Börse Welche Fonds fette Ernten einfahren

Landwirtschaft, Infrastruktur und Afrika sind die neuen Trends bei Aktienfonds. Doch längst nicht alle Fonds bieten, was Anleger erwarten. Droht nach dem Kurssturz der Schwellenländer-Fonds das nächste Desaster?

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Afrika vorn

Drei Wochen saß Hans-Georg Wagner auf seinem Mähdrescher, bis zu 15 Stunden am Tag. Jetzt pflügt der Landwirt aus der Taunus-Gemeinde Bad Homburg die Stoppelfelder – und bald ist Kassensturz. Pech, dass er nicht schon im Februar ernten konnte: An den Agrarbörsen war Weizen damals noch 40 Prozent teurer als heute. Wagner kann jetzt 170 Euro pro Tonne erzielen – immerhin noch ein Viertel mehr als im August 2007. Er erwartet, dass der Preis wieder steigt und lagert die Ernte zunächst auf seinem Hof, statt sie komplett an eine Mühle zu verkaufen.

Wenn Frankfurts Banker nach Feierabend mit den Vorortzügen in die Taunusstädte hinausfahren, beobachten sie Wagner auf seinem Mähdrescher mit neu erwachtem Interesse. Preissteigerungen lockten massenweise Anleger in Agrarrohstoffe und die Aktien von deren Produzenten. Sofort konstruierten die Marketing-Profis von Banken und Fondsgesellschaften neue Produkte, die Milliarden einsammelten.

Das Muster, nach dem die neuen Fonds aufgelegt werden, ist so bekannt wie gefährlich: Storys wie die Agrar-Hausse, der Infrastrukturboom und der Aufschwung Afrikas sind für die Fondshäuser eine willkommene Gelegenheit, den lahmenden Verkauf von Investmentfonds anzukurbeln. Um eigene Geschichten anzubieten, verengen Fondsgesellschaften ihre Produkte auf immer speziellere Themen. Was dabei herauskommt, hat mit dem ursprünglichen Fondskonzept – breite Risikostreuung über viele Branchen und Länder – nichts mehr zu tun.

Trotzdem kommen die neuen Trendfonds beim Anleger an. Während deutsche Anleger in diesem Jahr unterm Strich 1,1 Milliarden Euro aus Aktienfonds abzogen, wuchs der Spezialitätenfonds Allianz RCM Global Agricultural Trends in nur drei Monaten um 161 Millionen Euro, ein auf arabische Staaten konzentrierter Fonds von Frankfurt Trust gewann seit Januar 411 Millionen neue Gelder, und im Infrastruktur-Fonds von Invesco, der asiatische Aktien kauft, liegen bereits 2,6 Milliarden.

Durchaus zutreffend, aber als Investmenttrend nicht neu, ist die Idee, die hinter diesen Fonds steht: Es geht vor allem um die wachsende Zahl wohlhabender Menschen in Schwellenländern. Sie wollen besser essen, auf gepflasterten Straßen fahren und störungsfrei telefonieren. Aktien aus Schwellenländern haben von dieser Fantasie allerdings schon seit Jahren profitiert.

Bric-Fonds. Die erfolgreichste Trendfonds-Kategorie der vergangenen Jahre waren Fonds, die in Brasilien, Russland, Indien und China investieren. Eine einleuchtende Story, ein prägnantes Kürzel – die Fonds waren Selbstläufer und kommen hierzulande auf ein Volumen von elf Milliarden Euro. Das Problem: 9 der insgesamt 16 in Deutschland vertriebenen Fonds gingen erst 2006 an den Start. Doch schon im Herbst 2007 war die Party an den Schwellenländer-Börsen vorbei. Der brasilianische Leitindex Bovespa gewann zwischen 2005 und Herbst 2007 etwa 220 Prozent, verlor seither 13 Prozent (in Euro gerechnet). Das gleiche Bild in Russland, Indien und China: Indexgewinnen von 159 Prozent, 206 und 353 Prozent zwischen 2005 und Ende 2007 stehen in diesem Jahr Verluste von 33 Prozent beim indischen Sensex, 24 Prozent beim russischen RTS und 54 Prozent beim Shanghai Composite gegenüber.

