Kfz-Versicherung wechseln Das sind die günstigsten Tarife für Ihr Auto

Wer die Kfz-Versicherung wechselt, kann jetzt am meisten sparen, denn die Anbieter buhlen derzeit um Kunden. Wir haben die Angebote der Versicherer für vier Fahrzeugklassen verglichen und die besten Tarife herausgesucht.

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Autounfall: Mit diesen KFZ-Versicherungen fahren Sie am besten. Quelle: Getty Images

Es ist wieder Wechselsaison: Bis zum 30. November haben Autofahrer Gelegenheit, sich eine andere Kfz-Versicherung für das kommende Jahr zu suchen. Da die allermeisten Policen bis zum Jahresende laufen, müssen Kunden bis zum 30. November ihre alte Versicherung gekündigt haben, um ab 2017 in den Genuss eines besseren Versicherungstarifs zu gelangen.

Durch einen Versicherungswechsel können Autofahrer sehr viel Geld sparen. Je nach Kunden- und Fahrzeugprofil, Versicherungsanbieter und den gewählten Leistungs- und Rabattmerkmalen des Tarifs differieren die Versicherungskosten ohne weiteres um drei- bis vierstellige Beträge im Jahr.

Das Vergleichsportal Check24 hat etwa für einen Musterfall errechnet, das bei Optimierung von nur neun Tarifmerkmalen – abgefragt werden üblicherweise 50 und mehr Merkmale - rechnerisch eine Ersparnis von 1304 Euro möglich ist, wenn der Autofahrer vom teuersten zum günstigsten Anbieter wechselt.

So sparen Sie bei Ihrer Kfz-Versicherung
Fahrzeugtyp entscheidend Quelle: obs
Günstiger auf dem Land Quelle: dpa
Geringere Beiträge für Familien Quelle: dpa
Zweitwagenregelung nutzen Quelle: gms
Marderschäden versichern Quelle: obs
Nutztiere einschließen Quelle: dpa
Werkstattbindung prüfen Quelle: dapd

WiWo-Ranking der 16 größten Kfz-Versicherer

Der jährliche Versicherungsvergleich und –wechsel kann sich also durchaus lohnen. Wie viel der Versicherte dabei sparen kann, ist aber stark vom Einzelfall abhängig. Orientierung bietet da das Kfz-Versicherungs-Ranking der WirtschaftsWoche. Das Deutsche Kundeninstitut (DKI) hat dafür die günstigsten Tarife von 16 der größten überregionalen Kfz-Versicherer für jeweils vier Fahrerprofile und vier Fahrzeugklassen miteinander verglichen. Dabei wurde nicht nach klassischen Versicherungen mit Geschäftsstellen, Direktversicherern oder Online-Versicherern unterschieden. Sieben Versicherer wollten nicht am Vergleich teilnehmen. Im Vergleich galten für jeden der vier Fahrertypen jeweils ein großstädtischer und ein ländlicher Wohnort sowie in jeder Fahrzeugklasse zwei verschiedene Automodelle gegenübergestellt. Die genauen Musterfallvorgaben sind der Tabelle zur Methodik zu entnehmen. So haben Leser eine gute Orientierung über die Preisstruktur der Anbieter, auch wenn sie nicht genau das genannte Auto fahren oder in der genannten Stadt wohnen.

Versicherungsvergleich im Überblick

Das DKI hat die Kfz-Versicherungen unter einer Vielzahl von Kriterien durchleuchtet. Dazu wurden nicht nur die Leistungen und der Preis verschiedener Versicherungsfälle abgefragt, sondern auch der Kundenservice mithilfe von verdeckten Testanrufen und E-Mails getestet, sowie Informationsgehalt und Nutzerfreundlichkeit der Internetangebote des Versicherers unter die Lupe genommen.

Zehn nützliche Tipps zur Autoversicherung

Das Hauptaugenmerk des Vergleichstests liegt dabei auf den Preisen, sprich den monatlichen Beiträgen für vergleichbare Leistungen. Die Kosten für den Verbraucher machen 50 Prozent der Gesamtnote aus. Die Tester fragten die Versicherer stets nach dem günstigsten Angebot für den jeweiligen Fahrzeugtyp und das damit verbundene Kundenprofil. Je umfangreicher und kundenfreundlicher die Versicherungsleistungen, umso besser. Die Versicherer mussten dazu die Abfrage von mehr als 270 Einzelkriterien über sich ergehen lassen. Die Note für das Leistungsangebot ist in der Gesamtnote mit 30 Prozent gewichtet. Schließlich fließt noch der mit insgesamt 240 Kundenkontakten getestete Kundenservice mit 20 Prozent in die Gesamtnote ein.

