
Von August 2010 bis April 2011 schoss der Silberpreis um gut 130 Prozent auf über 40 Dollar pro Unze, erreicht im Mai sogar knapp 50 Dollar - bevor es zur harschen Korrektur runter auf 34 Dollar kam. Wer hatte den Preis so hoch getrieben? Laut World Silver Survey des Researchhauses GFMS stieg die Nachfrage nach Silber als Anlage- und Spekulationsobjekt 2010 um 40 Prozent vor allem durch börsengehandelte Fonds. Der Investmentanteil an der Gesamtnachfrage stieg von 22 auf 26 Prozent, der Industriebedarf gegenüber 2009 um 21 Prozent auf 487 Millionen Unzen. Der Industrieanteil an der Gesamtnachfrage verharrte aber auf Vorjahresniveau.
Doch auch das Angebot reagierte auf den Preisanstieg. Die Minen förderten zwar nur 2,5 Prozent mehr Silber. Insgesamt aber stieg ihr Angebot um 15 Prozent auf 797 Millionen Unzen, weil Teile der zukünftigen Produktion vorab verkauft wurden.

Mit höheren Preisen wird zudem mehr Tafelsilber versilbert und das Recycling von industriell verarbeitetem Silber lohnt eher. Richtig, noch landet ein Großteil des in ausgedienten Handys, Laptops oder Katalysatoren verarbeiteten Silbers für immer auf der Müllkippe. Gerade darin sehen Silberfanatiker einen Knappheitsvorteil ihres Lieblingsmetalls gegenüber Gold. Andererseits: Solange das Gold des kleinen Mannes noch im Müll landet, glänzt es offenbar nicht so stark wie das Original. Was knapp und begehrt ist, landet nicht auf dem Müll.