Kinder schützen Komfortable Kindervorsorge kostet

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Nicht an der Prämie sparen

„Oft zahlen die Versicherer erst ausreichend, wenn die Kinder zu 50 oder mehr Prozent invalide sind, was statistisch eher selten ist“, sagt Thorsten Rudnik, Vorstand beim Bund der Versicherten. Meist sind die Handicaps kleiner. Zudem seien in der Regel psychische Erkrankungen wie Magersucht, Verhaltensstörungen oder Autismus nicht abgedeckt. Auch Schäden, die infolge einer schwierigen Entbindung entstanden sind, blieben außen vor.

Rudnik rät Eltern, nicht an der Prämie zu sparen, sondern sich für Policen zu entscheiden, die ein möglichst breites Leistungsspektrum abdecken. Vor allem Top-Tarife mit Einmalleistung seien empfehlenswert. „Eltern können das Geld viel flexibler einsetzen als Unfallrenten, beispielsweise für den behindertengerechten Umbau des eigenen Hauses“, sagt Rudnik. Invaliditätsrenten hätten zudem den Nachteil, dass sie der Versicherer nachträglich kürzen könne, sobald es dem Kind wieder etwas besser gehe.

Schwer zu vergleichen

Das Angebot an Invaliditätsversicherungen für Kinder ist nur schwer vergleichbar, da Versicherer an Renten- und Einmalzahlungen ganz unterschiedliche Bedingungen knüpfen. So leistet beispielsweise der Tarif Junior Plus der DEVK für 26,87 Euro Monatsbeitrag Einmalzahlungen von 100.000 Euro sowohl bei Krankheit als auch Invalidität (siehe Tabelle). Die Rente gibt es dagegen nur, wenn das Kind sich bei einem Unfall verletzt. Die Badische Allgemeine dagegen zahlt den Einmalbetrag nur bei Unfall, die Rente dagegen auch bei Krankheit (Monatsbeitrag: 24,41 Euro).

Eltern sollten sich bei der Auswahl Zeit nehmen, denn Invaliditätsversicherungen sind deutlich teurer als Unfallversicherungen. Je nach Tarif kosten sie aufs Jahr gerechnet vier bis sechs Mal so viel. Diese Policen sind daher nur etwas für Familien, die nach Abschluss der wichtigsten Policen für die Eltern noch ausreichend Geld übrig haben. Komfort kostet eben.

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