Kundenmerkmale wie Schadenfreiheitsrabatt (SF 10), Stellplatz (Garage), Erstwagen oder die jährlich gefahrenen Kilometer (15.000 km) wurden in allen Testfällen gleich gehalten. Weil die Beitragshöhe auch vom Wohnort und der dortigen Unfallhäufigkeit abhängig ist, wurde für jede Fahrzeugklasse je ein Fahrzeugtyp in der Großstadt versichert, der zweite Fahrzeugtyp im ländlichen Raum, also einer Kleinstadt oder Gemeinde im Einzugsgebiet einer Großstadt.

Die genannten Tarife beziehen sich dabei immer auf den Stichtag 2. November 2016. Aktionsangebote haben wir im Vergleich nicht berücksichtigt, so dass die von den Versicherern genannten Tarife die aktuellen Konditionen für das kommende Versicherungsjahr abbilden.

Bester Kfz-Versicherer 2016: Methodik

Gesamtsieger HDI

Bester Kfz-Versicherer in unserem Test ist die HDI mit 89,5 von 100 erreichbaren Punkten – Note „sehr gut“. Kurz dahinter folgen die Sparkassen Direktversicherung (86,1 Punkte), die VHV (85,5 Punkte) und die Axa (85,2 Punkte).

Die HDI erreichte den Gesamtsieg im Vergleich vor allem in der Kategorie Konditionen. Für alle vier Fahrzeugklassen bietet die HDI die günstigsten Versicherungspolicen. Auch beim Leistungsangebot kann der Versicherer für alle Profile mit „sehr guten“ Versicherungsleistungen aufwarten, lediglich die drittplatzierte VHV übertrifft sie hier als bester Anbieter in allen vier Testfällen.

Die besten Versicherer nach Fahrzeugklasse

Das Testdesign förderte große Unterschiede zutage. So sind etwa die Bewertungen der Kfz-Versicherer überwiegend positiv, nur bei Oberklasse-Fahrzeugen und beim Kundenservice per E-Mail waren die Leistungen insgesamt wenig zufriedenstellend. Entscheidend waren bei allen Fahrzeugtypen die Versicherungsleistungen im günstigsten Standardtarif. Kunden können aber in der Regel den Versicherungsschutz gegen entsprechend höhere Beiträge erweitern.

Bester Kfz-Versicherer 2016: Gesamtranking

Kleinwagen mit Teilkaskoschutz und 150 Euro Selbstbeteiligung

Bester Anbieter in der Kategorie Kleinwagen im Test ist die Axa. Bei den Versicherungsleistungen (Angebot) erreichte die Axa 90 von 100 möglichen Punkten – Note sehr gut und Platz zwei in dieser Kategorie. Zum einen ist ohne Mehrkosten der Versicherungsschutz auch bei grober Fahrlässigkeit enthalten, zum anderen erhalten Kleinwagenfahrer eine Mallorcapolice (erhöhte Deckungssumme für Mietwagen im Ausland), freie Werkstattwahl, Versicherungsschutz für eine Sonderausstattung bis 1000 Euro sowie wahlweise eine Mobilitätsgarantie ohne Aufpreis – letztere allerdings nur bei Werkstattbindung in Form eines Schutzbriefes. So zahlen Axa-Kunden für einen Mini One 413 Euro im Jahr, für einen VW Polo sogar nur 264 Euro im Jahr. Gegen Aufpreis sind auch alle Wildschäden (nicht nur Haarwild) sowie Marderschäden inklusive Folgekosten versichert.

Auf den Plätzen zwei und drei folgen hier HDI und Sparkassen Direktversicherung mit ebenfalls sehr guten Noten. Schlechtester Anbieter ist hier – wie auch in den Vergleichen für Kompakt- oder Mittelklassewagen und bei Oberklassefahrzeugen – die R+V mit der Note „ausreichend“. Geringe Leistungen zu hohen Preise schieben die R+V an das Ende des Rankings.

