




Das teilte Insolvenzverwalter Christoph Schulte-Kaubrügger den Kunden in einem Brief mit. Geprüft werden die Forderungen demnach am 31. März 2014. Noch sei nicht absehbar, ob und wie viel Geld die Kunden bekommen, erklärte der Rechtsanwalt. Die Kunden müssen allerdings das vorgefertigte Anmeldeformular, das die Kanzlei verschickt, ausfüllen und zurückschicken. Denn nur dieses stellt sicher, dass die Ansprüche auch ordnungsgemäß bearbeitet werden, warnt der Experte der internationalen Wirtschaftskanzlei. Während die Höhe der Rückzahlung noch offen ist, erhalten die Betroffenen nach Schulte-Kaubrüggers Worten in Kürze zumindest ihre Abrechnungen. „Bis Ende September sind wir durch.“
Viele Teldafax-Kunden hatten Vorauszahlungen an das Unternehmen geleistet, für die sie nach der Pleite keine Gegenleistung mehr erhielten. Hinzu kommen auch die Gläubiger der Flexstrom-Töchter Löwenzahn Energie und Optimal Grün. „Das Verfahren wird sich einige Jahre hinziehen“, sagte Schulte-Kaubrügger dem Berliner "Tagesspiegel". Er und 70 Mitarbeiter schauen derzeit, wie viel Vermögen noch da ist, und wie viel Geld Flexstrom Netzbetreibern, Lieferanten und den Kunden zahlen muss, die ihre Stromrechnung meist im Voraus bezahlt haben.
Tarifoptionen für Stromkunden und was sie bringen
Da sich die Ergebnisse je nach Postleitzahlengebiet stark unterscheiden, haben wir einen Musterfall vergleichen. Die Zahlen beziehen sich auf einen Berliner Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden (kWh). Das entspricht etwa dem Durchschnittsverbrauch eines Drei-Personen-Haushalts.
Quelle: toptarif.de; Stand: 19. Juli 2012
Wer gar nichts unternimmt oder dessen Anbieterwechsel scheitert, landet als Stromkunden beim regionalen Grundversorger in dessen Standardtarif. Dieser ist also die Vergleichsgröße für alle Angebote der Wettbewerber. (Ersparnis in Klammern)
Grundversorgungstarif, 3500 kWh, Berlin: 918,84 Euro
Die Grundversorger bieten aber auf Wunsch auch günstigere Tarife:
- günstigster Tarif des Grundversorgers: 884,80 Euro (34,04 Euro)
- günstigster Tarif mit Bonus: 814,80 Euro (104,04 Euro)
Jenseits des Grundversorgers finden Stromkunden in der Regel deutlich günstigere Tarife.
günstigstes Angebot ohne Bonus, ohne Vorkasse: 783,01 Euro (135,83 Euro)
günstigster Tarif mit Bonus: 666,86 Euro
günstigster Tarif mit Vorkasse: 471,08 Euro
günstigster Tarif mit Bonus und Vorkasse: 371,38 Euro
Für die Preisgarantie ist ein Aufpreis fällig. Verglichen mit dem günstigsten Angebot aus dem Wettbewerb und ohne Zusatzmerkmale wie Bonus oder Vorkasse zahlt der Kunde dafür 40,41 Euro mehr (823,42 Euro).
günstigster Tarif mit Preisgarantie und Bonus: 666,86 Euro
Der Fall Flexstrom zählt zu den größten Insolvenzverfahren der Bundesrepublik. Viele der 600.000 Kunden bangen um dreistellige Euro-Beträge, die sie per Vorauszahlung an das Unternehmen überwiesen hatten, um im Gegenzug einen günstigen Stromtarif zu bekommen. Eine Gläubigerversammlung ist für den 25. September in Berlin geplant. Das Familienunternehmen Flexstrom wurde vor zehn Jahren gegründet und im Oktober 2008 in eine Aktiengesellschaft (nicht börsennotiert) umgewandelt. In Berlin beschäftigt die Flexstrom-Gruppe nach eigener Aussage rund 600 Mitarbeiter. Teldafax, ein Wettbewerber von Flexstrom, hatte bereits im Jahr 2011 Insolvenz angemeldet.