„Dass Initiatoren an Verlustbringern festhalten, hat zwei Gründe: Hoffnung auf Besserung und die Aussicht, weiter Gebühren für das Management des Fonds kassieren zu können“, sagt Dietmar Kälberer, Fachanwalt für Kapitalanlagerecht aus Berlin. Ohne nachhaltige Besserung des Chartermarkts sei jede Sanierung eines Schiffsfonds zum Scheitern verurteilt. Dass die Wende zum Besseren schnell kommt, ist unwahrscheinlich. „Die Reeder investieren trotz eines Überangebots von Frachtkapazitäten in neue Tonnage, um mit größeren, energieeffizienteren Schiffstypen, deren Betriebskosten geringer sind, wettbewerbsfähiger zu sein. Mit dem zusätzlichen Angebot an Schiffen verlängert sich aber die Krise auf dem Chartermarkt“, sagt Markus Gerhard, Experte für Schiffsfinanzierung an der Frankfurt School of Finance & Management.
Was 2014 noch kommen könnte
Im Koalitionsvertrag steht, dass in angespannten Märkten die Mieten innerhalb von vier Jahren um bis zu 15 Prozent erhöht werden dürfen. Anders als vor der Wahl befürchtet, müssen Eigentümer, die für Wohnungen bereits jetzt zehn Prozent mehr als die ortsübliche Miete verlangen, bei Neuvermietung nicht die Miete senken.
Das Bundesverfassungsgericht berät derzeit, ob das neue Erbschaftsteuergesetz verfassungswidrig ist, weil Betriebs- und Privatvermögen unterschiedlich besteuert werden. Erben, die die Steuer aus eigener Tasche zahlen müssten, können ihr Steuerverfahren bis zu einer Entscheidung der Verfassungsrichter aussetzen lassen.
Wird die Pkw-Maut tatsächlich eingeführt, sollen deutsche Autofahrer über eine niedrigere Kfz-Steuer entlastet werden. Die Maut kommt allerdings nur, wenn sie mit EU-Recht vereinbar ist. Mehrere Nachbarstaaten von Deutschland haben bereits Widerstand gegen die geplante Regelung angekündigt.
Künftig soll es einfacher werden, dem Finanzamt seine Einkünfte offenzulegen. Vom Steuerjahr 2017 an verschicken die Finanzämter vorausgefüllte Formulare. Steuerzahler müssen nur noch das eintragen, was sich gegenüber dem Vorjahr geändert hat. Für Rentner und Pensionäre ohne weitere Einkünfte soll die vorausgefüllte Steuererklärung mit den bei den Finanzbehörden geführten Daten bereits ab dem Veranlagungszeitraum 2015 ermöglicht werden. Wer seine Erklärung einschickt, muss nicht mehr Papierbelege für absetzbare Kosten beifügen..
Für das Überangebot sind auch die Schiffsfonds verantwortlich. Anders als viele Profis aus der Schiffsbranche haben sie vor allem in kleinere Schiffe investiert, die derzeit weit weniger gefragt sind. So haben Schiffsfonds beispielsweise Panamax-Schiffe finanziert, die sich an den bisherigen Maßen des Panamakanals in Mittelamerika orientierten. Seit 2007 wird der Kanal ausgebaut, um deutlich größeren Schiffen eine Passage zu ermöglichen. 2015 wird der Ausbau abgeschlossen sein. Der Schiffsfonds CFB 162 von der Commerzbank, der ein Containerschiff der Panamax-Klasse finanzierte, wurde noch 2007 aufgelegt. Dumm für die Anleger, dass Panamax-Schiffe künftig für diese Kanalpassage nicht mehr gebraucht werden.
Anleger, die in einem sanierungsbedürftigen Schiffsfonds gefangen sind, können sich juristisch gegen drohende Verluste wehren. Dazu müssen sie der vermittelnden Bank nachweisen, dass sie verdeckte Provisionen verschwiegen oder die betroffenen Anleger falsch beraten hat. In eindeutigen Fällen haben die Anleger gute Chancen, ihr Geld wiederzubekommen.
So wurden Beteiligungen an Schiffsfonds in Einzelfällen auch an Rentner verkauft, die eine risikoarme Altersvorsorge suchten. Die Commerzbank etwa wurde vom Landgericht Wuppertal (3 O 467/12) zu Schadensersatz verurteilt, weil sie 2004 einem heute 87-jährigen Anleger den Schiffsfonds LF Flottenfonds IV verkauft hatte. Die Bank hatte dem Rentner verdeckte Provisionen verschwiegen. In diesem Fall hatte die Commerzbank im Seniorenheim eine Zweigstelle.