Allerdings ist es kaum sinnvoll, seine Versicherung nur nach solchen Einzelkriterien zu suchen. Ein Vergleich zeigt: Versicherungen, die kostenlos einzelne Zusatzleistungen oder hohe Rabatte auf einzelne Versicherungsmerkmale anbieten, sind selten die günstigsten. Letztendlich bestimmt das gesamte Leistungspaket über den preiswertesten Tarif.
Die Beispiele zeigen jedoch: Vergleichen lohnt sich. Angesichts der schier unermesslichen Bandbreite an Tarifausprägungen können Verbraucher viel Geld sparen. So hat Check24 für einen Musterfall berechnet, dass die günstigste von der teuersten Jahresprämie um mehr als 630 Euro abweichen kann.*
Die Angaben darüber, welche Rolle die Online-Vergleichsportale und die Internetangebote der Versicherungen beim Abschluss einer Kfz-Police spielen, weichen stark voneinander ab. So schätzt der GDV, dass ungefähr fünf Prozent der Abschlüsse mittlerweile online erfolgen. Die Marktforscher von YouGov haben laut einer Mitteilung von Verivox im November und Dezember 2013 1,55 Millionen Versicherungswechsel im Kfz-Bereich ermittelt. Mehr als die Hälfte hätten die Verbraucher im Internet vorgenommen.
Eine Studie von Professor Horst Müller-Peters vom Institut für Versicherungswesen an der Fachhochschule Köln kommt zu dem Ergebnis, dass von den Neuabschlüssen gerade mal elf Prozent direkt über die Vergleichsportale erfolgen. Bei den Wechselkunden kommen immerhin 26 Prozent der Verträge über die Vergleichsportale zustande. Alle übrigen Neuabschlüsse und Vertragswechsel entfallen zum größten Teil auf Versicherungsvertreter und -makler in den Geschäftsstellen oder erfolgen direkt über die Internetseiten der Versicherer.
Da sich die Versicherungsbedingungen nahezu fortlaufend ändern und dabei ihre Schadenstatistiken und die Konditionen der Wettbewerber berücksichtigen, erzielt die maximale Ersparnis derjenige, der jedes Jahr nach einem günstigeren Anbieter sucht. Das bedeutet: Vor Ablauf der Kündigungsfrist vergleichen, auswählen, abschließen – und im November 2015 von Neuem damit beginnen.
*Im Musterfall handelt es sich um einen verheirateten, 45-jährigen Angestellten ohne Kinder, mit Führerschein seit 1989. Er wohnt zur Miete, fährt im Jahr 12.000 Kilometer und parkt sein Auto auf der Straße. Er schließt für seinen dreieinhalb Jahre alten VW Passat TSI mit 155 kWh Leistung, den er als Neuwagen für 33.000 Euro gekauft hat, zu einem Zeitwert von 15.000 Euro eine Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung ab. Seine Selbstbeteiligung beträgt 300 Euro bei Vollkasko- und 150 Euro bei Teilkaskoschäden. Sein Schadenfreiheitsrabatt wurde durchgängig mit Stufe 19 angesetzt. Er akzeptierte eine Werkstattbindung und jährliche Zahlweise.