Hier kracht es am häufigsten
VerkehrsunfallAutounfälle passieren überall in Deutschland – doch in einigen Bundesländern häufiger als in anderen. Das hat der neue Kfz-Haftpflichtindex von Check24.de ergeben. Anhand der Daten von Kunden mit regulierten Kfz-Haftpflichtschäden hat das Vergleichsportal Unfallquoten ermittelt und einen Index erstellt: Liegt ein Bundesland genau im Durchschnitt, erhält es den Wert 1,0, liegt es darunter, ist der Wert kleiner, darüber ist er größer. Quelle: dpa
Platz 16: Mecklenburg-VorpommernMit einem Indexwert von 0,80 liegt Mecklenburg-Vorpommern (hier das Staatliche Museum in Schwerin) 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Es ist damit das Bundesland mit der geringsten Unfallquote und belegt so den 16. Platz. Quelle: dpa
Platz 14: ThüringenAuf Platz 16 folgt Platz 14 – denn den muss sich Thüringen (hier der Mariendom in Erfurt) mit einem anderen Bundesland teilen. Der Indexwert liegt bei 0,84. Generell verzeichnen die östlichen Bundesländer (inklusive Berlin) eine niedrigere Unfallquote (0,97) als die westlichen Länder (1,01). Quelle: dpa
Platz 14: Sachsen-AnhaltDer zweite 14. Platz geht an Sachsen-Anhalt (hier das Hundertwasserhaus in Magdeburg). Wie auch für Thüringen hat Check24.de einen Wert von 0,84 ermittelt. Quelle: dpa
Platz 13: BrandenburgAuch der 13. Platz geht an ein Bundesland im Osten der Republik: Brandenburg (hier Schloss Sanssouci in Potsdam) liegt mit 0,90 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Quelle: dpa
Platz 12: NiedersachsenDas westdeutsche Bundesland mit der niedrigsten Unfallquote ist Niedersachen (hier das Neue Rathaus in Hannover). Der Indexwert beträgt 0,93. Quelle: dpa
Platz 11: Baden-WürttembergAuch in Baden-Württemberg (hier der Schlossplatz in Stuttgart) gibt es verhältnismäßig wenige Crashs: Das Bundesland verzeichnet nach Check24.de-Analyse fünf Prozent weniger Unfälle als im Bundesschnitt. Quelle: dpa

Ohne Mehrkosten sind im R+V-Tarif „Kfz-Police Basis“ lediglich Sonderausstattung, freie Werkstattwahl sowie eine Neupreisentschädigung für sechs Monate nach dem Kauf eines Neuwagens mitversichert. Schutz bei grober Fahrlässigkeit, einen Kaufwertentschädigung und der Schutz bei Marder- und Wildschäden sind in diesem Tarif nicht einmal gegen Mehrkosten möglich. Zudem ist die Deckungssumme mit 50 Millionen Euro beziehungsweise acht Millionen pro Person bei Personenschäden relativ niedrig. Üblich und sinnvoll ist eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro, bis zu der durch den Versicherungsnehmer verursachte Schäden abgedeckt sind. Trotzdem kostet die Versicherung für einen VW-Polo hier 420 Euro im Jahr und damit fast 60 Prozent mehr als beim Kleinwagen-Testsieger Axa.

Im Vergleich dazu bietet die VHV die besten Leistungen ohne Aufpreis für Kleinwagenfahrer. Eine komplette Neuwert- und Kaufpreisentschädigung etwa zahlt die VHV bis zu 14 Monate nach dem Autokauf. Gemeinsam mit ihrem Direktanbieter Hannoversche stellt die VHV als einzige eine Deckungssumme von 50 oder 100 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden zur Auswahl. Aufgrund des guten Leistungsangebots erreicht die VHV im Preis-Leistungsvergleich (unter Ausblendung des Kundenservice) hinter HDI und Axa trotz etwas höherer Beiträge den dritten Platz mit der Note „sehr gut“.

