
S&P hatte die Herabstufung schon vor Wochen angedeutet. Dass die USA astronomische Schulden haben, aktuell 14300 Milliarden Dollar, dürften Investoren auch schon mitbekommen haben. Und doch dürfte es am Montag, wenn die Börsen öffnen, zu einem mittleren Erdbeben kommen. Investoren, das war in den vergangenen Monaten häufig so, reagieren besonders heftig, wenn unangenehme Wahrheiten nicht nur ausgesprochen, sondern offiziell festgestellt werden.
Tipps für Privatanleger
Für Privatanleger gilt weiter: Gold halten oder aufstocken, konjunktursensible Aktien, die in den vergangenen Jahren sehr gut gelaufen sind, abstoßen. Statt Stahl oder Maschinenbau und Autos lieber Pharma, Nahrungsmittel , Telekomaktien halten. Bei Anleihen lieber Unternehmensanleihen guter Schuldner als Staatsanleihen – und Cash halten oder durch Aktienverkäufe schaffen – einen Teil davon können Private durchaus auch auf ein Schweizer-Franken-Konto packen.
Symbolischer Akt mit weltweiten Folgen
Die Herabstufung der USA mag nur ein symbolischer Akt sein. Politikern und Finanzmärkten aber orientieren sich an solchen Symbolen. Die Botschaft, die die Märkte nach der vergangenen Schreckenswoche gierig aufsaugen werden, ist diese: Die USA sind abgestiegen, also werden sie größere Anstrengungen unternehmen, um wieder aufzusteigen. Das bedeutet: Sparprogramme, weniger staatliche Investitionen, Kürzung von Sozialleistungen und Schwächung des Konsums, wohlmöglich – wenn in den USA politisch durchsetzbar – Steuererhöhungen. In letzter Konsequenz bedeutet dies weniger Wachstum oder – wenn es schlecht läuft – Rezession, in den USA und weltweit.