WiWo-Top-Kanzleien Die besten Anwälte für Markenrecht

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Stundenhonorar 350–600 Euro

WiWo-Top-Kanzleien

In dieser Nische verdienen Markenrecht-Anwälte gut. Die Stundenhonorare liegen für Partner bei 350 bis 600 Euro, für angestellte Anwälte bei 150 bis 400 Euro. Dauermandanten verlangen meist Rabatt, zehn Prozent sind da immer drin. Die Faustregel: Bei den Spezialkanzleien, den Boutiquen, sind die Stundenhonorare niedriger als bei den internationalen Law Firms. Auffällig: Im WirtschaftsWoche-Ranking der Markenrechtler sind mehr als die Hälfte der Experten aus diesen Boutiquen.

Die Kanzleien haben dabei zwei Standbeine: Das erste sind große Prozesse. „Da feilscht man schon mal um die Kosten, aber wenn’s ernst wird, sind sie egal“, beobachtet Rechtsanwalt Andreas Lubberger.

Das andere ist die Markenverwaltung als Brot-und-Butter-Geschäft. Dazu gehört das Anmelden von Marken, Verlängerungen, Widerspruchs- und Löschungsverfahren, also sämtliche Amtsverfahren. Dafür bekommen die Kanzleien feste Sätze.

Eine Markenanmeldung kostet im Durchschnitt eine Pauschale von 800 Euro. Deutschland hat die höchste Zahl von Markenanmeldungen weltweit, in 2010 waren es 69.072 Markenanmeldungen, von denen 65.505 aus dem Inland kamen. Besonders kreativ ist da Nordrhein-Westfalen gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg.

Nach einer aktuellen Untersuchung von Taylor Wessing unter 14.000 Managern und Juristen weltweit ist Deutschland inzwischen die führende Nation beim Schutz geistigen Eigentums. Dahinter rangieren Großbritannien und Australien. Die entscheidenden Kriterien: fachkundige sowie nachvollziehbare Gesetze und Gerichtsurteile, straff strukturierte Verfahren, wenig Verwaltungsaufwand im Behörden-Umgang sowie effiziente Durchsetzung und Verteidigung der Schutzrechte.

Welche Unternehmen haben 2010 die meisten Markeneinträge vornehmen lassen? An erster Stelle steht die MIP Metro Group Intellectual Property (147), an zweiter Bayer (109) und auf Platz drei Boehringer Ingelheim International. Auf Rang vier rangiert nach dem Jahresbericht des Deutschen Patent- und Markenamts die pyrotechnische Fabrik Weco aus Eitorf bei Köln, gefolgt von Vodafone D2, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte und Henkel. BMW taucht auf der Liste erst auf Platz neun auf, Daimler steht an Position 14.

Metro meldet die meisten an

Geschützt werden längst nicht nur Markennamen oder Farben wie das Nivea-Blau oder das Telekom-Magenta, sondern auch dreidimensionale Formate wie das Quadrat der Schokoladentafel von Ritter Sport oder der Mercedes-Stern, erzählt Stefan Völker von Gleiss Lutz (Referenzmandanten sind Opel, H&M, Bosch): Der Stofftierproduzent Steiff zum Beispiel hat sich seinen Knopf im Ohr als sogenannte Positionsmarke eintragen lassen. Steiff ist damit gegen Plagiate aus der Spielzeugindustrie zwar nicht geschützt: „Ein Vorgehen gegen Nachahmer wird aber erheblich leichter“, so Völker. Der Schuhhersteller Lloyd hat so seinen roten Streifen im Absatz eintragen lassen – als Vorreiter für Positionsmarken.

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