




Wie die WirtschaftsWoche berichtet, erhält Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Offshoreleaks-Daten – eine Sammlung von Informationen über die Flucht von Steuerzahler in Steueroasen – von britischen und amerikanischen Amtskollegen. Die Staaten wollen bei der Jagd auf Steuersünder verstärkt zusammenarbeiten. Laut WirtschaftsWoche ist dabei ein Workshop vorgesehen. Das Bundesfinanzministerium will die Daten an die Bundesländer weiterleiten, die für die Steuerangelegenheiten zuständig sind. Die Datenauswertung allerdings ist sehr schwierig, weil es keine Namensdatei ist, sondern über die von den Beraterfirmen geschaffenen Strukturen weiter ermittelt werden muss. Auf deutscher Seite soll das Bundeszentralamt für Steuern in Bonn, das direkt dem Bundesfinanzminister untersteht, die Schnittstelle zwischen Länderfinanzverwaltungen und anderen Staaten bilden.
Unter dem Schlagwort Offshoreleaks veröffentlichen seit dem 4. April 2013 Medien weltweit Erkenntnisse aus 2,5 Millionen Originaldokumenten in digitalisierter Form, die belegen, wie insgesamt 130.000 Reiche und Kriminelle aus mehr als 170 Ländern ihr Geld in Steueroasen anonym verwahren. Die Daten waren dem internationalen Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ) anonym zugespielt worden. Insgesamt geht es um 122.000 Briefkastenfirmen auf diversen Pazifikinseln. Späteren Berichten zufolge könnten 100.000 Deutsche von den Enthüllungen betroffen sein.