Mit den Indizes rauschten die Preise der Bric-Fonds in die Tiefe. Der Axa World Fund Talents Brick verlor in diesem Jahr 37 Prozent. Der ISI Bric Equities der dänischen Sydinvest sieht im Drei-Jahres-Vergleich mit 21 Prozent Gewinn pro Jahr gut aus, rutschte aber mit minus 28 Prozent in diesem Jahr ins untere Drittel aller Schwellenländerfonds. „Die Kursverluste am indischen Aktienmarkt haben uns in den ersten sechs Monaten geschadet“, sagt Fondsmanager Pauli Laursen.

Indien litt unter den hohen Energiepreisen, zudem drückten Zinserhöhungen zur Bekämpfung der zweistelligen Inflationsrate die Aktienkurse. „Inzwischen haben wir indische Papiere zum Teil verkauft und dafür russische Aktien, insbesondere Energiewerte hineingenommen, da wir Steuererleichterungen für Russlands Ölkonzerne erwarten“, sagt Laursen. Das zahlt sich allerdings bisher auch nicht aus: Seit Ende Juli fällt der russische Markt.

Afrika profitiert von Rohstoffen

Bric-Fonds kommen an einem Problem nicht vorbei: Die Beschränkung auf vier Märkte kann im Ernstfall – wie jetzt in der globalen Finanzkrise geschehen – den Abwärtstrend verstärken. Im globalen Aufschwung wachsen die Bric-Länder schneller und die Kurse steigen rapider – nur um bei nachlassender Konjunktur ebenso rassant nachzugeben. Dieser Bumerangeffekt hat längst eingesetzt: Die von den Marketingabteilungen der Fonds noch zu Jahresanfang vertretene Theorie, die Schwellenländer könnten sich von der Finanzkrise abkoppeln, ist nicht aufgegangen.

Fondsverkäufer verweisen jetzt auf die Erfolge der Vergangenheit. „Gemessen an dem Vorsprung der Bric-Indizes aus dem Vorjahr von 21 Prozentpunkten gegenüber den Indizes für alle Schwellenländer, ist der Rückstand in diesem Jahr zu vernachlässigen“, sagt Richard Flax, Co-Portfoliomanager bei Goldman Sachs, die das Bric-Konzept erfunden haben. Für Anleger, die um die Jahreswende 2007 eingestiegen sind, ist dies ein schwacher Trost, zumal die Chancen chinesischer Aktien weiter begrenzt sein dürften.

Breiter aufgestellte Portfolios schnitten zuletzt besser ab als Bric, so etwa der American Express AEF Global Emerging Markets, der in diesem Jahr nur elf Prozent verlor. Dessen Manager darf in Länder ausweichen, die weniger stark vom Kursrutsch betroffen sind. Gebremst haben ihn Aktien aus Afrika. Der Aktienindex S&P Africa Frontier hat sich mit einem Minus von 4,3 Prozent seit Jahresbeginn als einer der stabilsten gegen die weltweite Baisse behauptet. Auf Afrika und arabische Staaten spezialisierte Fonds stehen deshalb oben in den Ranglisten – das Startsignal für die Trendscouts der Finanzindustrie: Sie sind auf dem Afrika-Trip.

Auch in Afrika gibt es Erfolgsgeschichten: Das Mobilfunkunternehmen Safaricom aus Kenia, der sambische Mobilfunker Zain oder der Zementsack-Hersteller Nigerian Bag Manufacturing etwa. „Früher floss das Geld aus Afrika ab, jetzt bleibt es in der Region“, sagt Alexander Shalash, Leiter des Schwellenländer-Teams bei Julius Bär. Hinzu kommen Rohstoffe: „Allein in der Region Sub-Sahara lagern rund 30 Prozent aller weltweit nachgewiesenen Rohstoffe“, sagt Fondsmanager Peter Leger, der von Kapstadt aus den Afrikafonds des österreichischen Fondshauses Wallberg betreut.

