




Anlegern der Frankfurter Immobiliengruppe S&K dürfte der Atem gestockt haben. Im Rahmen einer bundesweiten Razzia wurden am Dienstag nicht nur bundesweit Büros der S&K-Gruppe durchsucht, sondern auch Haftbefehle gegen sechs Hauptverdächtige erlassen – darunter die beiden Gründer der Gruppe, Stephan Schäfer und Jonas Köller. Die Verdächtigen sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.
Der Verdacht: Ein groß angelegtes Schneeballsystem, bei dem die Zinsen an Anleger der ersten Stunde nur dank neuer Anlegergelder von weiteren Investoren gezahlt werden können. Bereits Ende Januar hatte die WirtschaftsWoche über den Verdacht berichtet, dass S&K Immobilien, die das Unternehmen in seinem Referenzkatalog aufführt, in Wirklichkeit nicht besitzt. Die verantwortliche Staatsanwaltschaft Frankfurt geht davon aus, dass die veruntreuten Anlegergelder unter anderem für den extrem aufwändigen Lebensstil der Beschuldigten verwendet wurden. Die Staatsanwaltschaft rechnet mit einem Schaden im hohen dreistelligen Millionenbereich, tausende Anleger dürften betroffen sein. Mehrere Fonds der Unternehmensgruppe sind Gegenstand der Ermittlungen.
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Betroffene Anleger fragen sich jetzt nicht nur, wo ihr Geld am Ende gelandet ist, sondern vor allem, ob sich zumindest ein Teil des eingesetzten Kapitals noch retten lässt. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings völlig offen.
Zum einen dürfte das davon abhängen, in welchen der Fonds die Anleger investiert haben. Einerseits hat S&K Fonds zusammen mit dem Hamburger Emissionshaus United Investors aufgelegt wie beispielsweise den „Deutsche S&K Sachwerte Nr. 2 GmbH & Co. KG“. Aber auch Fonds anderer Gesellschaften haben in die Frankfurter Immobiliengruppe investiert. Dazu gehören Fonds der Deutsche Sachwert Emissionshaus AG, einem zur DSW-Gruppe gehörenden Unternehmen aus Regensburg. Hier schließen Anleger einen Darlehensvertrag mit dem Regensburger Investitionshaus. Dieses reinvestiert das Geld der Anleger in eine Immobiliengesellschaft – die S&K-Gruppe.
Viele Wege führen nach Regensburg
Oder die ebenfalls aus Regensburg stammende Asset Trust AG. Hierhin lagerte S&K Geschäfte mit Lebensversicherungen aus. Anleger konnten beispielsweise bestehende Lebensversicherungen verkaufen und das Geld über Asset Trust neu anlegen. Des Weiteren gehört die Kölner MIDAS-Gruppe zu S&K, die mit ihren Mittelstandsfonds mittelständische Unternehmen finanziert. Zuletzt hatte die S&K-Gruppe zwei Tochterfirmen der DCM AG übernommen, die DCM Service GmbH sowie die DCM Verwaltungs GmbH. Auch Fonds der DCM AG könnten also betroffen sein. Gleiches gilt für Fonds der SHB Innovative Fondskonzepte AG, auch hier bestehen Verbindungen zur Frankfurter Immobiliengruppe. Zusätzlich bestehen Verbindungen zwischen S&K und der CIS Deutschland AG. Das Unternehmen legte vier Mischfonds auf, was mit den entsprechenden Geldern passierte ist unklar.