Dread Disease Erste Hilfe bei drohender Berufsunfähigkeit

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Kein vollwertiger Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung

Allerdings sind Dread-Disease-Versicherungen kein vollwertiger Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Bei allen Tarifen sind Erkrankungen des Bewegungsapparates - etwa Bandscheibenvorfälle oder Arthrose - sowie psychische Erkrankungen und Unfälle nicht vom Versicherungsschutz erfasst. Sie sind allenfalls über eine Zusatzversicherung einschließbar.

Der Versicherungsexperte Matthias Helberg schreibt in seinem Blog: „Das sind 62 Prozent der Ursachen, die zu dauerhaften Einschränkungen wie Berufsunfähigkeit führen“.  Und der Versicherungsberater Rüdiger Falken warnt: "Bei der Dread Disease Versicherung bleiben oft Krankheiten, die am häufigsten zur Berufsunfähigkeit führen, außen vor: psychische Leiden, Rheuma und Abnutzungen von Gelenken und Wirbelsäule. Dann gibt es kein Geld.“

Verbraucher sollten beachten, dass nach Abschluss der Versicherung oft Karenzzeiten gelten, zum Beispiel sechs Monate bei Krebserkrankungen. Vor Ablauf der Karenzzeit kann der Versicherungsschutz nicht beansprucht werden.  Außerdem ist nicht jede Art von Krebs mitversichert. Helberg weist darauf hin, dass es beispielsweise bei einigen Versicherern einen „Ausschluss von Tumorerkrankungen im Stadium 1 gibt, wenn für die Behandlung weder eine Strahlen- noch eine Chemotherapie erforderlich ist.“

Die Beiträge für die Dread Disease sind niedriger als für die Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch insgesamt ist sie für diese kein vollwertiger Ersatz. Aber zumindest für Menschen mit Vorerkrankungen und Berufsgruppen mit hohem Risiko ist sie eine Möglichkeit, sich überhaupt gegen schwere Erkrankungen zu versichern, die auch in finanzieller Hinsicht schnell existenzbedrohend werden können.

Sogar für Arbeitgeber kann es sinnvoll sein, den Versicherungsschutz für Angestellte zu übernehmen. Für Unternehmen bietet die Dread Disease die Möglichkeit der „Keyperson Versicherung“. So kann der Ausfall von Mitarbeitern in betrieblichen Schlüsselpositionen finanziell abgesichert werden und die Kosten sind als Betriebsausgaben absetzbar.

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