Das afrikanische Fundament bröckelt

„Afrika steckt jetzt in einer ähnlichen Situation wie Russland Mitte der Neunzigerjahre“, glaubt Shalash von Julius Bär. Kein besonders verlockender Vergleich, denn der Blick zurück fällt dann zunächst auf die Russlandkrise 1998. Droht Ähnliches in Afrika?

Möglich ist das. Allerdings sind einige afrikanische Börsen in den vergangenen Wochen bereits unter die Räder gekommen und die Bewertungen vieler Aktien sind nicht mehr überzogen hoch. „Schuld war die Angst der Investoren vor der steigenden Inflation“, so Shalash. In Kenia liegt die Inflationsrate mit 26 Prozent auf einem 18-Jahres-Hoch. „Dass manche Staaten die Preissteigerungen mit Subventionen auffangen und ihre Haushalte belasten, mögen Investoren nicht“, sagt Shalash. Jetzt rutschen auch noch die Rohstoffpreise – ein weiterer Baustein des Afrika-Fundaments bröckelt.

Wer einsteigen will, braucht gute Nerven, einen langen Atem und einen Fondsmanager mit einem guten Händchen. Der ist nicht leicht zu finden. „Die Chancen von Afrika liegen nicht immer dort, wo Aktienfonds investieren können“, sagt Christian Angermayer, Vorstand der Altira Group. Sein Unternehmen verwaltet einen Private-Equity-Fonds für Ostafrika und beschäftigt in Ruanda sieben Mitarbeiter. „Die Afrika-Story aus hohen Rohstofferlösen, wirtschaftlichem Wachstum und neu entstehender Mittelschicht spielt sich in den Staaten zwischen der Sahara und dem südafrikanischen Fluss Limpopo ab“, sagt Angermayer. In dieser Region aber sind nur wenige Unternehmen börsennotiert.

Viele Fondsgesellschaften stecken deshalb die Regionen großzügig ab, damit die Fondsmanager Aktien finden. Beispiele für breit anlegende Fonds sind der Deka-Middle East and Africa, der auch türkische Aktien aufnimmt, oder der Fidelity EMEA (Emerging Europe, Middle East, Africa) der ein Drittel der Gelder in Russland anlegt.

Damit aber wird der Afrika-Anteil verwässert. Der ideale Fonds sollte afrikanische Aktien von Nord nach Süd mischen und von Bau bis Rohstoffe alle Branchen abdecken. Wenn dann auch noch ein lokal etablierter Manager am Ruder sitzt, sind die Gewinnchancen langfristig gut. In Afrika haben Anleger die Chance, relativ früh bei einem Trend dabei zu sein. Die Themen Agrar und Infrastruktur sind deutlich länger abgehangen – und ähnlich schwierig mit Aktien abzudecken wie Afrika. Sie sind aber – weil leicht nachvollziehbar – noch einfacher zu vermarkten.

Magere Ernte: Bieten Quelle: dpa

Agrarfonds. Dass Brötchen teurer geworden sind, weiß jeder Verbraucher, Geschichten wie die von Bauer Wagner aus Bad Homburg, der plötzlich mehr für seinen Weizen bekommt, leuchten ebenfalls ein. Die Einwohner der Schwellenländer wollen nicht nur Reis, sondern Fleisch. Rinder und Schweine fressen Mais, den Regierungen gleichzeitig in Form von Biosprit in die Tanks der Autos kippen lassen. Die Getreidepreise bleiben oben, erwartet Heinz Müller, Analyst bei der DZ Bank in Frankfurt: „Sehr gute Ernten und die Erschließung neuer Flächen führen zwar zu niedrigeren Preisen, doch Schwellenländer werden die Nachfrage langfristig stützen.“

Doch wie daran teilhaben? Wer glaubt, er profitiere bei einem Landwirtschafts-Fonds direkt von Preissteigerungen bei Weizen, Schweinebäuchen oder Farmland, wird enttäuscht. Viele interessante Storys werden Privatanlegern vorenthalten: Die britische Schroders hat einen Landwirtschafts-Fonds nur Großanlegern angeboten und Anfang des Jahres bei einem Volumen von 3,5 Milliarden Euro geschlossen. Der Fonds nutzt – anders als viele Konkurrenten – Futures-Kontrakte, um direkt von steigenden Güterpreisen zu profitieren.

