




Wer allerdings beim Wechsel der Police nur den Preis im Visier hat, läuft schnell Gefahr, am Ende in einem leistungsschwächeren Tarif zu landen. „Autofahrer sollten sich genau mit den Bedingungen der einzelnen Anbieter auseinandersetzen“, sagt Experte Grieble. Beispielsweise bei Schäden durch Marderbisse. Während einige Versicherer auch Folgeschäden wie Unfallkosten abdeckten, bezahlten andere nur für direkte Folgen wie kaputte Kabel. Auch die Höhe der übernommenen Folgeschäden ist nicht bei allen Versicherern gleich. Es lohnt sich also, in die Details der Versicherungsbedingungen einzusteigen.
Wichtig ist auch die Schadensumme, die vom Versicherer abgedeckt wird. „So hoch wie möglich“, sollte die laut Experte Grieble sein. Mindestens 50, besser 100 Millionen Euro Deckungssumme sollte ein Tarif deshalb haben. Denn passiert tatsächlich ein Unfall und jemand kommt zu Schaden, kann es ganz schnell teuer werden. Etwa dann, wenn der Verletzte lebenslang Renten beziehen muss, da er aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr arbeiten kann.
Eine weitere Klausel, die den Vertrag teurer macht, aber durchaus lohnenswert sein kann, ist der „Verzicht auf die Einrede grober Fahrlässigkeit“. Denn normalerweise zahlen Versicherungen den Schaden nicht, wenn sie dem Fahrer grob fahrlässiges Handeln nachweisen können. Sind wir unserem Vordermann hinten rein gefahren, weil wir noch schnell eine SMS an den Liebsten verfassen mussten? Kommt die Versicherung dahinter, droht Ärger. Nicht so mit der oben genannten Klausel. Ist die im Vertrag enthalten, müssen Versicherungen in jedem Fall zahlen.
Vorsorge
„Versicherte sollten regelmäßig überprüfen, ob ihre Kfz-Versicherung den persönlichen Bedarf an Sicherheit abdeckt“, rät Verbraucherschützer Grieble. „Wer mit seinem Anbieter zufrieden ist, sollte sich nicht vom allgemeinen Wechseldrang anstecken lassen“, meint GDV-Experte Lübke.
Vor lauter Bäumchen-wechsel-Dich-Spielchen sollten Versicherte eins nicht vergessen: Wer seinen alten Vertrag zum 30. November kündigt, muss auch fristgerecht für eine neue Alternative sorgen. Denn die Kfz-Haftpflicht ist in Deutschland eine Pflichtversicherung, und wer sein Auto nicht absichert muss es erst mal stehenlassen.