6237 Milliarden Euro Geldvermögen der Privathaushalte steigt weiter

Die Renditebewusstsein der Bundesbürger wächst. Doch die Mehrzahl setzt bei der Geldanlage vor allem auf Bargeld und Bankeinlagen.

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Sicherheit und Liquidität stehen für die Deutschen bei der Vermögensbildung im Fokus. Quelle: dpa

Trotz Zinsflaute und Konjunkturabkühlung ist das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland in der Summe auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Auf 6237 Milliarden Euro summierte sich das Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen im zweiten Quartal, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Das war ein Plus von 95 Milliarden Euro oder 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Binnen Jahresfrist legte das Geldvermögen um 4,6 Prozent zu.

Die Bundesbürger setzen bei der Anlage weiter vor allem auf Bargeld und Bankeinlagen, die zwar wegen der Zinsflaute kaum noch etwas abwerfen, auf die sie aber schnell zugreifen können. „Insgesamt betrachtet lässt sich nach wie vor eine starke Präferenz für liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlageformen beobachten“, erklärte die Notenbank. Zum zweiten Mal in Folge erhöhten die privaten Haushalte den Angaben zufolge ihre Spareinlagen und Sparbriefe. Diese seien zuvor über vier Jahren lang abgebaut worden.

Es sei jedoch auch weiterhin ein seit 2014 „gestiegenes Renditebewusstsein der privaten Haushalte“ zu beobachten. Die Nettoinvestition in börsennotierte Aktien und Investmentfondsanteile betrug im zweiten Quartal erneut rund 10 Milliarden Euro. Der Anstieg des privaten Geldvermögens im zweiten Quartal geht auch auf Bewertungsgewinne an den Kapitalmärkten zurück. Die Bundesbank bilanziert hier zwar eine weniger dynamische Entwicklung als im ersten Quartal, Zugewinne von 19 Milliarden Euro konnten aber verbucht werden.

Auch Verbindlichkeiten gestiegen

Auch die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte haben jedoch im zweiten Quartal um 25 Milliarden Euro zugenommen. Laut Bundesbank wurde diese Entwicklung insbesondere durch eine deutliche Zunahme der Wohnungsbaukredite dominiert. Netto, also nach Abzug von Schulden, stieg das Geldvermögen im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Vierteljahr um 70 Milliarden Euro auf 4401 Milliarden Euro.

Die Bundesbank berücksichtigt bei der Berechnung des Geldvermögens Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche an Versicherungen - nicht jedoch Immobilien. Wie das Vermögen verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.

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