Lohnsteuer kompakt: Zu wenig Hilfestellung
Eine browserbasierte Steuererklärung bietet auch Lohnsteuer Kompakt. Hier ist keine Softwareinstallation nötig, die wichtigsten Daten können mit etwas Aufwand aus einer anderen Steuersoftware übernommen werden. Im Praxistest klappte dies nicht immer. Die Bearbeitung ist von überall und unabhängig vom Betriebssystem möglich. Daten werden nur in Deutschland gespeichert.
Optisch ähnelt das Angebot einer klassischen Steuersoftware. An einigen Stellen spielt es webbasierte Stärken aus, etwa bei der Berechnung von Wegstrecken per Routenplaner. Doch die Abfrage bleibt sonst näher an den Papiersteuerformularen. Unterstützung und Erklärung sind teils schwach.
Das sind die wichtigsten Formulare
Der Mantelbogen bildet die Basis der Einkommensteuererklärung. Hier tragen Steuerpflichtige auf vier Seiten allgemeine Informationen zu ihrer Person ein und geben Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen und weitere Steuerermäßigungen an.
Detaillierte Angaben zum Einkommen sowie Werbungskosten können in der Anlage N vermerkt werden. Für viele Arten von Werbungskosten gibt es hier separate Felder, beispielsweise für die Entfernungspauschale, Fortbildungskosten und Aufwendungen für Arbeitsmittel.
Mit dieser einseitigen Anlage können beispielsweise erwerbsbedingte Kinderbetreuungskosten geltend gemacht werden. Für jedes Kind muss eine eigene Anlage abgegeben werden.
Hier können Steuerzahler Vorsorgeaufwendungen angeben. Dazu zählen Beiträge zur Altersvorsorge und zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung.
Für Angaben zu Riester-Verträgen dient die einseitige Anlage AV.
Preis: 14,99 Euro pro Abgabe
Fazit: Überzeugt nicht. Wer auf die Steuererklärung auch per Internet zugreifen will, der kann auf WISO ausweichen.
ElsterFormular: Mit Gruß vom Finanzamt
Niemand kann von der Software der Finanzverwaltung erwarten, dass sie ausgeklügelte Steuersparmodelle vorschlägt. Das Programm ist eine komfortable Alternative zu den Papierformularen – so sieht es auch aus. Doch Nutzer sollten es nicht unterschätzen. Eine Übernahme von Vorjahresdaten ist möglich.
ElsterFormular fragt relevante Steuerthemen ab, gibt Hinweise zu fehlenden Angaben, prüft die Plausibilität, berechnet die voraussichtliche Steuerlast und liefert Erläuterungen. Interviewmodus und Erläuterungen bleiben aber oft extrem bürokratisch. Wer nicht weiß, was Begriffe wie „Vorwegabzug“ bedeuten, kann sich schnell allein gelassen fühlen.
Preis: kostenlos
Fazit: Hat sich beim Nutzer gegenüber 2014 kaum etwas verändert, kann die kostenfreie Software reichen. Keine Tipps.