Branchenriese DWS investiert mit einem Fonds zwar in nichtbörsennotierte Farmen in Australien und Sambia – doch auch den gibt es nur für Großanleger. Im 2,2 Milliarden Euro schweren Privatanlegerfonds DWS Invest Global Agribusiness kommt das Thema Landbesitz nur über Umwege vor – etwa über die Aktie von Fresh Del Monte, die auch Ananas- und Bananenplantagen besitzen. Überwiegend kaufen die Fonds Aktien von Düngemittel- und Saatgut-Produzenten und solche von Landmaschinenherstellern und Großhändlern. Vor allem in Europa sind börsennotierte Agrarfirmen selten. Bei vielen Unternehmen macht der Agrar-Umsatz nur einen Bruchteil aus. Die Gea-Group ist zwar einer der weltgrößten Hersteller von Melkmaschinen, deren Umsatzanteil im Konzern liegt aber nur bei sechs Prozent. Andere Storys sind durch, so wie die des Düngemittelherstellers K+S, der bald in den Dax aufrückt. Alle großen Fonds haben die Aktie gekauft – diese Weide ist abgegrast.

„Da nur wenige Landwirtschaftsbetriebe börsennotiert sind, weichen manche Fonds auf Nahrungsmittelverarbeiter aus“, sagt Schroders-Fondsmanager Rodolphe Roche. „Die leiden aber unter steigenden Preisen für Agrargüter.“ Ein Schuss ins Knie: Statt mit Agrarpreisen mitzusteigen, fallen dann mitunter die Fondspreise.

Hinzu kommt auch hier, dass der Markt seine besten Zeiten erst mal gesehen haben dürfte. Seitdem die Preise für Agrargüter sinken, fehlt vielen Aktien der Dünger. „Viele dieser Titel, wie Monsanto oder Syngenta, waren vor zwei Jahren noch tolle Investments, jetzt ist viel Fantasie in den Kursen“, meint Gerd Henning Beck, Fondsmanager vom Lupus alpha Commodity Opportunities Fund. Saatgutanbieter Monsanto etwa wird mit dem stolzen 34-Fachen seines für 2008 erwarteten Gewinns bewertet.

Infrastruktur ist ein Megathema

Traktorenbauer John Deere hat seit April etwa ein Drittel seines Werts eingebüßt. Die Börsianer glauben nicht, dass Treckerkäufe vom Konjunkturknick verschont bleiben – so schlägt die Finanzkrise jetzt auch im Ackerbau ein. „Landmaschinen sind Investitionsgüter, deren Kauf der Landwirt auch mal ein paar Jahre verschieben kann“, sagt DZ-Analyst Müller.

Infrastrukturfonds. Im Jahr 2005 veröffentlichte die Weltbank eine Studie, in der zu lesen war, dass die Welt bis zum Jahr 2010 jährlich 850 Milliarden Dollar für Infrastrukturprojekte ausgeben werde – für Stromnetze, Straßen, Schienen, Pipelines oder Telefonleitungen. „Tatsächlich haben die Investitionen in den vergangenen zwei Jahren diese Schätzungen schon übertroffen“, sagt Robin Jakob, Infrastrukturexperte beim Basler Indexanbieter LPX.

Kein Zweifel: Infrastruktur ist ein Megathema – und hier fließen alle Geschichten der neuen, schönen Fondswelt zusammen: Bric, Afrika, Agrar, Schwellenländer. 60 Prozent der jährlich 850 Milliarden sollen in Entwicklungs- und Schwellenländern ausgegeben werden. „Kambodscha könnte mit seinem Reisanbau einige Probleme in Asien beseitigen. Aber dort fehlen schlicht und einfach Transportwege“, sagt Sean Darby, Asienexperte bei Nomura in Hongkong. „China will 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Ausbau der Infrastruktur stecken“, sagt Maggie Lee, Fondsmanagerin des Invesco Asian Infrastructure.

