Euro-Crash So retten Sie Ihr Geld

Seite 4/6

Société Générale Quelle: dpa

Die absolute Schuldenhöhe sinkt zwar nicht, doch dank negativer Realzinsen könnten zum Beispiel die USA schon bis 2020 ihre relative Schuldenlast (Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung) auf vertretbare 69 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verringern, meint Flossbach.

Der dafür nötige Instrumentenkasten für die Notenbanken und die Politik ist bekannt: Gelddrucken, um die Inflation anzukurbeln, dazu Zinskontrollen bzw Zins-Deckelungen, wie es beispielsweise China bereits tut, gleichzeitige Kapitalverkehrskontrolle, damit das Geld nicht in andere Währungsräume abfließt, dazu eine kräftige Manipulation der offiziellen Inflationszahlen, damit die Zentralbank die Leitzinsen nicht anzuheben braucht.

Keine einfachen Lösungen

Für Anleger bedeutet das: Einfache Lösungen gibt es in den nächsten Jahren nicht. „Da wir uns in geldpolitischem Neuland bewegen, es gibt keinen historischen Vergleich, kann es per Definition keinen verbindlichen Fahrplan für Anleger geben“, sagt Flossbach. Und weil man nicht vorhersehen kann, aus welcher Richtung der nächste Nackenschlag kommen wird, verbieten sich einseitige Lösungen wie die derzeit unter Wohlhabenden populärste, nämlich fast das gesamte Vermögen in Immobilien zu stecken.

Anleger brauchen in den kommenden Jahren zwar durchaus Sachwerte als Substanzschutz, aber sie müssen auch flexibel bleiben; eine Immobilie ist das Gegenteil von flexibel. Sollte der vermutlich noch auf Jahre hinaus dauer-klamme Staat eine schnelle, verlässliche und einfache Einnahmequelle benötigen – wofür die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist – wären Immobilienbesitzer ein einfaches Ziel.

Der Instrumentenkasten dafür ist hinlänglich bekannt und bestens erprobt; in den meisten Bundesländern werden Immobilien-Erwerbssteuern und in vielen Gemeinden die Grundsteuern derzeit kräftig erhöht. Das Nächste wären dann vermutlich Mietpreis-Deckelungen, am Ende stünden Zwangshypotheken. Das ist alles nicht höchstwahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen.

Vernünftige Streuung

Zwar gibt es kein Patentrezept, aber einige Grundsätze bei der Geldanlage: Der wichtigste ist Diversifikation. „Wenn man nicht weiß, an welcher Stelle die Krise demnächst wieder zuschlägt, muss man diversifizieren, es gibt kein anderes Rezept“, sagt Frank Ebach, Chef der Kölner Niederlassung der BHF-Bank.

An einer vernünftigen Streuung des Vermögens auf mehrere Assetklassen wie Gold, Cash, erstklassige Unternehmensanleihen, Immobilien und auch Aktien geht daher kein Weg vorbei. Es gibt zwar kurze Phasen, wie den Herbst 2008, in der nahezu alle Anlageformen auf einmal verlieren; doch auf lange Sicht hat Diversifikation sich noch immer ausgezahlt.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%