Geldanlage und Vermögen Weltgeld Gold

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Goldbarren der Deutschen Quelle: dpa

Im Durchschnitt halten die internationalen Notenbanken elf Prozent ihrer Währungsreserven in Gold. Wollten nur Brasilien, Russland, China und Indien den Goldanteil an ihren Währungsreserven dem weltweiten Durchschnitt anpassen, müssten sie sich fast 8.000 Tonnen Gold besorgen – das entspricht 3,3 Jahresproduktionen der Goldminen. Während sich China aus der heimischen Produktion bedienen könnte, müssten die meisten anderen Länder am freien Markt kaufen. „Dies könnte dazu beitragen, dass bei Gold die 1000-Dollar-Marke nachhaltig fällt“, sagt Hitzfeld.

Fragiles Gleichgewicht

Er erwartet, dass der geplante Verkauf von gut 400 Tonnen IWF-Goldreserven nicht über den Markt, sondern an interessierte Notenbanken erfolgt. Dass die Notenbanken den freien Markt künftig mit Gold fluten, ist unwahrscheinlich. Im September läuft zwar das Gold-Abkommen aus, in dem 15 europäische Notenbanken vereinbarten, jährlich nicht mehr als 500 Tonnen Gold zu verkaufen. Doch schon in den vergangenen Jahren schöpften die angeschlossenen Zentralbanken diesen Rahmen bei Weitem nicht aus.

Noch hält das fragile Gleichgewicht zwischen den USA und Asien. Wenn es kippt und das Ausland den USA die Kreditlinien kappt, bliebe nur noch die US-Notenbank als Käufer amerikanischer Anleihen übrig. Der heutige Fed-Chef Ben Bernanke beschrieb das schon 2002: „Wie Gold haben US-Dollar nur in dem Maß einen Wert, wie sie in ihrem Angebot strikt limitiert sind. Aber die US-Regierung hat die Druckerpresse, die es ihr ermöglicht, so viele Dollar zu produzieren, wie sie wünscht.“

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