Euro-Crash So retten Sie Ihr Geld

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Ausgesuchte Investments, um das Depot sturmfest zu machen

In ein vernünftig diversifiziertes Depot gehören: Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen guter Schuldner wie Schweiz, Norwegen, Kanada, Australien Brasilien und Südkorea; Immobilien und Gold.

Gold ist die ultimative Absicherung gegen ein wie auch immer geartetes Extrem-Krisenszenario. Ein Anteil Cash sollte bleiben, um notfalls flexibel reagieren zu können; Unternehmensanleihen schuldenfreier, breit diversifizierter und weltweit aktiver Konzerne bringen zwar keine tollen Renditen mehr, sind aber de facto ausfallsicherer als die meisten Staatsanleihen; über Anleihen guter Staaten wie der Schweiz oder Norwegens bekommen Anleger zusätzlich eine Währungsdiversifikation ins Depot. Und last not least: Ohne Aktien geht es nicht, denn „Aktien sind nicht nur Sachwerte, die ein Stück weit gegen hohe Inflation und negative Realzinsen schützen, sondern – anders als etwa Immobilien – auch flexibel“, so Flossbach, „je nach persönlicher Risikoneigung kann der Goldanteil etwas größer werden und der Aktienanteil dafür kleiner, auf keinen Fall sollte der größte Teil des Vermögens einseitig nur in Immobilien oder nur in Nominalwerte wie Tagesgeld oder Lebensversicherung stecken“, meint der Ex-Banker.

Solide Anlagen weltweit

Welche Aktien? Es verbieten sich nach wie vor Finanztitel, weil sie durch eine neue Eskalation der Krise jederzeit massive Verluste erleiden können. Ebenso tabu sind Versorger, deren Gewinnlage in der Zukunft nach wie vor extrem unsicher ist, von der Zerschlagung über eine weitere Kurshalbierung bis zu rasanten Erholung ist so gut wie alles denkbar; außerdem sind die meisten Versorger zu abhängig von nur einem Markt und daher anfällig für staatliche Eingriffe, die den Gewinn deckeln.

Flossbach etwa bevorzugt große, liquide gehandelte und solide finanzierte Konzerne, die in möglichst vielen Regionen der Welt aktiv sind und deren Bilanz einen ausreichenden Puffer gegen neue Rezessionen bietet – sprich, die nicht zu viele Schulden haben und profitabel arbeiten. „Ein Unternehmen wie Nestlé oder Siemens, dessen Geschäftsmodell immer irgendwo in der Welt gebraucht wird, egal, was gerade in Deutschland oder Griechenland passiert, ist breiter diversifiziert als so mancher Fonds“, sagt Flossbach.

Gern mit Dividende

Auch die Dividendenrendite spielt eine wichtige Rolle, „bei vielen Aktien liegt sie über viele Jahre hinweg deutlich über den Tagesgeld- und Festgeldzinsen und bringt Anleger so dem Ziel, eine positive Real-Rendite zu erzielen, deutlich näher“, meint Ebach. „Unternehmen mit starken Bilanzen und hohen freien Cash-Flows zahlen erfahrungsgemäß früher oder später auch attraktive und verlässliche Dividenden, auch, wenn die Rendite vielleicht momentan mit gut drei Prozent noch unspektakulär ist“, meint Ebach.

So hat etwa der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé seine Dividende in absoluten Zahlen in den vergangenen 19 Jahren 19 Mal erhöht – ein erstklassiges, werthaltiges Investment unabhängig von den zwischenzeitlichen Kursschwankungen. „Schwankungen sind bei Sachwerten wie Aktien normal und werden oft mit Risiko verwechselt“, meint Flossbach, „nur, weil man bei einer Immobilien den Wert nicht so oft festlegt und ein Geldmarktfonds nicht so stark schwankt, heißt das nicht , dass das Geld dort auf die lange Sicht sicherer ist als in Aktien – ganz im Gegenteil.“

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