Rente Ein entspannter Ruhestand muss gut geplant werden

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Checkliste für die Planung

1. Wann?

Die grundsätzliche Frage stellt sich zuerst. Wann soll die Rente beginnen? Die Spanne ist weit. Zentral ist vor allem die Entscheidung, ob es schon vor der normalen Altersgrenze weg vom Schreibtisch in den heimischen Garten gehen soll. Insbesondere die neue Rente mit 63 verkompliziert diese Frage. Länger arbeiten ist auch möglich. Wird gleichzeitig in die Rentenversicherung eingezahlt, erhöhen sich die Ansprüche.

Welchen der folgenden Begriffe verbinden Sie am ehesten mit dem Ruhestand?

2. Was brauche ich?

Erfahrungsgemäß ist das für viele ein schwieriger Punkt. Denn nur wenige erstellen einen detaillierten Ausgabenplan und wissen, wie hoch ihre monatlichen Kosten sind. Es muss nicht jeder Cafébesuch in den Plan einfließen, aber ein gutes Gefühl dafür, wie viel Geld der Pensionär pro Monat benötigt, muss sein. Laut einer Faustregel sind etwa 80 Prozent des letzten Nettogehalts ein guter Richtwert.

3. Was bekomme ich?

Spätestens in der zweiten Lebenshälfte sollten Arbeitnehmer mal einen Blick auf das gesetzliche Rentenkonto werfen. Sicherzustellen ist, dass alle Zeiten, in denen Rentenbezüge erarbeitet wurden, auch wirklich gemeldet wurden. Neben der normalen Erwerbstätigkeit zählen auch Ausbildungszeiten während Schule und Studium. Diese steigern zwar die Rentenansprüche nicht mehr, helfen aber dabei, die Mindestarbeitszeit zu erfüllen, die für eine Rente nötig ist. Fünf Jahre lang muss in Deutschland mindestens eingezahlt werden, um eine gesetzliche Rente zu bekommen.

Wichtig sind auch die Erziehungszeiten. Diese sollten Eltern unbedingt bei der Rentenversicherung melden. Denn ein Teilaspekt des neuen Rentenpakets der Großen Koalition ist die sogenannte Mütterrente. Frauen, die ihr Kind vor 1992 bekommen haben, bekommen künftig pro Kind monatlich 57 Euro zusätzliche Rente (im Osten sind es 53 Euro). Für Kinder, die nach 1992 geboren wurden, gibt es 84 Euro (im Osten 75 Euro).

Wer weiß, wie viel gesetzliche Rente er bekommt, kann leicht kalkulieren. „Wichtig ist, das konkrete Sparziel zu berechnen“, sagt Huber. Die Rentenansprüche müssen mit dem verglichen werden, was zum Leben gebraucht wird. Danach gilt es zu klären, wie viel monatlich überhaupt gespart werden kann.

4. Eventualitäten einplanen

Bei der Ruhestandsplanung sollten auch Sonderwünsche und –effekte berücksichtigt werden. Wer etwa den ausdrücklichen Wunsch hat, seinen Kindern etwas zu hinterlassen, muss so planen, dass am Ende ein Teil des Vermögens übrig ist. Gleichfalls gilt es, einen Puffer für eventuelle Krankheiten einzubauen.

Allein dieser kurze Vier-Punkte-Plan hilft, den Ruhestand finanziell mit etwas mehr Sicherheit anzugehen, als es die meisten derzeit machen.

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