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Verdacht der Steuerhinterziehung Hoeneß muss vor Gericht

Der Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, muss vor Gericht. Die Klage gegen ihn wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung wurde zugelassen.

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Die größten Steuersünder
Uli HoeneßMitte März 2014 wurde der Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, wegen seiner millionenschweren Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Hoeneß hat dem Fiskus mit seinem Schweizer Geheimkonto mindestens 28,5 Millionen Euro an Steuern vorenthalten. Quelle: REUTERS
Anton HofreiterDer Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, hat jahrelang keine Steuern für seine Zweitwohnung in Berlin abgeführt und muss nun mit einer Geldbuße rechnen. „Das ist ein Fehler, den ich bedaure“, sagte Hofreiter über das Steuervergehen. „Ich kann ihn leider nicht ungeschehen machen, sondern nur schnellstmöglichst beheben.“ Quelle: dpa
Niels AnnenAuch der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete Niels Annen (rechts im Bild) hat eingeräumt, keine Zweitwohnungssteuer bezahlt zu haben. Sein Berliner Büro bestätigte einen entsprechenden Bericht der Hamburger „Morgenpost“, wonach der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion jahrelang für seine Zweitwohnung in der Hauptstadt keine Steuern bezahlt hat. Annen selbst sagte dem Blatt: „Ich will das gar nicht entschuldigen und ärgere mich über dieses Versäumnis. Ich werde jetzt selbstverständlich alles nachzahlen.“ Quelle: dpa
Oktoberfestwirt Sepp Krätz Quelle: dpa
Helmut LinssenDer ehemalige CDU-Bundesschatzmeister trat wegen Geldes in Steueroasen zurück. Erst nach dem Tod seines Vaters habe er von dem Konto in Luxemburg erfahren, seine Mutter habe auf dem Verbleib des Vermögens im Ausland bestanden, sagte der frühere nordrhein-westfälische Finanzminister. Quelle: dpa
André Schmitz„Ich habe einen schwerwiegenden Fehler begangen, den ich sehr bedauere“, erklärte der damalige Berliner Kulturstaatssekretär und räumte ein, ein Konto mit fast einer halben Million Euro in der Schweiz nicht versteuert zu haben. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wusste seit 2012 von dem Steuerbetrug, ließ Schmitz aber im Amt. Schmitz kündigte seinen Rücktritt an. Quelle: dpa
Theo SommerFreiheitsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten zur Bewährung für den ehemaligen Herausgeber der Zeit - außerdem eine Geldbuße von 20.000 Euro in einen Förderfonds für Wissenschaft, Bildung und Kunst. Laut Anklage hat der 83-Jährige zwischen 2007 und 2011 Steuern in Höhe von 649 000 Euro nicht bezahlt, die aus Einkommen aus freiberuflicher Nebentätigkeit fällig geworden wären. Der Publizist bezeichnete die Strafe als „schmerzlich, aber angemessen“. Quelle: dpa

FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß muss sich wegen seiner Steueraffäre ab März vor Gericht verantworten. Das Landgericht München habe die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen, teilte die Justiz am Montag mit. Der Prozess solle am 10. März des kommenden Jahres beginnen. Darüber hinaus setzte die Wirtschaftsstrafkammer drei weitere Verhandlungstermine an den darauffolgenden Tagen fest.

Im April war Uli Hoeneß mit einer Selbstanzeige ins Visier der Steuerfahnder geraten. Der Bayern-Präsident zog die Notbremse, um straffrei zu bleiben. Sein Ruf als Saubermann ist ramponiert. Der „Focus“ zitierte damals aus einer schriftlichen Stellungnahme, die Hoeneß dem Magazin übermittelt habe: „Ich habe im Januar 2013 über meinen Steuerberater beim Finanzamt eine Selbstanzeige eingereicht.“ Diese hänge „mit einem Konto von mir in der Schweiz“ zusammen. Der Informant soll demnach gemeldet haben, dass Hoeneß weitaus höhere Geldsummen in der Schweiz bei der Privatbank Vontobel gebunkert hatte, als bislang bekannt.

Die Rede ist von mehr als 500 Millionen Schweizer Franken (damals umgerechnet rund 350 Millionen Euro). Diese Summe soll sich vor dem Jahr 2008 durchgehend auf dem Depotkonto des Bayern-Präsidenten befunden haben. Uli Hoeneß hatte bei Bekanntwerden seiner Steuersünden im Frühjahr angegeben, bei Vontobel hätten in der Spitze 15 bis 20 Millionen Euro gelegen.

Der Fall löste eine breite öffentliche Diskussion über das Thema Steuerehrlichkeit aus. Der FC Bayern und seine Sponsoren wie Adidas, Volkswagen und die Deutsche Telekom hatten sich geschlossen hinter Hoeneß gestellt.

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