Die besten Kfz-Versicherer nach Fahrzeugklassen

Die beste Kfz-Versicherung für die Kompakt-/Mittelklasse

In diesem Testfall erreichen elf der 16 Anbieter die Note „gut“ oder besser, fünf sind „befriedigend“ oder schlechter. Testsieger in dieser Fahrzeugklasse ist der HDI-Tarif „Motor Basis“. Weil die HDI hier die niedrigsten Beiträge verlangt und bei den Versicherungsleistungen mit „sehr gut“ (4. Platz) abschneidet, kommt sie trotz schwachen Kundenservices (vorletzter Platz) noch ganz oben aufs Treppchen. Wer so einen Audi A4 versichert, zahlt nur 585 Euro. Beim schlechtesten Anbieter im Testfeld kostet der Versicherungsschutz schon 961 Euro und damit fast 380 Euro oder 64 Prozent mehr.

Im Vergleich für einen Mercedes C 200 kostet die Police bei der HDI allerdings schon 767 Euro. Hier ist die R+V24 mit 750 Euro noch etwas günstiger. Der HDI-Tarif überzeugt jedoch insgesamt durch sein breites Leistungsangebot. Auch hier sind grobe Fahrlässigkeit, sämtliche Wildschäden sowie eine Neupreisentschädigung für zwölf Monate automatisch mitversichert. Gegen Aufpreis lässt sich letztere sogar auf zwei Jahre ausdehnen, zudem ist auch eine Kaufwertentschädigung für zwölf Monate möglich.

SUV richtig versichern

Das schlechteste Angebot für die Kompakt-/Mittelklasse kommt auch hier von der R+V mit dem Tarif „Kfz-Police Basis“. Sowohl bei den Versicherungsleistungen als auch beim Preis belegte das Angebot den letzten Platz, beim Kundenservice reichte es nur für Platz zehn. Dabei stimmen die Gründe für die schlechte Bewertung mit denen aus dem Vergleich der Kleinwagen-Tarife überein.

Schwaches Testfeld bei Oberklassefahrzeugen

In die Wertung schafften es in dieser Disziplin nur elf Anbieter. Fünf Anbieter aus dem Vergleichsfeld konnten zu einem oder beiden vorgegebenen Fahrzeugtypen kein Angebot berechnen, zum Beispiel weil die KW-Leistung der Autos zu hoch oder keine Kaskoschutz möglich war. Ohne Wertung blieben deshalb DA-direkt, Europa, Ergo Direkt, Hannoversche und Sparkassen Direktversicherung.

Autodiebe fahren auf große SUV ab
Mehr Diebstähle, höhere SchädenAutodiebe haben im vergangenen Jahr 18.659 kaskoversicherte Pkw gestohlen, rund vier Prozent mehr als 2014. Da zudem die durchschnittliche Entschädigung für jeden Diebstahl mit 15.611 Euro eine neue Rekordhöhe erreichte, wuchs der wirtschaftliche Schaden von rund 262 auf über 291 Millionen Euro (+11 Prozent). Das geht aus der Kfz-Diebstahlstatistik 2015 hervor die der GDV am 11. Oktober 2016 veröffentlicht hat. Quelle: PR
Besonders von Diebstählen betroffen waren Besitzer von SUVs:Unter den am häufigsten gestohlenen Fahrzeugen finden sich gleich mehrere hochpreisige Geländewagen wie Range Rover, Toyota Land Cruiser, Lexus RX350, Audi Q7, BMW X6 und X5. Quelle: PR
Die bei Autodieben beliebtesten Marken waren Land Rover und Jaguar. Allein von der aktuellen Baureihe des Range Rover wurden fast 200 Stück geklaut, für jeden Fall zahlten die Versicherer im Durchschnitt fast 66.000 Euro. Für die Gesamtheit der Land-Rover-Modelle ermittelten die Statistiker des GDV eine Diebstahlrate von 5,2 pro 1.000 kaskoversicherter Autos. Quelle: PR
Auf den weiteren Plätzen im Hersteller-Vergleich lagen Jaguar (Diebstahlrate: 1,7), gefolgt von Audi (1,3), Porsche (1,2) und BMW (1,0). Quelle: PR
Die Entwicklung des Autodiebstahls verlief in den Bundesländern unterschiedlich: Mehr Autos gestohlen wurden in Hamburg (+14%), Niedersachsen (+18%), Nordrhein-Westfalen (+11%), Thüringen (+11%) und Sachsen-Anhalt (+11%). Weniger Diebstähle gab es in Baden-Württemberg (-5%), Sachsen (-7%), Schleswig-Holstein (-5%) und im Saarland (-22%). Quelle: PR
Platz 1Hersteller: Land Rover Modell: Range Rover 3.0 TD (LG) pro 1.000 versicherte wurden 40,2 Autos geklaut 65.815 Euro betrug der durchschnittl. Schadenaufwand für die KaskoversicherungQuelle: GDV Quelle: PR
Platz 2Hersteller: BMW Modell: X6 Xdrive 40d pro 1.000 versicherte wurden 16,6 Autos geklaut 37.856 Euro betrug der durchschnittl. Schadenaufwand für die KaskoversicherungQuelle: GDV Quelle: PR

