Euro-Crash Wie Anleger ihr Vermögen absichern können

Die Sorge um einen Schuldencrash treibt Investoren weiter ins Gold. Wo Anleger ihr Kapital noch rentabel unterbringen.

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Gold- und Silberbarren liegen Quelle: dpa

Nicht jede Währung wird wertlos. Wer etwa noch alte Peseta aus einem Mallorca-Urlaub in der Schublade hat, wird sie auch heute noch los. Die Frankfurter Reisebank tauscht Peseta, italiensche Lira, Schilling, belgische und französische Franc noch bis Ende 2011 in Euro um – griechische Drachmen übrigens nicht.

Breit gestreute Investments

Doch mit dem Euro halten Peseta- oder Lira-Verkäufer noch kein sicheres Pfand in der Hand. Je nach Umfrage bewertet nur noch gut die Hälfte der Deutschen oder gar nur ein Drittel die Gemeinschaftswährung für stabil, was angesichts des Dramas um Griechenland wenig verwunderlich ist. Doch Sorgen um ihr Geld können Anleger mit einer klug und breit gestreuten Investmentstrategie entgegnen.

Auch an den Finanzmärkten sind die Euro-Zweifel groß. Zwar konnte der Euro gegenüber dem Dollar von seinem Tief im Juni 2010 bis Anfang Mai dieses Jahres um ein glattes Viertel zulegen. Doch wer zwei mit Schuldenkrisen kämpfende Währungsräume miteinander vergleicht, erhält ein schiefes Bild. Besser ist es, einen neutralen Maßstab zu nehmen: Gold.

Balance

Der Goldpreis zeigt deutlich die Schwäche sowohl des Dollar als auch des Euro. Während die US-Währung gegenüber Gold bereits zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts mächtig abwertete, hielt sich der Euro zwar noch einigermaßen stabil. Doch mit der Eskalation der Finanzkrise 2008 wertete auch der Euro kräftig ab, in den vergangenen Wochen sogar stärker als der Dollar. Das Resultat: Vor zehn Jahren bekamen Verkäufer für eine Feinunze Gold 280 Dollar – heute sacken sie 1500 Dollar oder statt gut 300 aktuell 1050 Euro ein.

Schweizer Franken und norwegische Kronen

Gold sollte als Stabilitätsanker weiterhin in keinem Depot fehlen – der Preis schwankt weit weniger als die Kurse von Aktien oder Rohstoffen etwa, der seit zehn Jahren währende Aufwärtstrend ist voll intakt. Ein Drittel Gold darf es schon sein. Konservative Anleger kaufen Münzen oder Barren; wer spekulativer eingestellt ist, spielt die Goldkarte mit einem Teil dieses Drittels auch über Minenaktien.

Neben Gold dürfen Anleger auch Währungen aus Ländern beimischen, die von der Schuldenkrise nicht betroffen sind und deren Währungen in den kommenden Jahren Aufwertungspotenzial gegenüber dem Euro haben. Dazu zählen der Schweizer Franken und die norwegische Krone.

Dramatischer Vertrauensverlust

Anleihen oder Aktien von Nestlé oder des Öl- und Gasförderers Statoil bieten sich hier an; wer auf den Boom in Brasilien und China setzen möchte, kann dies komfortabel über Aktien wie die des Ölgiganten Petrobras oder des Mobilfunkers China Mobile tun. Anleger, die ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone fürchten, kaufen zudem deutsch. Anleihen bonitätsstarker deutscher Unternehmen und Aktien aus Dax & Co. wie etwa Siemens oder BASF kommen nicht unter Währungsdruck, selbst wenn die D-Mark wieder eingeführt würde.

Wie stark ein Investment in eine griechische Aktie in Euro fällt, falls die Drachme in Athen wieder Zahlungsmittel wäre, lässt sich kaum taxieren. Sehr hoch dürften die Verluste jedenfalls sein, das ist sicher.

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