




FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß muss sich wegen seiner Steueraffäre ab März vor Gericht verantworten. Das Landgericht München habe die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen, teilte die Justiz am Montag mit. Der Prozess solle am 10. März des kommenden Jahres beginnen. Darüber hinaus setzte die Wirtschaftsstrafkammer drei weitere Verhandlungstermine an den darauffolgenden Tagen fest.
Im April war Uli Hoeneß mit einer Selbstanzeige ins Visier der Steuerfahnder geraten. Der Bayern-Präsident zog die Notbremse, um straffrei zu bleiben. Sein Ruf als Saubermann ist ramponiert. Der „Focus“ zitierte damals aus einer schriftlichen Stellungnahme, die Hoeneß dem Magazin übermittelt habe: „Ich habe im Januar 2013 über meinen Steuerberater beim Finanzamt eine Selbstanzeige eingereicht.“ Diese hänge „mit einem Konto von mir in der Schweiz“ zusammen. Der Informant soll demnach gemeldet haben, dass Hoeneß weitaus höhere Geldsummen in der Schweiz bei der Privatbank Vontobel gebunkert hatte, als bislang bekannt.
Die Rede ist von mehr als 500 Millionen Schweizer Franken (damals umgerechnet rund 350 Millionen Euro). Diese Summe soll sich vor dem Jahr 2008 durchgehend auf dem Depotkonto des Bayern-Präsidenten befunden haben. Uli Hoeneß hatte bei Bekanntwerden seiner Steuersünden im Frühjahr angegeben, bei Vontobel hätten in der Spitze 15 bis 20 Millionen Euro gelegen.
Der Fall löste eine breite öffentliche Diskussion über das Thema Steuerehrlichkeit aus. Der FC Bayern und seine Sponsoren wie Adidas, Volkswagen und die Deutsche Telekom hatten sich geschlossen hinter Hoeneß gestellt.