
Mit dem 1. Februar 2014 stellen Banken europaweit die Kontonummern auf IBAN um. 22 Stellen umfasst dann die Kontonummer eines jeden Kunden. Auf diesen Schritt einigten sich jetzt das EU-Parlament, der Ministerrat und die EU-Kommission. Das Plenum des Parlaments und der Ministerrat müssen dem Kompromiss jedoch noch zustimmen.
Grund dafür: Durch diese Umstellung werden Lastschriften im europäischen Zahlungsraum und nationale Überweisungen der einzelnen Länder vereinheitlicht – „Single Euro Payments Area“ (SEPA) heißt der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum. Für die deutschen Kontoinhaber bedeutet das, dass die bisherige Kombination aus Kontonummer und Bankleitzahl wegfallen wird, und zukünftig nur noch die 22-stellige IBAN relevant sein wird.
Das IBAN-Verfahren wird in Deutschland bisher nur für Transfers auf ausländische Konten verwendet. Nun soll die europäische Vereinheitlichung verschiedene Vorteile bringen: „Grenzüberschreitende Überweisungen sollen schneller, billiger und sicherer für EU-Bürger werden“, teilte das Europaparlament mit. Da etwa Überweisungsgebühren in Zukunft wegfallen dürften, könnten Banken und Verbraucher zudem mit 123 Milliarden Euro Ersparnis in sechs Jahren rechnen, heißt es weiter aus dem Europaparlament.
Alte Kontonummer bis 2016
In Deutschland wird sich die IBAN in der Regel aus der Länderkennzeichnung DE, zwei Prüfziffern, der alten Bankleitzahl und der alten Kontonummer zusammen setzen. Für Bankkunden soll die Umstellung erleichtert werden, indem die alte kurze Kontonummer mit Bankleitzahl noch bis Februar 2016 genutzt werden kann. Die Bankleitzahl BIC soll im eigenen Land bereits ab Februar 2014 wegfallen, für Aufträge innerhalb Europas dann ab 2016.
Das deutsche elektronische Lastschriftverfahren bleibt den Deutschen zudem erhalten. Alle Lastschrift-Aufträge behalten damit weiterhin ihre bisherige Gültigkeit. „Ein von Versicherungen, Vermietern, Verlegern und Vereinen zu Recht befürchtete Chaos bei der Umstellung von mehreren hundert Millionen Mandaten in Deutschland bleibt uns damit erspart“, sagte der grüne Europa-Abgeordnete Sven Giegold.
Während deutsche Verbraucherschützer und die Bundesregierung zunächst Sturm gegen die Pläne der EU-Kommission gelaufen waren, hatte man in den Verhandlungen Erleichterungen für die Verbraucher erzielt. Nun begrüßte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier den Beschluss und sprach von einem „bedeutenden Schritt“ hin zu einem gemeinsamen Markt im Zahlungsverkehr.
(mit Material von dpa)