Verschollene Schätze Das Gold der Schatzsucher

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Zarengold im Baikalsee

Eingefrorener Baikalsee: Schatzsucher hoffen auf Gold in Tonnen Quelle: rtr

Meterdick friert der Baikalsee im Winter bei sibirischen Temperaturen zu. Dick genug, um schwere Lasten zu tragen. Nun hoffen Schatzforscher, dass das Eis möglichst bald wieder schmilzt, denn vergangenen Herbst mussten sie ihre Suche nach mehreren Tonnen Gold abbrechen, die angeblich auf dem Boden des Sees liegen. Es soll in den Kriegswirren der Jahre 1919/20 dorthin gekommen sein, als Rotgardisten und die antikommunistischen "Weißen" sich bekriegten. Mehr als 5000 Kisten und 1600 Säcke Gold aus Zarenbesitz sollen die "Weißen" bei ihrem Rückzug in 80 Waggons verstaut haben, die Rote Armee stets im Nacken. Ihr Weg führte sie an das Ufer des Baikalsees, den sie mit den Eisenbahnwaggons zu überqueren versuchten. Pferdegespanne sollten die teure Fracht übers Eis ziehen, doch der Plan misslang, die tonnenschweren Kutschen brachen ein, sagt die Legende.

Von geschätzten 180 Tonnen Gold ist heute die Rede. Nachdem Jahrzehnte nichts geschah, machte sich 2008 eine Expedition mit zwei Mini-U-Booten auf den unterseeischen Weg – zunächst, um die Pflanzen- und Tierwelt des bis zu 1673 Meter tiefen Sees zu ergründen. Sollte noch ein Goldschatz zum Vorschein kommen – umso besser.

Nach einem Jahr Suche stoßen die Forscher in 300 Metern immerhin auf Patronenkisten aus dem Bürgerkrieg. Im August 2009 dann ein erneuter Fund in 700 Meter Tiefe: Reste eines Eisenbahnwaggons. Doch bevor es zu weiteren Tauchgängen kommt, geht eines der zwei U-Boot kaputt, und Herbststürme machen den Schatzforschern einen Strich durch die Rechnung. Wenn nun im Frühjahr das Eis schmilzt, soll es weitergehen am Baikalsee.

Das Bernsteinzimmer in Deutschneudorf

Animation des Bernsteinzimmers: Liegt es vielleicht in Deutschneudorf? Quelle: AP

Der Bundestagsabgeordnete Heinz-Peter Haustein sitzt für die FDP im Haushaltsausschuss, ist ehrenamtlicher Bürgermeister in Deutschneudorf und kommentiert auf dem Videoportal YouTube in loser Folge die große Politik. Zuletzt sächselte er in der Folge vom 5. März vor der Kulisse eines Restaurants namens Dionysos über die Griechen, dass diese zwar gute Köche, "aber nicht ganz so gute Kaufleute" seien. Seine eigentliche Leidenschaft, so ist es auf seiner Homepage nachzulesen, sei die Schatzsuche. Genauer gesagt, die Suche nach dem goldig schimmernden Bernsteinzimmer, das vor gut 300 Jahren Russlands Zar Peter I. von den Preußen geschenkt, im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen in Petersburg demontiert und abtransportiert wurde – wohin auch immer. Vielleicht liegt es irgendwo in dem 7,4 Quadratkilometer großen Bergwerk-Labyrinth bei Deutschneudorf.

Erfahren haben will Haustein erstmals von Kulturschätzen im Januar 1995 von einem im Sterben liegenden Bürger seiner Gemeinde, der ihm Details verriet über einen Auftrag aus den letzten Kriegstagen: "Geheimnisvolle Kisten." Ein gutes Jahr später äußerte Haustein seinen Verdacht erstmals öffentlich, 1998 begannen erste Grabungen. Bis heute ist aber nichts gefunden worden.

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