DGB-Studie Große Angst vor Altersarmut

Viele Arbeitnehmer in Deutschland haben Angst vor Armut im Alter. Gerade junge Arbeitnehmer glauben, dass die gesetzliche Rente nicht reicht. Die Autoren der Studie sprechen von einem deutlichen Alarmsignal.

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Die Angst vor Armut im Alter ist laut der DGB-Umfrage nicht nur bei Geringverdienern groß. Quelle: dpa

Ein großer Teil der Arbeitnehmer in Deutschland hat laut einer Studie Angst vor Armut im Alter. 38 Prozent der Beschäftigten gehen von aus, dass die gesetzliche Rente nicht für das Leben im Ruhestand ausreicht, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Mittwoch in Berlin unter Berufung auf seinen Index "Gute Arbeit" mitteilte. Besonders unter den jungen Arbeitnehmern zwischen 26 und 35 Jahren sei die Angst groß. Dort glaube mehr als jeder Zweite (51 Prozent), dass die gesetzliche Rente nicht reicht. Bei den Arbeitnehmern über 56 Jahren teilten diese Befürchtung hingegen nur 23 Prozent.

Die Angst vor Armut im Alter ist laut der DGB-Umfrage nicht nur bei Geringverdienern groß. Auch von den Beschäftigten mit einem Bruttoverdienst über 2000 und bis 3000 Euro pro Monat gehe mehr als ein Drittel (34 Prozent) davon aus, dass die gesetzliche Rente nicht reiche. Bei den Arbeitnehmern mit über 1500 bis 2500 Euro Bruttoeinkommen seien es 45 Prozent, in den Vergütungsstufen bis 800 Euro und über 800 Euro bis 1500 Euro seien es jeweils 54 Prozent.

Besonders große Furcht vor Altersarmut haben den Ergebnissen der DGB-Umfrage zufolge Beschäftigte in Reinigungs- und Entsorgungsberufen. Dort glaubten zwei Drittel, die gesetzliche Rente reiche im Alter nicht aus. Bei den Einzelhandelskaufleuten teilten 58 Prozent diese Einschätzung, bei den Beschäftigten in Lager und Versand seien es 52 Prozent.

DGB-Bundesvorstandsmitglied Annelie Buntenbach erklärte, es sei ein "deutliches Alarmsignal", dass zwei Fünftel der Beschäftigten davon ausgingen, dass ihr Altersgeld nicht reiche. Es gebe einen "Vertrauensverlust" in gesetzliche Rente. Es sei "absehbar, dass künftig selbst Normalverdienende im Alter in Richtung Armut abrutschen". Der DGB ließ für die repräsentative Untersuchung knapp 4900 Beschäftigten befr

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