Vorn liegt bei den Oberklasse-Fahrzeugen wieder der HDI-Tarif „Motor Basis“. Er ist mit 1240 Euro für den BMW 750i XDrive und 1312 Euro für den Mercedes S 500 L auch der günstigste und bietet dabei die drittbesten Leistungen. Gegenüber den teuersten Konkurrenten können Autofahrer im Durchschnitt so rund 40 Prozent sparen. Lediglich beim Kundenservice ist der HDI-Tarif nicht überzeugend und landet auf dem vorletzten Platz.

Der schlechteste Tarif kommt einmal mehr von der R+V. Hier kostet die Versicherung für den großen BMW stolze 2088 Euro im Jahr – die teuerste Police im Testfeld. Auch für die S-Klasse ist die R+V mit 1962 Euro zu teuer. Bei den Oberklassefahrzeugen liegen die Versicherungskosten somit mehr als 60 Prozent über dem HDI-Tarif. Nur Allianz und Ergo sind hier noch teurer.

SUV oder Geländewagen richtig versichern

SUV sind noch immer sehr beliebt. Weil sie aber groß und teuer zu sein pflegen, sollten Kaskoschäden möglich gut versichert sein. Dass die Versicherungen sic gut auf diese Fahrzeugklasse und ihre Fahrer eingestellt haben, ist den überwiegend guten Tarifangeboten der Versicherer anzumerken. Zwölf der 16 Versicherer erreichen in unserem Ranking mindestens die Note „gut“, nur jeweils zwei kommen nicht über ein „befriedigend“ oder „ausreichend“ hinaus.

Den besten Tarif für diese Fahrzeugklasse bietet die VHV. Sie kann vor allem mit üppigen Versicherungsleistungen punkten (1. Platz). Versicherungsnehmer können bei der Deckungssumme zwischen 50 und 100 Millionen Euro wählen, wodurch dann Personenschäden bis 12 oder 15 Millionen pro Person abgesichert sind. Außerdem gibt es von der VHV die volle Kaufwertentschädigung bis zu 14 Monate nach dem Autokauf ohne Aufpreis. Marderschäden und Folgekosten sind schon im Teilkaskoschutz enthalten, bei Schlüsseldiebstahl werden die Schlösser auf Kosten der Versicherung getauscht.

Bester Kfz-Versicherer im Kundenservice

Dafür ist die VHV im Schnitt 20 Prozent teurer als der günstigste Wettbewerber (Platz 6). Günstigster Anbieter ist auch hier die HDI. Die Versicherung für den Porsche Macan S kostet dort 1061 Euro, der Opel Mokka ist schon für 474 Euro versicherbar.

Beim schlechtesten Anbieter Allianz kosten die Policen für den Porsche 1945 Euro und für den Opel 717 Euro – die teuersten Tarife für SUV und Geländewagen, Note „mangelhaft“. Zwar ist der Kundenservice gut (Platz 6) , aber das Leistungsangebot nur „befriedigend“ (Platz 15). Weil die Allianz durchschnittlich 40 Prozent teurer als Preissieger HDI und zwischen 27 Prozent (Opel) und 45 Prozent (Porsche) teurer als der SUV-Gesamtsieger VHV. Dort schlägt die Versicherung für den Porsche mit 1350 Euro und die für den Opel mit 717 Euro zu Buche.

Kundenservice von durchwachsener Güte

Der Gesamtvergleich hat gezeigt, dass zwar die Leistungen der Kfz-Versicherer überwiegend gut sind, aber vor allem bei der Beitragshöhe und beim Kundenservice deutliche Unterschiede zutage treten. Service-Spitzenreiter ist die Sparkassen Direktversicherung, Schlusslicht ist hier die R+V24, die nur die Note „ausreichend“ erreicht.

