Private Vorsorge Die Tücken der Riester-Rente

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Wo „riestern“ punktet, wo verliert

Welche Auswirkung die Inflation auf die Rentenlücke hat
Eine Hand hält Geldscheine und einen Kassenbon über einer Einkaufskiste mit Lebensmitteln Quelle: dpa
Eine Hand nimmt am 22.01.2010 eine Euro-Münze aus einem Geldbeutel Quelle: dpa
Eine Kundin bezahlt an der Kasse in einem Supermarkt in Karlsruhe ihren Einkauf Quelle: dapd
Ein Rentner demonstriert und hält dabei eine Weste in den Händen, auf der "Rente muss zum Leben reichen" zu lesen ist. Quelle: dpa
Hinter dem Griff seines Gehstocks ist ein Rentner vor einem Computer zu sehen Quelle: dpa/dpaweb
Als Miniaturfiguren sind zwei Senioren am Montag (10.09.2012) in Schwerin auf Euro-Münzen zu sehen Quelle: dpa



Weil die Materie sehr komplex und individuell sehr unterschiedlich gelagert ist, lassen sich auch kaum allgemeingültige Aussagen darüber treffen, ob Riester-Verträge empfehlenswert sind oder nicht. Regel- und Zahlenwerk fallen ganz unterschiedlich je nach Einkommens- und Familiensituation, Alter und Sparrate sowie individueller Steuerbelastung aus. Noch dazu gibt es die Riester-Rente gar nicht, betonen Experten gerne. Schließlich werden Riester-Verträge in den verschiedensten Sparformen und Produktvarianten angeboten. Abgesehen von den gesetzlichen Mindestanforderungen an ein Riester-Produkt gibt es gewaltige Unterschiede – was sich letztlich auch den Kosten und damit in der Rentabilität niederschlägt. Dennoch lassen sich anhand der wesentlichen Anforderungen an eine Altersvorsorge einige grundsätzliche Vor- und Nachteile einer Riester-Rente gegenüberstellen.

Sicherheit
Wer in einen Riester-Vertrag spart, erhält nach Renteneintritt bis zu seinem Lebensende eine garantierte Rente. Diese Garantie ist ein Versprechen, wie es auch die gesetzliche Rentenversicherung bietet: Sollte der Sparer besonders lange Leben, bezieht er auch dann noch seine Rente, wenn seine Einzahlungen und Kapitalerträge rein rechnerisch schon längst aufgebraucht beziehungsweise verrentet sind. Bei riester-fähigen Fondssparplänen etwa führt diese Garantie dazu, dass bei einer kompletten Auszahlung zum Rentenbeginn auch schon mal ein Viertel der Summe einbehalten wird, um diesen als Einmalbetrag in eine Rentenversicherung zu investieren. Damit wird sichergestellt, dass die Rente lebenslang gezahlt werden kann.

Vor allem aber sind Anbieter von Riester-Produkten gesetzlich verpflichtet, zumindest die eingezahlten Sparbeiträge für die Rentenbezugsphase zu garantieren. Die Sicherheit der Vorsorge ist daher gegenüber anderen Formen des privaten Sparens ein klarer Vorteil. Anders als bei nicht riester-fähigen Fonds oder Aktiensparplänen kann der Sparer bis zum Rentenbeginn also nominell kein Geld verlieren.

Kernpunkte der Riester-Förderung


Eine gesetzlich garantierte Rendite gibt es vor allem bei Renten- und Lebensversicherungen und sie gilt auch für Riester-Policen. Derzeit liegt dieser Garantiezins auf die Vorsorgeersparnisse bei 1,75 Prozent pro Jahr. Das ist im Niedrigzinsumfeld zwar immer noch besser als nichts, aber dürfte kaum genügen, um den schleichenden Kaufkraftverlust der Ersparnisse durch Inflation zu verhindern. Insofern bietet „riestern“ zwar Sicherheit, schützt aber nicht davor, dass die spätere Rentenlücke durch Geldentwertung wieder größer wird.

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