und Unterhalt kämpfen Ex-Partner besonders häufig um das steingewordene Vermögen. Was wird aus dem Haus oder der Eigentumswohnung? Gesetzliche Regeln, wie mit der gemeinsamen Immobilie bei einer Scheidung verfahren wird, gibt es nicht, sagt Knatz. "Wer im Grundbuch steht, der ist Eigentümer und Eigentum bleibt Eigentum." Allerdings besteht die Möglichkeit, dass dem Partner, der die Kinder behält, die Nutzung des Hauses auf eine bestimmte Zeit zugesprochen wird.

Diese Scheidungskosten können Sie von der Steuer absetzen

In die Ehe eingebrachte Gegenstände fallen zwar nicht in die Aufteilungsmasse, ist aber ein Partner existenziell auf die Nutzung der Wohnung angewiesen, wird ihm Nutzungsrecht zugesprochen - egal, wem die Immobilie gehört. Wie lange diese genau dauert, hängt vom Einzelfall ab. Natürlich lässt sich die Nutzung der Immobilie im Falle einer Scheidung auch im Ehevertrag festhalten. "Was im Ehevertrag steht, ist grundsätzlich bindend, so lange der Vertrag wirksam ist", sagt Haibach von der Gießener Kanzlei Haibach. Aber: "Mindestens die Hälfte der Eheverträge sind unwirksam." Das treffe besonders auf die Verträge zu, die älter als fünf Jahre sind. Deshalb sollten gerade Unternehmer ihren Ehevertrag vom qualifizierten Anwalt prüfen lassen. Haibach rät außerdem dazu, den Vertrag möglichst von einem Notar aufsetzen zu lassen, der auch Fachanwalt für Familienrecht ist.

Eheverträge, die Regeln über eine Immobilie enthalten, sind aber eher die Ausnahme. Wenn es eine gemeinsame Immobilie gibt, bleiben den Eheleuten nach einer Trennung mehrere Möglichkeiten:

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