Kfz-Versicherung: Die Preis-Leistungs-Verhältnis nach Fahrzeugklassen

Grundsätzlich sind die Hotlines aller getesteten Versicherer auf einem sehr hohen Niveau, was Reaktionszeit, Kompetenz, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft angeht. Alle Anbieter bieten eine eigene Hotline für Schadensmeldungen neben der normalen Service-Hotline an. Allerdings ist auch bei der Hälfte der Hotlines eine Gebühr fällig. Beim E-Mail-Support erreichen die Kfz-Versicherer eher ein mittelmäßiges Ergebnis. Besonders negativ fiel die Hannoversche auf, die nur auf eine von sieben E-Mail-Anfragen reagiert. Den besten E-Mail-Service bot die HUK24. Gesamtsieger HDI fiel hier durch besondere Langsamkeit auf, weil mehr als vier Tage vergingen, bis auf eine Kundenmail reagiert wurde.

Das Internetangebot der Versicherer ist durchweg als gut zu bezeichnen, mit vielen Informationen, guter Bedienbarkeit, guten Angebotsrechnern, Begriffsglossar und den Versicherungsbedingungen zum Download im PDF-Format. Lediglich die Ergo bietet letzteres ebenso wenig wie ein Formular zur Schadensmeldung.

Preis-Leistungssieger ohne Service-Note

Den Kundenservice brauchen Versicherungsnehmer jedoch nur im Schadenfall oder bei Vertragsfragen. Wem Wartezeiten und Reaktionszeiten hier nicht so wichtig sind, kann sich an unserem Preis-Leistungsranking orientieren. Hier sind für jeden Musterfall in den vier Fahrzeugklassen die Gesamtnoten für Versicherungsleistung und Beitragshöhe abzulesen, der Kundenservice bleibt außen vor.

Wem es vor allem darum geht, guten Versicherungsschutz für möglichst wenig Geld zu erhalten, sollte sich unseren Preis-Leistungsvergleich ansehen. Hier spielt der Kundenservice keine Rolle.

Im direkten Preis-Leistungsvergleich ergeben sich mitunter etwas andere Rangfolgen. Hier liegt die HDI in allen vier Musterprofilen an der Spitze, zumal der Kundenservice der HDI nicht zu den besten gehört. Sehr gut benotete Tarife gibt es je nach Fahrzeugtyp aber auch von AXA, VHV und bei den SUV auch von HUK24.

