Berufsunfähigkeitsversicherungen Versicherungsmakler blamiert Finanztest

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Wie verteidigt sich Finanztest?

Wo Autos am meisten kosten
Autounfall auf der Autobahn Quelle: dpa
Leeres Autokennzeichen von Schwerin Quelle: dpa
Platz 15: BremenAuch die Autobesitzer in der Hansestadt fahren mit ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung vergleichsweise günstig. Ungewöhnlich für eine Stadt mit mehr als 500000 Einwohnern. Regionalklasse: 3 Veränderung zum Vorjahr: 0 Index: 91,42 Quelle: dpa
Platz 14: KielDie nächste norddeutsche Stadt. Offenbar fährt es sich in diesen Gefilden äußerst sicher. Und deshalb setzen die Versicherer die Regionalklassen entsprechend niedrig an. Regionalklasse: 3 Veränderung zum Vorjahr: 0 Index: 91,65 Quelle: AP
Platz 13: ErfurtBlick auf den Erfurter Dom. In Thüringens Landeshauptstadt sind die Versicherungen zuletzt günstiger geworden. Regionalklasse: 4 Veränderung zum Vorjahr: -1 Index: 94,24 Quelle: dapd
Platz 12: MagdeburgTeurer wurde es dagegen an der Elbe, in Magdeburg. Aus der Regionalklasse 3 wurde die Klasse 4. Regionalklasse: 4 Veränderung zum Vorjahr: +1 Index: 95,64 Quelle: dpa
Platz 11: PotsdamWährend Berlin zu den teuren Pflastern für Autofahrer gehört, kommen die Kfz-Versicherten im benachbarten Potsdam relativ günstig davon. Regionalklasse: 5 Veränderung zum Vorjahr: 0 Index: 97,88 Quelle: dpa

Finanztest wehrte sich in vielfältiger Form. So diskutierten Experten der Zeitschrift mit dem Makler Helberg direkt. Etwa eine Woche nach Bekanntgabe des Tests reagierte Finanztest auf die Kritik der Makler. Später schaltete sich auch Finanztest-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen ein, der zum Beispiel auch Beiträge in der neuen Facebook-Gruppe veröffentlichte. 

Hat Finanztest mit dem jüngsten BU-Test danebengegriffen? „Nein, Finanztest hat mit dem jüngsten BU-Test viele Verbesserungen bei den Bedingungen in den Angeboten gefunden“, reagierte Tenhagen auf Fragen von Handelsblatt Online. Alle Fachleute seien sich einig, dass Angebote für Berufsunfähigkeitsversicherungen heute weit kundenfreundlicher seien als früher. 

Die Aufregung im Netz sieht er nicht als „Shitstorm“, sondern nennt sie einen „Maklerstorm“. Die Makler störe es, wenn viele Produkte gute Noten erhielten. Sie vermuteten, dass dann weniger Kunden ihre Beratung in Anspruch nähmen. Wichtig für die Einschätzung dieses Tests sei: „Wir bewerten keine Unternehmen, sondern nur einzelne, ausgewählte Tarife. Es geht bei unseren Urteilen immer um dieses eine konkrete Produkt.“ 

Ob die Zeitschrift im nächsten Test ihr Design verändern werde, wollte Tenhagen jedoch noch nicht verraten. „Wir schauen uns Reaktionen auf unsere Tests immer an und sind im Dialog“, erklärte Tenhagen. „Wir beantworten auch regelmäßig Verbraucherfragen nach einem großen Test in einer der Folgeausgaben von Finanztest. Vor jedem neuen großen Test diskutieren wir mit Verbraucherschützern und der Branche – natürlich auch beim Test  der Berufunfähigkeitsversicherungen.“ 

Zum Streit über einzelne Tipps in den Beiträgen stellte Tenhagen klar: „Unsere Tests geben Ratschläge für viele Kunden, sie sind eben keine Einzelberatung. Unsere Frage lautet: Ist das generell ein guter Vertrag?“ Etwas völlig anderes sei es jedoch, ob im Einzelfall ein ganz bestimmtes Problem berücksichtigt werde. Wer Detailfragen habe, sollte als Verbraucher am besten einen Spezialisten heranziehen, rät Tenhagen. 

Im übrigen hat er beim Thema Siegelvergabe schon einiges erlebt: „Wenn ein Test gut ausfällt für einen Anbieter, dann wird damit Werbung gemacht. Wenn ein Test schlecht ausfällt, dann bekommt man böse Briefe.“ Mitunter von Anwälten.

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