Haftpflicht Die besten Versicherungen für Singles und Familien

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Alte Policen unbedingt überprüfen

Besonders wichtig ist die Deckungssumme. Experten warnen vor zu niedrigen Summen. Für das Ranking wurden 50 Millionen Euro gewählt. „Die Beiträge für die Versicherung sind nur einige Euro günstiger, wenn die Deckungssumme beispielsweise nur bei 20 Millionen liegt“, sagt der Experte von Morgen & Morgen. Kommt es aber wirklich zu einer größeren Katastrophe, hätten Versicherte an der falschen Stelle gespart. Auch Verbraucherschützer Opfermann rät, bei der Deckungssumme „in die Vollen“ zu gehen und nicht an der falschen Stelle zu sparen. Auch auf eine Selbstbeteiligung sollten Verbraucher verzichten, sie bringe nur eine sehr geringe Ersparnis. Und im Zweifelsfall ärgern sich die Versicherten, wenn sie Schäden in Höhe von 100 oder 200 Euro selber zahlen müssen, obwohl sie versichert sind. Die ausgezeichneten Tarife verzichten auf eine Selbstbeteiligung.

Die meisten Schäden, die die Versicherer regulieren, liegen nämlich in Höhe von wenigen hundert Euro. Das können ganz banale Dinge sein, wie ein Waschbecken in der Wohnung, das zu Bruch geht, ein sogenannter Mietsachschaden. Oder die im Baumarkt geliehene Bohrmaschine fällt runter und ist defekt, im Versicherungsdeutsch ein „Schaden an einer beweglichen Sache zur Miete“. „Solche kleinen Unglücke sind in den Gewinnertarifen natürlich abgedeckt“, sagt Luckert. Ebenso wie Schäden bei Gefälligkeitsleistungen wie der Hilfe beim Umzug oder dem Blumengießen in der Urlaubszeit.

Auch ist der Verlust des privaten Schlüssels in den Sieger-Policen mit abgesichert. Der verlorene Schlüssel – das klingt banal, ist es aber oft nicht. Denn wer in einem Mietshaus mit sehr vielen Parteien wohnt, muss im Fall der Fälle den Austausch einer Schließanlage mit vielen, vielen (Sicherheits-) Schlüsseln bezahlen - ein teures Vergnügen.

Die besten Privathaftpflichtversicherungen für Familien

Ein weiteres Kriterium, um bei Morgen & Morgen fünf Sterne zu bekommen, ist die sogenannte Forderungsausfalldeckung. Sie schützt den Versicherten davor, als Opfer eines Haftpflichtschadens auf den Kosten sitzen zu bleiben, falls der Verursacher nicht zahlen kann. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Schadens­verursacher nicht haftpflichtversichert ist und für den Schaden privat nicht finanziell aufkommen kann. Dann springt die eigene Versicherung ein. „Die Forderungsausfalldeckung ist in den Top-Tarifen der Versicherer heute Standard“, sagt Luckert.

Achten sollten Kunden auch darauf, dass deliktunfähige Personen mitversichert sind.  Kinder unter sieben Jahren haften nämlich nicht für den Schaden, den sie anrichten. Trotzdem sorgt die kaputte Fensterscheibe des Nachbarn natürlich für Ärger. Gut, wenn die Haftpflicht auch bei Fünfjährigen einspringt. Im Straßenverkehr sind Kinder übrigens bis zu ihrem zehnten Geburtstag deliktunfähig. Das Thema Deliktunfähigkeit – das gilt auch für demente Familienangehörige oder geistig Behinderte – gehört für Versicherungsexperte Luckert zu den wichtigen Leistungskriterien. „Moderne, sehr gute Policen versichern deliktunfähige Personen mit“, sagt Opfermann.

Apropos modern: Der Verbraucherschützer rät, ältere Policen unbedingt zu überprüfen. In vielen Fällen sei die Deckungssumme zu niedrig. Früher lag sie oft nur bei einigen hunderttausend Euro. „Wer eine alte Police hat, sollte sie dringend überprüfen und mit seinem Versicherer sprechen“, sagt Opfermann. „Es gibt heute bessere Versicherungen als früher, mit mehr Leistungen und höherer Deckung, die oftmals sogar weniger kosten.“ Sehr guter Versicherungsschutz muss nämlich im Fall der privaten Haftpflichtversicherung nicht teuer sein, wie auch das aktuelle Ranking zeigt.

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