Vor diesen Gebrauchtwagen wird gewarnt
Platz 132 bei den Zwei- und Dreijährigen: Chevrolet CaptivaAls Neuwagen ist der Captiva nach dem Chevrolet-Rückzug nicht mehr erhältlich. Die letzten verkauften Exemplare mussten in diesem Jahr zur ersten Hauptuntersuchung. Im Schnitt kam dabei kein überzeugendes Ergebnis heraus: 11,0 Prozent der geprüften Captivas wiesen laut dem TÜV-Report bereits erhebliche Mängel auf. Quelle: Chevrolet
Platz 133 bei den Zwei- und Dreijährigen: Kia SorentoKein gutes Ergebnis für Kia: Das große SUV Sorento kommt bei der ersten Hauptuntersuchung bereits auf eine Mängelquote von 11,2 Prozent. Interessant wird aber die Auswertung des TÜV im kommenden Jahr: Denn im jüngst veröffentlichten 2017er Report sind bei den Zwei- und Dreijährigen zwei Generationen des Sorento erfasst. Ob das neue Modell, das Anfang 2015 auf den Markt kam, wirklich zuverlässiger ist, wird sich also erst im Report 2018 zeigen. Quelle: Kia
Platz 134 bei den Zwei- und Dreijährigen: Kia SportageDas schlechte Kia-Ergebnis komplettiert der Sportage auf Platz 134. Viele Kunden werden wohl auch durch die umfangreiche Sieben-Jahre-Garantie der Koreaner gelockt. Die werden auch einige der Sportage-Fahrer in Anspruch nehmen müssen: 11,5 Prozent erhebliche Mängel bei der ersten Hauptuntersuchung sind ein desaströses Ergebnis für ein so junges Auto. Zum Vergleich: Auf eine solche Quote kommt auch ein Audi TT, nur ist dieser dann schon über sieben Jahre alt. Der Durchschnitt in der Altersklasse des Sportage liegt übrigens bei 5,7 Prozent. Interessant wird dann die TÜV-Auswertung, die im Herbst 2018 veröffentlicht wird: Dann wird sich zeigen, ob der Anfang diesen Jahres vorgestellte Nachfolger bei der Hauptuntersuchung genauso auffällig ist. Quelle: Kia
Platz 122 bei den Vier- und Fünfjährigen: Fiat PandaFiat hat in Deutschland nicht gerade den Ruf, besonders zuverlässige und langlebige Autos zu bauen. Tatsächlich ist der Panda unter den Vier- und Fünfjährigen das einzige Auto der Italiener, das über alle Altersklassen hinweg auf einen der letzten drei Plätze kommt. Dabei weist er eine Mängelquote von 18,4 Prozent bei der zweiten Hauptuntersuchung auf. Im Umkehrschluss muss man aber auch sagen: Unter die besten Zehn schafft es kein einziges Auto aus dem Fiat-Chrysler-Konzern – egal wie alt. Quelle: Fiat
Platz 123 bei den Vier- und Fünfjährigen: Renault KangooDer Titel mit den unzuverlässigen Autos sollte eigentlich Renault anhaften: Der Kangoo auf Platz 123 der Vier- und Fünfjährigen wird nicht das letzte Modell von Renault oder Dacia sein, das wir in dieser Liste der TÜV-Report-Verlierer finden werden. Mit 18,5 Prozent erheblicher Mängel muss sich der Kastenwagen aber nur knapp dem Fiat Panda geschlagen geben. Quelle: Renault
Platz 124 bei den Vier- und Fünfjährigen: Dacia LoganNächster Vertreter von Renault-Dacia: Fast jeder vierte Dacia Logan (22,4 Prozent) fällt bereits bei der zweiten Hauptuntersuchung durch. Damit ist er doppelt so schlecht wie der Durchschnitt in dieser Altersklasse. Kurz gesagt: Billiges Auto, viele Mängel. Zu seiner Entlastung muss man aber auch erwähnen, dass der Logan in dieser Zeit deutlich mehr gefahren wurde: Er kommt in der Statistik auf 72.000 Kilometer, ein nur unwesentlich besser platzierter Fiat Panda hingegen nur 50.000 Kilometer. Dennoch: Obacht beim Kauf eines gebrauchten Dacia, der jeweilige Zustand des Fahrzeugs ist entscheidend. Quelle: Dacia
Platz 115 bei den Sechs- und Siebenjährigen: Renault KangooJe älter ein Kangoo wird, desto anfälliger wird er auch. Nur zwei Jahre später ist die Mängelquote von 18,5 Prozent auf 27,3 Prozent gestiegen. Zwar war der Kastenwagen dann schon im Schnitt 94.000 Kilometer unterwegs – ein Toyota Avensis, wahrlich auch kein Premium-Auto, kommt bei ähnlicher Laufleistung jedoch nur auf 8,1 Prozent erhebliche Mängel. Quelle: Renault

Vergleichen lohnt sich nicht nur beim Preis, sondern und auch ein kritischer Blick auf die enthaltenen Leistungen zahlt sich aus. Denn wer einen Anbieter erwischt, der viele sinnvolle Leistungen ohne Mehrpreis anbietet, kommt womöglich günstiger davon, als bei einem Billigtarif, in denen Optionen wie Schutz bei grober Fahrlässigkeit oder eine Erhöhung der Deckungssumme extra bezahlt werden müssen. Der Versicherungsschutz muss dem Fahrzeugwert und dem persönlichen Bedarf entsprechen. Übertriebene Versicherungsleistungen kosten sonst unnötig Geld.

Dabei bewirken einzelne Tarifmerkmale – zum Beispiel der Verzicht auf  Kaskoschutz – in der Spitze einen Preisnachlass von bis zu 65 Prozent. Das haben Analysen von Check24 ergeben. Erhöhen sich hingegen die gefahrenen Kilometer – im Beispiel von 12.000 auf 35.000 Kilometer – kann sich der Versicherungsbeitrag sogar mehr als verdoppeln. Dürfen außer dem Versicherten selbst auch Partner und Kind das Auto benutzen, steigt die Versicherungsprämie durchschnittlich um ein Drittel. In der Spitze liegt der Unterschied sogar bei 71 Prozent.

Wer sich also an unsere Testsieger hält und den Tarif mit Augenmaß auswählt, ist gut versichert und kann trotzdem viel Geld sparen.

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