




"Als ich vor 15 Jahren nach Deutschland kam, war Putzen gehen für mich die einzige Möglichkeit, zu arbeiten. Ich konnte die Sprache kaum und hatte keine deutsche Ausbildung", erzählt Natalia, 40 Jahre, alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern. Sie arbeitet überwiegend schwarz. So hat sie - zumindest kurzfristig - mehr von ihrem Geld. Und Arbeitskräfte wie sie sind gefragt.
Laut einer Forsa-Studie im Auftrag der Minijobzentrale steigt zwar der Bedarf an Babysittern und Haushaltshilfen stetig, aber kaum jemand meldet seine Helferlein an. Vor allem Gutverdiener um die 60 lassen sich gerne ohne Rechnung unter die Arme greifen, aber auch Familien mit Kindern oder berufstätige Singles nehmen gern die Hilfe von Menschen wie Natalia in Anspruch. Ohne Rechnung. So ergab die Umfrage, dass neun Prozent der Deutschen bereits einmal jemanden schwarz beschäftigt hat. Sei es als Babysitter, Putzhilfe oder zum Rasen mähen. Mehr als die Hälfte beschäftigt regelmäßig Schwarzarbeiter. Dem gegenüber stehen nur 242.743 angemeldete Helferlein.
Ganz davon abgesehen, dass es sich auch bei der unangemeldeten Beschäftigung einer Haushaltshilfe um Steuerhinterziehung handelt, tun sich Frauen wie Natalia mit der Schwarzarbeit keinen Gefallen. Sie sind nicht versichert, bekommen im Krankheitsfall kein Geld und zahlen nicht in die gesetzliche Rente ein. Und dass sämtliche Haushaltshilfen privat vorsorgen, darf bezweifelt werden.