




Wer die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren wählt, hat in der Regel auch höhere Rentenansprüche als normale Rentner. Das zeigen neue Zahlen der Rentenversicherung, über die die "Bild"-Zeitung berichtet. Demnach erzielten die Rentner mit 63 im Schnitt 1352 Euro in Westdeutschland beziehungsweise 1027 Euro in Ostdeutschland. Bei Männern, die regulär in Rente gingen, lag der Durchschnitt dagegen nur bei 975 Euro. Auch Frauen, die die frühere Rente in Anspruch nahmen bekamen deutlich mehr, als die mit normaler Rente.
Seit Juli vergangenen Jahres erlaubt eine Reform der Bundesregierung 63-Jährigen in den Ruhestand zu gehen, ohne wie bisher auf Teile der Rente verzichten zu müssen. Bedingung dafür ist, dass vorher mindestens 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt wurde.
Das ist auch der Grund für die höheren Durchschnittsrenten bei den Frührentnern: sie haben mindestens 45 Jahre eingezahlt. Bei den Rentnern, die erst mit 65 in den Ruhestand gehen, wurde häufig nicht so lange eingezahlt, beispielsweise wegen einer langen Ausbildung oder aufgrund von zeitweiser Arbeitslosigkeit.
2014 haben rund 136.000 Personen die Rente mit 63 genutzt, knapp drei Viertel davon waren Männer. Insgesamt verzeichnete die Rentenversicherung 2014 rund 1,362 Millionen neue Rentner. Davon gingen 823.600 in Altersrente, was 27,1 Prozent mehr waren als 2013. Auch dieser deutliche Anstieg ist laut Behörde zum Teil dem Einführungseffekt der Rente mit 63 geschuldet.
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Zudem ist das Durchschnittsalter der Rentenzugänge bei Männern erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder gesunken. Laut Deutscher Rentenversicherung sind Männer zuletzt durchschnittlich mit 64 Jahren in Altersrente gegangen. Im Jahr davor hatte das Durchschnittsalter der Neu-Rentner 64,1 Jahre betragen. Das niedrigste Durchschnittsalter waren 62 Jahre 1997.
Das Durchschnittsalter der Frauen machte dagegen einen Sprung nach oben und stieg um 1,6 Jahre auf 65,8 Jahre. Die Rentenversicherung erklärte dies mit einem einmaligen Sondereffekt durch die Ausweitung der Mütterrenten im vergangenen Jahr. Bereinigt um diesen Effekt entspreche das Durchschnittsalter in etwa dem des Vorjahres mit 64,2 Jahren.