
Der Export von unverarbeitetem Rohöl aus den USA ist verboten - und das soll auch so bleiben. Doch zumindest die Regelungen für eine Sorte ultraleichten Öls zweier Unternehmen werden gelockert. Das berichtet das "Wall Street Journal" (WSJ) auf seiner Internetseite.
In nicht-öffentlichen Beschlüssen hat das US-Handelsministerium demnach den Firmen Pioneer Natural Resources und Enterprise Product Partners getrennt voneinander die Erlaubnis erteilt, eine Sorte ultraleichten Öls an ausländische Käufer zu geben. Das Kondensat kann zu Benzin, Flugbenzin oder Diesel weiterverarbeitet werden.





Erwartet wird, dass erste Lieferungen im August auf den Weg gebracht werden und vermutlich ein eher geringes Volumen haben, berichtet das "WSJ" unter Berufung auf Insider. Die Entscheidungen des Handelsministeriums beziehen sich vorerst nur auf die beiden Unternehmen, die um Erlaubnis gesucht hatten, ihr verarbeitetes Kondensat aus einem texanischen Schieferöl-Vorkommen zu exportieren. Andere Branchenvertreter könnten die Genehmigung als Anlass für eigene Anträge nehmen.
Die Staaten mit dem größten Öldurst
Taiwan
Der Inselstaat importiert rund 1,0 Millionen Fass Öl am Tag. Ein Fass (Barrel) Öl entspricht rund 159 Litern. Taiwan rangiert auf dem zehnten Platz der Ölverbraucher.
Quelle: Internationale Energieagentur (EIA), Stand: August 2012
Italien
Die Bewohner des Stiefelstaats verbrauchen rund 1,3 Millionen Fass Öl am Tag.
Spanien
Die gleiche Menge Rohöl führt Spanien ein. Dort sind es 1,3 Millionen Barrel am Tag.
Frankreich
Etwas mehr verbrauchen die Nachbarn nördlich der Pyrenäen: Dort sind es 1,7 Millionen Fass Öl täglich.
Südkorea
Noch etwas mehr Öl schnappt sich Südkorea. Das Land importiert 2,3 Millionen Fass Öl.
Deutschland
Der Öldurst Deutschlands ist ähnlich groß wie von Südkorea: 2,3 Millionen Fass Öl verbrauchen die Deutschen täglich.
Indien
Die gleiche Menge des Energieträgers wie Deutschland führt Indien ein. Das aufstrebende Land kommt auf 2,3 Millionen Fass Öl.
Japan
Deutlich mehr Volumen des Energieträgers nutzen die Japaner. Dort sind es 4,3 Millionen Fass täglich. Der Inselstaat ist damit der drittgrößte Ölimporteur der Welt.
China
Noch mehr des Rohstoffs holt die Volksrepublik ins Land. 5,5 Millionen Fass importieren die Chinesen täglich.
USA
Mit Abstand das meiste Erdöl verbrauchen die USA: Mit 8,7 Millionen Fass täglich liegen die Amerikaner an der Spitze.
In einer Stellungnahme teilte das Handelsministerium laut "WSJ" mit, dass sich "an der Politik zum Export von Rohöl nichts geändert habe". Anfang der Siebzigerjahre war das Exportverbot in Reaktion auf das arabische Ölembargo erlassen worden. Damals hatten sich die Ölpreise vervierfacht. Gemäß den US-Richtlinien darf unverarbeitetes Öl nur mit einer Sondergenehmigung und unter bestimmten Umständen exportiert werden.
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Nach dem Erfolgszug des Fracking fördern die USA mittlerweile so viel Öl, dass die Preise für ultraleichtes Öl um teils mehr als zehn Dollar unter den Preis für herkömmliches Rohöl gefallen sind. Die Öl-Produzenten hatten daher stark darum geworben, das Exportverbot zu lockern, da sie im Ausland höhere Preise erzielen wollen.