Steuerzahler-Gedenktag Hier verpulvert der Staat das Geld

Rein rechnerisch haben Deutsche auch 2018 wieder mehr als sechs Monate für die Staatskasse gearbeitet. Milliarden dieser Steuergelder werden Jahr für Jahr für fragwürdige Projekte vergeudet. Die schlimmsten Verschwendungen im Überblick.

Steuerzahlergedenktag Quelle: dpa
2,2 Millionen Euro für geklonte WeihnachtsbäumeDie Weihnachtsbaumzucht in Deutschland ist nicht profitabel genug. Die Tannen wachsen einfach zu langsam. Die Lösung: Molekularbiologie. Eine Super-Nordmanntanne soll erschaffen werden, die sich massenhaft klonen lässt. Dafür wendet der Bund seit 2012 etwa 2,2 Millionen Euro auf. Quelle: dpa
2,7 Millionen Euro für die Mensch-Roboter-KollaborationAus vielen Produktionen ist Robotertechnik nicht mehr wegzudenken. Nur Südkorea und Singapur haben mehr Roboter pro Einwohner als Deutschland, die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ist ein wichtiges Thema. Die Forschung wird vom Staat bis Ende 2019 mit 2,7 Millionen Euro bezuschusst. Die Forschungsergebnisse steigern aber natürlich die Profitabilität der aufgerüsteten Produktionen und könnten auch ohne Subventionen gegenfinanziert werden. Quelle: dpa
3 Millionen Euro für die Agrar-ExportförderungIm Rahmen der Wirtschaftskrise brachen 2009 die Exporte der deutschen Landwirtschaft ein. Dem soll bis heute ein Konjunkturprogramm entgegenwirken, das unter anderem Auslands-Geschäftsreisen für Landwirte finanziert. Allerdings wurden für das Programm nie überprüfbare Ziele oder Maßnahmen definiert und es wird auch wenig genutzt. Sogar die Empfänger selbst bewerten die Subventionen als schlecht, sie werden kaum genutzt. Dagegen hilft auch nicht, dass das Programm inzwischen aus dem eigenen Topf über eine Agentur für 63.000 Euro beworben wird. Quelle: dpa
8,2 Millionen für die Big Player beim autonomen FahrenDem autonomen Fahren gehört die Zukunft, da sind sich die meisten Industrievertreter einig. Bis 2020 investiert der Bund über 8,2 Millionen Euro in die Entwicklung des dafür nötigen 5G-Netzes. Davon profitieren werden im Endeffekt natürlich die Verbraucher, aber vor allem auch die beteiligten Großunternehmen wie VW, BMW und die Telekom. Quelle: dpa
10 Millionen für kommerzielle SerienMit „Dark“ kommt die erfolgreichste nicht-englischsprachige Serie auf Netflix aus Deutschland. Das ist ein großer Erfolg, der aber auch von denen finanziert wird, die die Serie gar nicht sehen können, weil sie kein Netflix-Konto haben. In Deutschland stehen rund fünf Millionen Netflix-Kunden 27 Millionen Nettosteuerzahlern gegenüber. Quelle: dpa
93 Millionen Euro für ineffektive VerkehrssubventionenDer Güterverkehr soll runter von der Straße. Allerdings ist bis heute unklar, ob die Subventionen greifen. Deshalb wollte das Verkehrsmisiterium sie kürzen, aber der Bundestag lehnte den Vorschlag ab. Kompetenzgerangel soll die Ursache sein. Quelle: dpa
440 Millionen Euro für ineffektive WohnzuschüsseBis 2005 gab es die Eigenheimzulage, dann wurde sie abgeschafft: Sie war zu teuer, zu breit gestreut und brachte wenig. Das gleiche droht sich nun mit dem Baukindergeld zu wiederholen. Quelle: dpa
470 Millionen Euro für HeizungspumpenModerne Heizungspumpen sparen Energie und sind dadurch gut für die Umwelt und den Geldbeutel. Das Fördermodell ist aber zweifelhaft: Die ohnehin kurze Amortisationszeit verkürzt sich um ein Viertel. Der Verdacht liegt nahe, dass hier kein Anreiz zum Umrüsten gegeben, sondern die Förderung bloß „mitgenommen“ wird. Quelle: dpa
515 Millionen Euro für den größten Bundestag aller ZeitenMehr Abgeordnete bedeutet auch mehr Diäten, mehr Mitarbeiter, mehr Zuschüsse und Bürokosten. Eine Deckelung der Mandatssitze lehnten die Fraktionen ab. Quelle: dpa
6 Milliarden Euro für Drohnen und RaketenNur das Verteidigungsministerium schafft es noch, den riesigen Bundestag im BdSt-Ranking zu übertreffen. Bis die Eurodrohne 2025 fertig sein soll, setzen die meisten Nato-Mitglieder beispielsweise amerikanische Modelle ein. Nur die Bundeswehr mietet bis 2025 eine israelische Drohne an und wird dafür voraussichtlich über eine Milliarde Euro ausgeben. Quelle: dpa
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