Lebensversicherung Nur die Besten bieten noch gute Rendite

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Versicherer garantieren im Schnitt drei Prozent

Auch die Altgarantien gelten jetzt als Risiko. Lebensversicherer müssen dafür eine Reserve füllen, in die allein im vergangenen Jahr zehn Milliarden Euro flossen.
Wie viel Geld eingezahlt werden muss, richtet sich nach einem mehrjährigen Zinsdurchschnitt. Er könnte bis Jahresende auf 2,5 Prozent fallen. Für Verträge mit höherer Garantie müssten die Anbieter dann vorsorgen. Immerhin mindert das den Druck durch die Altgarantien: Obwohl Versicherer im Schnitt drei Prozent Zins garantiert haben, müssen sie aktuell nur noch 2,6 Prozent erwirtschaften, um das Garantieniveau zu sichern. Den Rest deckt die Reserve ab.

Während die Altgarantien die Anbieter belasten, sind sie für Kunden viel wert. „Verträge, die 3,25 Prozent Zins oder mehr garantieren, sollten sie halten“, sagt Makler Feil. Mit niedrigerer Garantie verzinste Policen, insbesondere von Anbietern mit drei oder weniger Rating-Sternen, lohnen sich auch für Altkunden kaum noch. Bei zwischen 1997 und 2004 abgeschlossenen Verträgen ist ein Ausstieg per Widerruf möglich, da Versicherer teils fehlerhafte Widerrufsbelehrungen nutzten. Damit können Versicherte noch heute Verträge widerrufen, sie bekommen Beiträge samt Zinsen abzüglich der Kosten des Risikoschutzes (etwa für Hinterbliebene oder bei Berufsunfähigkeit) zurück. Das ist meist viel mehr als bei einer Kündigung. Enthält der Vertrag wichtigen Risikoschutz, kann dies aber selbst bei unrentablen Policen gegen den Ausstieg sprechen.

Cosmos Direkt punktet mit niedrigen Kosten

Selbst solide Anbieter schaffen mit der Kapitalanlage keine großen Sprünge. Im Ranking erreichen sie maximal drei Prozent realistischen Anlagezins, 0,4 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Die Unterschiede bei den Kosten sind größer. So berechnen die teuersten Anbieter bis zu sechs Mal höhere Kostenquoten als die günstigsten. Versicherer können ihre Überschüsse aufbessern, wenn weniger Kosten oder Risikoausgaben (etwa für Todesfälle) als geplant anfallen. 2005 machten diese Posten, Kosten- und Risikogewinne genannt, noch deutlich weniger als die Anlagegewinne aus. 2014 waren sie schon auf das Doppelte der jetzt mickrigen Anlagegewinne gestiegen. Eine Wunderwaffe gegen die Niedrigzinsen ist das nicht: Anders als in der Kapitalanlage, wo Versicherer neues Geld verdienen, geben sie mit Kosten- und Risikogewinnen nur Geld zurück, das Kunden vorher als Beitrag gezahlt haben. So kommt kein neuer Euro ins System Lebensversicherung.

Doch die Auswirkungen können trotzdem groß sein: Mit Cosmos Direkt schafft es ein Anbieter mit niedriger Zinsprognose in die Rating-Spitze, weil seine Kostenquoten am niedrigsten sind. Wichtig ist eben, was unter dem Strich rausspringt.

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