Aber auch ohne Fahrzeug- und Wohnortwechsel ergeben sich bei der Kfz-Versicherung ohne weiteres Einsparpotenziale von hundert Euro und mehr. Um sich im Tarifdschungel der Assekuranzen zu orientieren, sollten sich Versicherungskunden allerdings Zeit nehmen. Mehr als 50 persönliche Versicherungsmerkmale fragen die Anbieter mittlerweile ab, bevor sie dem Versicherten ein verbindliches Angebot unterbreiten.
Teilkaskoversicherung | Beispiel Verschlechterung der Typklasse | Beispiel Verbesserung der Typklasse | ||
Dacia Sandero 1.6 (SD), 64 kW (HSN/TSN: 8212/ABJ) | BMW X5 3.0 (X53), 135 kW (HSN/TSN: 0005/679) | |||
alte Typklasse | HP: 17, TK: 16 | 569,72 Euro | HP: 24, TK: 29 | 1.463,36 Euro |
neue Typklasse | HP: 17, TK: 20 | 653,06 Euro | HP: 24, TK: 27 | 1.263,38 Euro |
Differenz durch neue Typklasse | 83,34 Euro | -199,98 Euro | ||
HP = Haftpflicht, TK = Teilkasko, VK = Vollkasko; HSN = Herstellerschlüsselnr.; TSN = Typschlüsselnr.; Angegeben ist jeweils der Jahrespreis der Kfz-Versicherung; Quelle: Check24; Stand der Berechnungen: 12.09.2014; alle Angaben ohne Gewähr |
Für einen Preisvergleich leisten Internetportale wie Verivox (in das die Portale Transparo, Toptarif und aspect-online aufgingen) oder Check24 wertvolle Dienste. Denn hier hat der Nutzer die Gelegenheit durchzuspielen, wie sich unterschiedlich gewählte Versicherungsmerkmale auf die Beitragshöhe auswirken. Hierzu ein paar Beispiele von besonders preiswirksamen Auswahlmöglichkeiten.
Fahrleistung mit großem Effekt
Wer seine Fahrleistung pro Jahr statt mit 12.000 Kilometern mit nur 6000 Kilometern angibt, bekommt im besten Fall einen Rabatt von 23 Prozent, mindestens jedoch vier Prozent. Wer hingegen auf 24.000 Kilometer verdoppelt, zahlt zwischen 14 und 49 Prozent mehr – je nach Anbieter und Tarif.
Die Fahrleistung zu gering anzusetzen, kann sich allerdings rächen. Stellt die Versicherung später fest, dass deutlich mehr Kilometer zurückgelegt wurden, kann sie den Tarif rückwirkend neu berechnen. Der Kunde muss dann nachzahlen. Bei Vorsatz drohen sogar Vertragskündigung und Vertragsstrafen.
Verzicht auf Kaskoschutz spart
Autofahrer, die auf eine Vollkaskoversicherung verzichten und sich nur auf die Haftpflicht- und Teilkaskoversicherung beschränken, können ordentlich sparen. Die Prämie fällt dann mindestens 26 Prozent günstiger aus, im besten Fall sinkt sie um 47 Prozent. Wer auch noch auf die Teilkasko verzichtet und nur die Haftpflicht abschließt, spart gegenüber einer Vollkaskoversicherung mindestens 50, höchstens jedoch 67 Prozent.
Wer sein Auto nachts in einer abschließbaren Garage parkt, kann im besten Fall seinen Versicherungsbeitrag um sechs Prozent reduzieren. Bis zu zehn Prozent Nachlass gibt es, wenn der Versicherte im eigenen Einfamilienhaus wohnt.
Freie Werkstattwahl, Wildschäden und grobe Fahrlässigkeit inklusive
Gerne werben Versicherer mit dem Einschluss zusätzlicher Leistungen ohne Aufpreis. Daher kostet bei einzelnen Kfz-Versicherern die freie Wahl der Werkstatt, ein Schutzbrief, die Regulierung von Marder- oder Wildschäden und die Ausdehnung des Versicherungsschutzes auf Mietwagen im Ausland (sogenannte Mallorca-Police) nichts extra. Besonders sinnvoll ist der Ausschluss grober Fahrlässigkeit, der verhindert, dass der Versicherte die Kosten für die Behebung eines grob fahrlässig herbeigeführten Schadens teilweise selbst zahlen muss.
Beim ungünstigsten Anbieter zahlt ein Versicherungskunde für den Ausschluss grober Fahrlässigkeit einen Aufschlag von 22 Prozent, gleiches gilt für die Mallorca-Police. Ein Schutzbrief ist schlimmstenfalls schon für sechs Prozent Aufpreis zu bekommen. Bei freier Werkstattwahl, Marder- oder Wildschäden kann sich die Police sogar bis zu 56 Prozent verteuern.