Die gängigsten Argumente, mit denen Anlegern das Thema verkauft wird: Hinter den Investitionen stecke Substanz – Straßen, Schienen, Flughäfen, Stromnetze seien Investments mit stabilen Erträgen. Wer die Milliarden investiere, könne als Monopolist Jahrzehnte profitieren. Investoren schultern aber auch die Risiken. „Infrastuktur ist eine Anlage für sehr gut informierte Investoren“, warnt das Fondshaus der Großbank Crédit Agricole im Werbeprospekt eines neuen Beteiligungsfonds. Zugleich bemängeln die Franzosen, dass viele Fondsmanager kaum Erfahrung in dem Bereich mitbrächten.

Auch hier läuft es vielfach wie bei den Agrarfonds, wo Anleger Düngemittelaktien kaufen, aber kaum Ackerflächen: Direktbeteiligungen an Infrastrukturprojekten bleiben Großanlegern vorbehalten, Private sollen Aktienfonds kaufen, deren Erfolg von der Börsenlage abhängig ist. Ärgerlich: Viele Infrastruktur-Aktienfonds halten vor allem Energieversorger. Im Index FTSE Macquarie Global Infrastructure, den börsengehandelte Indexfonds nachbauen, machen sie rund 80 Prozent aus – nur etwa ein Zehntel davon entfällt auf Leitungsnetze. Viele Infrastrukturunternehmen sind den Fondsmanagern zu klein, ihre Aktien zu schwer handelbar. Deshalb greifen sie zur Standardware.

Die Euphoriewelle ebbt ab

Die Index-Gesellschaft LPX hat ihren Infrastrukturbegriff eng gefasst: Nur Netzwerke für Transport und Durchleitung von Gütern zählen dazu. Insgesamt erfüllen weltweit 100 Unternehmen die Anforderungen. Bei der Suche verlässt sich LPX nicht darauf, zu welcher Branche sich ein Unternehmen zählt, sondern prüft die Geschäfte. Unternehmen wie China Merchant Holdings, die als Hafenbetreiber gelten, aber den meisten Umsatz mit Farben für Schiffscontainern machen, haben keine Chance – anders als in manchem Konkurrenzindex. Die LPX-Kriterien erfüllen beispielsweise Terna, die 90 Prozent des italienischen Stromnetzes betreibt, Transcanada, die Pipeline-Netzwerke bewirtschaftet, oder der Flughafenbetreiber Fraport. Mit einem Minus von elf Prozent in zwölf Monaten hat sich der weltweite LPX-Index halbwegs gut geschlagen.

Auch hier aber ebbt die erste Euphorie-Welle ab. Anleger können weitere Korrekturen abwarten und dann einsteigen. Wichtiges Fonds-Auswahlkriterium ist die breite Mischung der Infrastruktursegmente ohne zu starkes Gewicht bei Energieversorgern oder Bauunternehmen. Nur dann profitieren Anleger von den weniger konjunkturanfälligen Erträgen aus Leitungs- und Transportwegeinvestitionen.

Grundgedanke eines Fondsinvestments ist Risikostreuung. Weil die Fondshäuser beim Ausrufen neuer Trends in den vergangenen Jahren sehr kreativ waren, besteht die Gefahr, dass Anleger ihre Depots zu stark auf Modethemen wie Bric, Agrar, Infrastruktur oder Afrika ausrichten und Risiken kumulieren, anstatt diese zu streuen. Verschlechtert sich das Börsenumfeld, können Fondsmanager gerade in den engen und schlecht organisierten Märkten Asiens oder Afrikas kaum verkaufen. Julius Bär etwa warnt in einem Prospekt zum Afrikafonds, dass der Fondsmanager langfristig investiere. Im Klartext: Er wird auch bei einem Crash nicht unbedingt verkaufen. Wer den Gedanken nicht aushält, dass sein Geld verdunsten könnte wie Jahr für Jahr der Okawango-Fluss in der südafrikanischen Hitze, sollte sich auf weltweit investierende Fonds beschränken.

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